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Volleyball: Klein, aber clever

Volleyball

Klein, aber clever

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    Natürlich ist eine Frau mit der Körpergröße von 1,70 Meter nicht unbedingt klein. Wenn sie aber wie Lynn Drigalski in der dritthöchsten deutschen Liga Volleyball spielt, wo die Netzkante auf 2,24 Meter gespannt ist und die Gegnerinnen locker an die 1,90 Meter heranreichen, kann das schon mal ein bisschen zu wenig sein. „Ich bin sicher die kleinste Außenangreiferin der Liga“, gesteht die 25-jährige Lynn Drigalski lachend und lässt sich – ebenso wie ihre Teamkolleginnen von der DJK Augsburg-Hochzoll – nicht einmal von der ersten Heimniederlage gegen die CPSV Volleys Chemnitz die gute Laune verhageln.

    Warum auch? Die Augsburgerinnen haben trotz der 2:3-Niederlage (25:17, 25:20, 19:25, 23:25, 14:16) einen Punkt in Augsburg behalten und sind weiterhin Tabellenführer. Tatkräftig mitgeholfen an den bisher guten Auftritten und den neun Saisonsiegen hat auch Lynn Drigalski. Nach einem kurzen Gastspiel in Konstanz wechselte die gebürtige Sonthoferin vor drei Jahren zur DJK. Im vergangenen Jahr wurde sie von Coach Nikolaj Roppel noch als Libera in der Annahme eingesetzt, der üblichen Position für Spielerinnen ihrer Körpergröße.

    In dieser Saison aber ist Drigalski in Hochzoll für die Abteilung Attacke zuständig. Schon zu ihrer Jugendzeit beim Allgäu Team Sonthofen wurde sie zur Angreiferin ausgebildet – trotz ihrer körperlichen Unterlegenheit im Vergleich zu manch hünenhafter Mittelblockerin. Drigalski beeindruckt das nicht. „Ich kenne es ja nicht anders. Meine Stärke im Angriff liegt vielleicht nicht in der Durchschlagskraft, aber für mich gibt es andere Möglichkeiten. Etwa den Block anschlagen oder diesen durch einen Lob überlupfen. Man muss nur wach und clever sein“, beschreibt die sprungstarke Drigalski, mit welchen Mitteln sie zum Erfolg kommt.

    Erst im Herbst hat die 25-Jährige zusätzlich zum Volleyball ihr Studium der Umwelts- und Verfahrenstechnik an der Fachhochschule in Augsburg beendet. Nun wünscht sich die junge Ingenieurin sehnlichst einen Job in der Region, um auch künftig Sport und Beruf miteinander kombinieren zu können. „Ich möchte nicht weggehen. Es macht hier so großen Spaß. Die Stimmung im Team ist super und ich habe bei unserem Trainer Nikolaj Roppel so viel dazugelernt“, schwärmt Drigalski, „er zeigt mir andere Wege auf, er kommentiert jeden Ball und gibt sofort Feedback.“

    Exakt so, wie es sich Trainer Roppel wünscht, traten Drigalski und ihre Teamkolleginnen gegen Chemnitz allerdings nur in den Sätzen eins und zwei auf. Diese dominierte die DJK, weil Annahme und Aufschlag nahezu perfekt funktionierten. So kann sich Drigalski auch nicht erklären, warum es in Durchgang drei plötzlich zum „Hänger“ kam. Mit eigenen Fehlern und Konzentrationsschwächen bauten die Hochzollerinnen ihre Gäste so auf, dass diese in einem furiosen Tiebreak-Finale den Sieg holten.

    „Natürlich ist das enttäuschend, dass wir so ein Spiel noch aus der Hand geben, aber wir haben einen Punkt – und das ist wichtig“, bleibt Lynn Drigalski optimistisch – und will dafür im nächsten Spiel, der Heimpartie gegen Dresden, wieder groß aufspielen.

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