Die Schiedsrichtervereinigung Augsburg hat vier neue Ehrenmitglieder. Wegen besonderer Verdienste wurden Erwin Greiner, Peter Winter (beide TSV Pfersee), Friedrich Kraus (SV Adelsried) und Christian Heinisch (TSV Haunstetten) ausgezeichnet. Während die drei Erstgenannten seit vier Jahrzehnten der "schwarzen Zunft" angehören, wurde der Einteiler, stellvertretende Obmann und Spitzen-Schiedsrichter Heinisch außer der Reihe geehrt. Bei ihm gelang die Überraschung genauso wie bei Manfred Kranzfelder (Pfersee): Der Lehrwart und Landeslehrwart des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) erhielt die höchste Auszeichnung, die die Gruppe zu vergeben hat: die Karl-Riegg-Medaille.
Karl-Riegg-Medaille wurde erst drei Mal vergeben.
"In der 103-jährigen Geschichte wurde sie erst drei Mal vergeben", verwies Laudator Thomas Färber, jetziger Chef der schwäbischen Schiedsrichter, auf die Bedeutung der Auszeichnung. Vor Kranzfelder hatten sie (der mittlerweile verstorbene) Hermann Güller, Artur Alt und Wilfried Ostrowski in Empfang nehmen dürfen.
Manfred Kranzfelder seit 35 Jahren bei den Schiedsrichtern
Seit 1979 Schiedsrichter (er leitete Spiele bis zur Bayernliga), 35 Jahre im Führungsteam seiner Heimatgruppe Augsburg, davon 18 Jahre Lehrwart (bis 2002) und vier Jahre Vorsitzender (2002-2006), seit 2003 Beobachter im Auftrag des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) und von 2002 bis 2021 Verbandslehrwart des BFV: Der 70-jährige Kranzfelder ist ein Mann des Ehrenamtes. "Man sollte mit dem Begriff 'Legende' vorsichtig umgehen. Aber wenn er auf einen zutrifft, dann am ehesten auf ihn", sagte Färber.
Obmann Stefan Sommer ging kurz auf das Thema Aggressionen auf dem Fußballplatz ein. Trotz der zahlreichen Berichterstattungen, der unzähligen Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen, Trainern, Betreuern und sogar mit Spielern selbst gibt es laut Vorsitzendem immer welche, "die den Sinn des Spiels vergessen und sich nicht im Zaum halten können". Die Augsburger Schiedsrichter seien in den vergangenen Monaten von solchen Vorkommnissen weitgehend verschont geblieben.
24 neue Schiedsrichter wurden ausgebildet
Um einem möglichen Abwärtstrend bei den Schiedsrichterzahlen entgegenzuwirken, habe die Führung beschlossen, das Lehrteam um zwei junge, engagierte Personen zu erweitern. "Dies trägt bereits Früchte", so der Obmann. Im September vergangenen Jahren hätten 24 neue Referees ausgebildet werden können. "Ich möchte noch nicht davon sprechen, dass wir es zeitnah schaffen, die B-Klassen wieder zu besetzen", meinte Sommer. Es werde alles dafür getan, in der Rückrunde zumindest zu allen A-Klassen-Spielen und im Juniorenbereich möglichst zu allen Spielklassen einen neutralen Unparteiischen zu entsenden.