Wer hätte gedacht, dass eine Sportart, die in Augsburg gewissermaßen aus der Taufe gehoben wurde, es nun zu den Olympischen Spielen schafft? Die Rede ist vom „Boatercross“, einem Wildwasser-Rennen zwischen mehreren Kanuten, die zum Start gleichzeitig von einer Rampe rutschen und sich parallel im direkten Duell durch die Fluten ins Ziel kämpfen müssen. Im Jahre 2013 wurde ein solcher Wettkampf erstmals vom Verein Kanu Schwaben Augsburg im Rahmen eines Weltcups offiziell veranstaltet. Nun soll die Sportart in der internationalen Bezeichnung „Extreme Slalom“ bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris auf die Vorschlagsliste neuer Sportarten aufgenommen werden.
Von der Betonkante in den Eiskanal gerutscht
Für Horst Woppowa, Vorstandsmitglied der Kanu Schwaben Augsburg, eine große Freude und Bestätigung. „Wir haben damals mit dem Boatercross in ganz kleiner Form im Rahmenprogramm des Wildwasser-Sprints angefangen“, erinnert sich Woppowa. Von der Betonkante seien die Kanuten damals in den Eiskanal gerutscht. Doch recht zügig wurde der „Extreme Slalom“ professionalisiert und offiziell in den Weltcup-Kalender aufgenommen. „Der Kampf Mann gegen Mann und Frau gegen Frau ist sehr publikumswirksam und hat eine hohe Attraktivität“, sagt Woppowa und erklärt sich damit auch die guten Aussichten der Sportart auf Aufnahme ins olympische Programm.
Ein weiterer überzeugender Punkt: Es müssten sich keine neuen Athleten qualifizieren. In der Regel könnten alle Kanuten, die in den klassischen olympischen Slalomwettbewerben antreten, auch den „Extrem Slalom“ fahren. Dafür müsste aber eine andere Disziplin weichen. Eine weitere Aufstockung der Sportarten lehnt das Olympische Komitee ganz klar ab.