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Tennis: Wimbledon-Gefühle beim TC Augsburg

Tennis

Wimbledon-Gefühle beim TC Augsburg

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    Erstmals nach einem Jahr spielte der Doppelspezialist und Wimbledon-Halbfinalist Filip Polasek im Dienste des TC Augsburg wieder ein Einzel, das er gegen den Aschaffenburger Maxime Mora mit 7:6, 4:6, 10:7 gewann.
    Erstmals nach einem Jahr spielte der Doppelspezialist und Wimbledon-Halbfinalist Filip Polasek im Dienste des TC Augsburg wieder ein Einzel, das er gegen den Aschaffenburger Maxime Mora mit 7:6, 4:6, 10:7 gewann.

    Der TC Augsburg bemühte sich in jedem Detail um wahre Wimbledon-Atomsphäre: mit perfekt präparierten Tennisplätzen, flink arbeitenden Balljungen in grünen Shirts und Erdbeeren mit Schlagsahne sowie Kaffe und Kuchen gratis für alle Zuschauer am Nachmittag. Dass es am Heimspieltag gegen den TC Schönbusch Aschaffenburg auch sportlich hochklassig wurde, dafür sorgte das bestens aufgelegte Regionalliga-Team der Gastgeber mit einem souveränen 6:3-Erfolg.

    Dazu schlug mit Teammitglied Filip Polasek erstmals der sehnlichst erwartete Doppel-Halbfinalist von Wimbledon beim TCA auf. Fünf Tage Verschnaufpause hatte sich der Slowake nach seinem Ausscheiden beim Londoner Traditionsturnier gegönnt. Am Freitag war er nach Augsburg gekommen, um dann am Samstag das erste Saisonspiel für sein Team zu bestreiten. Klar, dass sich Polasek als Zuschauermagnet erwies. Trotz teils sengender Hitze war der Centre Court des TCA bei seinem Einzel gegen den Franzosen Maxime Mora mit rund 100 Zuschauern bestens besucht. Sie sahen einen Polasek, der im ersten Satz eine Weile brauchte, um sich auf die für ihn ungewohnte Einzel-Situation und die perfekten Returns seines Gegners einzustellen. Nachdem Polasek den ersten Satz 7:6 gerade so auf seine Seite gezogen, den zweiten aber mit 4:6 verloren hatte, kam er im Match-Tiebreak immer besser zurecht. Polasek variierte sein Spiel, legte noch mehr Druck in seine Aufschläge, punktete zweimal mit Volley am Netz und machte schließlich unter großem Applaus der Fans mit 10:7 den Matchgewinn perfekt.

    Die ganze Klasse zeigt sich im Doppel

    „Mein letztes Einzelmatch habe ich im vergangenen Jahr gespielt, als ich hier in Augsburg war. Ich habe es nur ein bisschen trainiert, aber im Match ist das natürlich schon ganz anders“, begründete der Doppel-Spezialist mit einem Schmunzeln, warum er erst in das Match hineinfinden musste. An der Hitze lag es hingegen nicht: „Die Temperaturen waren für mich okay. Ich mag es lieber, wenn es warm ist. Aber die Bälle waren sehr schnell. Da habe ich eine Weile gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt habe“. Müde oder geschlaucht fühle er sich nach seinem Wimbledon-Erfolg nicht, allerdings räumt er ein, dass das mediale Interesse an ihm und seinem Doppelpartner Ivan Dodig seitdem ziemlich angestiegen sei. „Wir waren schon sehr beschäftigt, hatten einige Interview-Termine, die wir mit dem Tennis- und Fitnesstraining vereinbaren mussten. Da wurden die Tage schon sehr lang. Aber das hat mir nichts ausgemacht. Es ist ja schön, wenn der Grund dafür die guten Ergebnisse sind.“ Seine ganze Klasse packte Polasek natürlich im Spitzendoppel an der Seite seines tschechischen Mannschaftskollegen Jan Satral aus. Dieser hatte selbst in einem spektakulären Schlagabtausch von der Grundlinie aus gegen den Ungarn Peter Nagy mit 6:3, 6:4 gewonnen.

    Gemeinsam brachten Satral und Polasek ihre Doppelgegner endgültig zur Verzweiflung. Die Aschaffenburger Maxime Mora und Oliver Bergmann standen gegen die beiden internationalen Profis auf verlorenem Posten und mussten sich in nicht einmal einer Stunde Spielzeit ohne annähernd wirkungsvolle Gegenwehr mit 0:6, 2:6 geschlagen geben. „Ich hab’s probiert“, flüchtete sich Bergmann nach einem verunglückten Return-Versuche lautstark in Galgenhumor und hatte die Lacher des Publikums auf seiner Seite.

    Doch nicht nur die Zuschauer hatten Spaß, auch im TCA-Team war die Stimmung großartig. Zumal der Doppelsieg von Satral und Polasek den letztendlichen 6:3-Erfolg über Aschaffenburg in die Wege leitete. „Ich spiele so gerne hier. Mein Comeback hat letztes Jahr hier begonnen und ich fiebere immer mit der Mannschaft mit, auch wenn ich nicht dabei bin“, so Polasek über seinen besonderen Draht zum TCA.

    Dass er am Sonntag schon wieder auf dem Weg war zum internationalen Turnier im schweizerischen Gstaad und dem TCA im Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht TC Wolfratshausen fehlte, fiel angesichts der starken Mannschaftszusammensetzung nicht mehr ins Gewicht. Denn das Team kam auch ohne Polasek zu einem deutlichen 8:1-Sieg – und tütete dank des erfolgreichen Wochenendes gleich noch den Klassenerhalt in der Regionalliga Süd-Ost ein. „Ich bin rundum zufrieden. Mit der Leistung aller Spieler, mit den Ergebnissen und der Stimmung. Jetzt schauen wir nicht mehr nach unten, sondern nach oben“, freute sich Teammanager Helmut Martin, mit Blick auf die letzten zwei Spieltage am nächsten Wochenende neue Ziele anstreben zu können.

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