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Volleyball: Wenn Riesen schrumpfen

Volleyball

Wenn Riesen schrumpfen

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    Als die Spielerinnen aus Gera am Samstagabend die Zwölf-Apostel-Halle betraten, wurde es schattig. Auf durchschnittlich 1,81 Meter Körpergröße bringt es die Mannschaft des Aufsteigers in die dritte Volleyball-Bundesliga. Zum Vergleich: Die beiden größten Spielerinnen der gastgebenden DJK Augsburg-Hochzoll sind ebenfalls 1,81 Meter. Geras Größte, die Amerikanerin Loren Thomas, ist zehn Zentimeter größer.

    Rein körperlich also waren die Gäste aus Thüringen klar im Vorteil. Ansonsten aber hatten die Augsburgerinnen die besseren Argumente. Schneller, flexibler und vor allem besser eingespielt zwangen sie Gera nach anfangs hartem Kampf in die Knie. 3:0 (25:23, 25:22, 25:11) stand es am Ende. Ein Ergebnis, „das deutlicher klingt, als das Spiel eigentlich war“, befand auch DJK-Trainer Fabian Brenner.

    Vor allem im ersten Satz wirkte seine Mannschaft nervös. Immer wieder schlichen sich Unkonzentriertheiten ein. Brenner: „Das ist aber auch klar. Das erste Spiel der Saison, vor eigenem Publikum – da ist der Puls schon ein bisschen höher als sonst.“ Zudem stellte sich gegen Mitte des ersten Durchgangs immer häufiger ein gewaltiger Block in die Angriffsschläge der Augsburgerinnen, ein ums andere Mal drosch zudem Geras Polin Dominika Zoltanska den Ball über das Netz. „In dieser Phase hätte das Spiel auch kippen können“, sagte Brenner.

    Dass dem nicht so war, dafür sorgten zwei Konstanten im Spiel der DJK: starke Aufschläge und eine immer besser werdende Annahme. „Da waren wir überlegen, das war heute der Unterschied“, sagte Christian Hurler, der zusammen mit Brenner die Drittliga-Volleyballerinnen trainiert.

    Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Während die Augsburgerinnen stetig an Sicherheit gewannen, stieg bei den Gästen die Fehlerquote rapide an. Im dritten Satz brach deren Gegenwehr völlig zusammen, was Geras Trainerin Sylvia Roll gründlich die Laune verdarb. „Man kann ein Spiel verlieren, klar. Aber so, wie wir uns am Ende präsentiert haben – das geht nicht. Wir haben einige Spielerinnen, die hohe Ziele haben. Davon war heute nichts zu merken.“ Die 250-fache Nationalspielerin wollte am Ende gar nicht mehr hinsehen, als Lisa Schnürer den dritten Matchball zum DJK-Sieg verwandelte.

    Während die Augsburgerinnen jubelten, scheuchte Roll ihre Mannschaft in die Kabine. „Ich habe ihnen gesagt, dass das Regenerationstraining am Montag gestrichen ist. Stattdessen machen wir eine Athletik-Einheit. Strafe muss sein.“

    Ganz anders Brenner. „Auch wenn natürlich noch nicht alles so funktioniert hat, wie wir uns das vorstellen, sind wir zufrieden“, lobte er. Er und sein Trainerkollege Hurler hätten zwar noch einige Baustellen gesehen, „an denen wir arbeiten müssen. Ein Sieg zum Auftakt gibt aber Selbstbewusstsein.“

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