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WM soll für Nachwuchs werben

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WM soll für Nachwuchs werben

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    Sarah Irmler
    Sarah Irmler

    Die weltbesten Handballerinnen treffen sich in Deutschland. Am morgigen Freitag erfolgt in Leipzig mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft gegen Kamerun der Auftakt zur Weltmeisterschaft. Knapp drei Wochen tritt die Sportart aus dem Schatten und rückt ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit. Aktive und Funktionäre aus der Region erhoffen sich jedenfalls Strahlkraft davon.

    Sarah Irmler, 20, freut sich auf die Titelkämpfe. „Für unsere Sportart ist das natürlich cool“, sagt die Spielerin des Drittligisten TSV Haunstetten. Sie erhofft sich für den Frauenhandball einen Aufschwung. Bei den Mädchen fehlt Nachwuchs. Dabei ist der TSV Haunstetten noch in der glücklichen Lage, im Jugendbereich insgesamt gut aufgestellt zu sein.

    Irmler selbst spielte für den Deutschen Handballbund (DHB) in den Nachwuchsnationalteams an der Seite der aktuellen Nationalspielerinnen Emily Bölk (Buxtehude) und Alicia Stolle (Blomberg-Lippe). Dass sie selbst bisher den Sprung nach ganz oben nicht geschafft hat, hat mehrere Gründe. Zum einen setzte sie ein Kreuzbandriss für fast ein Jahr außer Gefecht, zum anderen haben Spielerinnen aus der dritten Liga im Team von Bundestrainer Michael Biegler keine Chance. Der deutschen Mannschaft traut die Sportstudentin einiges zu. „Die Mannschaft ist gut in Form, konnte in der Vorbereitung überzeugen, das Halbfinale sollte es schon sein“, sagt sie und fügt an: „Dann ist alles möglich.“

    Willi Kubasta, der seit 51 Jahren in dieser Sportart als Spieler, Trainer und Funktionär tätig ist, wird sich in Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg) manches Spiel ansehen. „Wenn die WM schon vor unserer Haustür stattfindet, dann ist es doch Ehrensache, als Zuschauer dabei zu sein“. Kubastas Tochter Alexandra spielte insgesamt neun Jahre bei TuS Metzingen in der ersten und zweiten Bundesliga. Kubasta, der sich für die TSG Augsburg engagiert, glaubt an den Silbermedaillengewinner von Rio: „Das Halbfinale ist drin.“ Vielleicht wirkt sich diese Veranstaltung positiv auf den Nachwuchs aus, mutmaßt er. Denn: „Wir haben in dieser Saison keine einzige Jugendmannschaft im Spielbetrieb“.

    Diese Entwicklung ist auch für Herbert Vornehm vom TSV Haunstetten besorgniserregend. Nichtsdestotrotz freut sich der Trainer auf das Turnier. Ob es sich nachhaltig auf den Handballsport auswirkt, vermag er nicht zu sagen. „Das hängt vom sportlichen Abschneiden ab.“ Sicher ist dagegen, dass der Augsburger „Mister Handball“ möglichst viele Begegnungen vor dem Fernseher beobachten wird. Dem DHB-Team empfiehlt er, sich bereits in der Vorrunde möglichst gut zu platzieren, um dann im Achtelfinale einem ganz starken Gegner aus dem Weg zu gehen. „Denn ein frühes Ausscheiden des Gastgebers aus dem Turnier wäre der Stimmung abträglich.“

    Größter Erfolg für eine weibliche Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war bisher der WM-Titel 1993, zudem gab es drei Bronzemedaillen (1965, 1997 und 2007). Norwegen, die Niederlande, Frankreich und Deutschland bilden den Favoritenkreis. Dabei ist Norwegen der Top-Favorit.

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