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Volleyball: Kulig soll das Spiel gestalten

Volleyball

Kulig soll das Spiel gestalten

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    Auf ihre Zuspiele kommt es diesmal an: Die 17-jährige Nadine Kulig übernimmt in Abwesenheit von Lisa Schnürer die Position der Zuspielerin.
    Auf ihre Zuspiele kommt es diesmal an: Die 17-jährige Nadine Kulig übernimmt in Abwesenheit von Lisa Schnürer die Position der Zuspielerin. Foto: Ulrich Wagner

    Grundsätzlich verzichtet kein Trainer bereitwillig auf Stammkräfte. Kader sind meist so austariert, dass die Mischung ein stimmiges Bild ergibt. Ältere, erfahrene Spieler sollen sich in der Mannschaft finden, ebenso jüngere, unerfahrene, die später die Rolle der Etablierten einnehmen. Während die einen für Routine stehen, verkörpern die anderen Unbekümmertheit. Für Erfolg ist beides von Nöten.

    Zu den etablierten Spielerinnen der DJK Augsburg-Hochzoll zählt zweifelsohne Lisa Schnürer. Vor rund acht Jahren hat die 28-Jährige jene aufregende Zeit miterlebt, in der der Verein nach Höherem strebte und der arabische Investor Schalal Habib gar vom deutschen Meistertitel in der Ersten Liga sprach. Letztlich entsprangen Schulden, Entlassungen, Insolvenz und Gerichtsverhandlungen diesem Größenwahn, mühsam erholte sich die DJK vom Ausflug ins professionelle Lager.

    Diese Zeiten gehören längst der Vergangenheit an. Schnürer und ihre Mitspielerinnen sehen im leistungsorientierten Volleyball ein Hobby, dem sie Privates und Berufliches unterordnen. Folge dessen: In der Auswärtspartie beim aktuellen Tabellenführer VC DJK München-Ost-Herrsching (Samstag, 19 Uhr) fehlt Schnürer wegen einer Hochzeit. Optimal sei das nicht, räumt die Spielerin selbst ein. Schließlich fehlte sie schon am ersten Spieltag, weil sie im Urlaub weilte.

    Schnürers Bedeutung spiegelt neben ihrer Funktion als Kapitänin ihre Position auf dem Platz wieder. Als Zuspielerin schmettert Schnürer keine Bälle ins gegnerische Feld, sie leistet die Vorarbeit und setzt ihre Mitspielerinnen in Szene.

    Für DJK-Teammanagerin Sonja Meinhardt ist Schnürers Fehlen in München ein Verlust, allgemein verändere sich der Charakter des eigenen Spiels dadurch. „Jede Zuspielerin hat ihre eigene Herangehensweise“, erklärt Meinhardt. Die Verantwortliche beschreibt Schnürer als eine „sehr mutige“ Zuspielerin. Heißt: Sie bedient ihre Mitspielerinnen über die Mitte des Netzes. Entsprechend variabel legt sie den Ball mal nach links, mal nach rechts; Angriffe werden unberechenbar. Weniger erfahrene Zuspielerinnen scheuen das Risiko eines Fehlpasses und neigen dazu, ihre Mitspielerinnen eher von einer äußeren Position zu bedienen. Weil Schnürer fehlt, wird wie am ersten Spieltag die 17-jährige Nadine Kulig das Spiel der Augsburger gestalten. Teammanagerin Meinhardt hofft, dass Kulig in ihre Aufgabe hineinfindet. „Wir trauen ihr das absolut zu“, beteuert Meinhardt.

    Letztlich steht Kulig für jenen Weg, den die DJK Augsburg-Hochzoll vor geraumer Zeit eingeschlagen hat. Vor Saisonstart betonte Meinhardt, die Mannschaft befinde sich weiterhin im Umbruch. Der Klub will die dritte Liga nutzen, um junge Talente an hochklassiges Volleyballniveau heranzuführen. Das heißt nicht, dass keine Ambitionen vorhanden wären; angestrebt wird ein Platz unter den ersten drei Teams.

    Nicht nur Schnürer wird die Begegnung mit dem Tabellenführer verpassen, ebenso Ekatarina Steber, der somit ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Verein versagt bleibt. Das Fehlen der groß gewachsenen Steber dürfte sich im Blockverhalten bemerkbar machen.

    Unabhängig davon erwartet Meinhardt ein enges Spiel. „Sie haben ordentlich aufgerüstet. Um Erfolg zu haben, müssen wir alles abrufen.“

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