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Volleyball: Ein Aha-Erlebnis bringt die Wende

Volleyball

Ein Aha-Erlebnis bringt die Wende

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    Allmählich kommen die Volleyballerinnen der DJK Augsburg-Hochzoll (von links Jacqueline Hall und Lisa Schnürer) in Fahrt. Nach dem Erfolg gegen Planegg haben sie mit München ein weiteres Spitzenteam geschlagen.
    Allmählich kommen die Volleyballerinnen der DJK Augsburg-Hochzoll (von links Jacqueline Hall und Lisa Schnürer) in Fahrt. Nach dem Erfolg gegen Planegg haben sie mit München ein weiteres Spitzenteam geschlagen. Foto: Michael Hochgemuth

    Zwei Sätze waren in der Begegnung zwischen dem Sportbund München und der DJK Augsburg-Hochzoll gespielt. Die Durchgänge eins und zwei waren äußerst eng und umkämpft, letztlich hatte sich München beide Male aber knapp durchgesetzt. Entsprechend steuerte der Tabellenführer der dritten Liga Ost auf einen Erfolg zu, ihre Spitzenposition würden die Münchner festigen, Augsburg auf Distanz halten. Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt also darauf hin, welchen Verlauf die Partie im Südosten der Landeshauptstadt noch nehmen würde. Denn letztlich verließen nicht die Oberbayern die Halle als Gewinner, sondern die Augsburger, die sich verdient nach knapp zwei Stunden und fünf Sätzen durchsetzten (25:23, 27:25, 19:25, 15:25, 9:15).

    DJK-Teammanagerin Sonja Zellner beschreibt jenen Moment, der die Wende bewirkte. In der Gewissheit, nichts mehr verlieren zu können, verordnete Augsburgs Trainer Nikolai Roppel seiner Mannschaft vor dem dritten Satz Spaß. So sollte jede Spielerin etwa ihren Lieblingsaufschlag machen, erzählt Zellner, die selbst auf dem Feld stand. Folge: Die DJK startete hervorragend in den Satz, führte schnell 6:2 und lag an diesem Abend nie mehr zurück.

    Während Münchens Trainer zusehends unzufriedener wirkte, spielten sich die Gäste in einen wahren Rausch. Jeden einzelnen Punkt feierten sie, klatschten sich ab, verbreiteten gute Stimmung. „Plötzlich hatten wir jene Lockerheit, die uns in den ersten beiden Sätzen gefehlt hat“, erzählt Zellner. Die 31-Jährige spricht von einem „Aha-Erlebnis“, von einem „entscheidenden Impuls“.

    Den Augsburgern gelang zwar nicht durchweg, ihr Spiel durchzuziehen. Aber anders als etwa bei den Saisonniederlagen gegen Altdorf oder Ansbach, kompensierten sie ihre Schwächen mit Stärken. Wenn sie beispielsweise gut blockten, angriffen oder aufschlugen, konnten sie sich schwächere Annahmen leisten, ohne Punkte abzugeben. Zellner fasst zusammen: „Wenn ein Element nicht so gut funktioniert hat, haben die anderen funktioniert.“

    Die Münchner hatten der Augsburgern Entschlossenheit nichts mehr entgegenzusetzen. Im fünften Satz blockte DJK-Nachwuchstalent Vanessa Kulig vier Angriffe und demonstrierte nochmals Augsburgs Stärke. Ein wenig trauerten die Gäste nach der Partie sogar der verpassten Chance nach, drei statt zwei Punkte einzufahren; im zweiten Durchgang hatten die Augsburger einen Satzball vergeben. Doch Zellner relativiert auch. Man hätte nicht damit rechnen können, als Sieger München zu verlassen. Genau diese Unberechenbarkeit macht die Saison in der dritten Liga Ost so spannend. München führt zwar weiterhin das Klassement an, hat aber schon viermal verloren. Die DJK hat bisher dreimal verloren, muss die Meisterschaft deshalb aber längst nicht abhaken. Drei Punkte liegt das Roppel-Team hinter München, obwohl vor allem zu Beginn der Saison wenig nach Wunsch lief. Doch die jüngsten Erfolge gegen Planegg und München stimmen zuversichtlich, das Selbstvertrauen ist zurück.

    Zellner und ihr Team freuen sich nun auf ein spielfreies Wochenende. Die zweiwöchige Pause wollen sie nutzen, um Zeit mit Freunden und ihren Familien zu verbringen. Und, um Wehwehchen auszukurieren und Kräfte zu sammeln.

    Vor der Weihnachtspause stehen noch die letzten beiden Begegnungen dieses Jahres an. Gegner sind zu Hause der TSV Eiselfing und auswärts die Reserve des SV Lohhof. Zellner rechnet mit spannenden Begegnungen. „Wir freuen uns darauf“, betont sie. Die drei Mannschaften kennen sich bestens: Eiselfing, Lohhof und Augsburg unterstützen sich gegenseitig bei der Gegneranalyse, unter anderem versorgen sie sich mit Videomaterial.

    Augsburg Schnürer, Drigalski, Westenkirchner, V. Kulig, Köber, Wagner, Slomka, Roppel, Hall, Auer, Felchner, Zellner

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