Am Halloween-Abend lieferten die Drittliga-Volleyballerinnen der DJK Augsburg-Hochzoll eine spannende Show ab: ein Fünfsatzspiel gegen den Aufsteiger aus Esting. Die DJKlerinnen sowie rund 100 Fans, die sich das Duell in der Zwölf-Apostel-Halle nicht entgehen lassen wollten, mussten aber erst ihre starken Nerven unter Beweis stellen, bevor sie den zweiten Heimsieg (3:2) zusammen feiern konnten.
Gleich die ersten Minuten der Partie zeigten nämlich, dass es ein durchaus gruseliger Abend hätte werden können. Die Gegner eröffneten die Partie mit sechs Punkten in Folge, womit DJK-Trainer Nikolaj Roppel gezwungen war, direkt eine Auszeit zu nehmen, um seine Schützlinge aufzuwecken. Mit Erfolg: Die Augsburgerinnen kamen wie ausgewechselt zurück aufs Spielfeld. Mit guten Aufschlägen und kraftvollen Schmetterbällen von Jaqueline Hall und Lucie Korcanova wendeten sie das Spiel zum 25:16-Satzgewinn.
Doch schon im zweiten ging ihnen wieder die Puste aus. Die Bälle landeten oft im Aus und obwohl sie mit dem Tempo des SV Esting mithielten, waren sie in den entscheidenden Momenten einen Schritt zu spät und verloren den Satz 25:27. „Wir kämpfen immer noch mit der Annahme und brauchen zu viel Zeit, um einen Punkt zu erzielen. Wir müssten direkter den ersten Ball totmachen“, analysierte Neuzugang Tereza Naglova den Spielverlauf, „wir können das im Training schon recht gut, jetzt müssen wir es nur noch ins Spiel bringen.“
Dieser Plan funktionierte auch im dritten Durchgang noch nicht ganz. Die Hochzollerinnen mussten um jeden Punkt kämpfen. In einer Sekunde lagen sie durch klug erzielte Bälle in Führung, in der nächsten gerieten sie wegen unnötigen Fehlern oder schwachem Blockspiel in Rückstand. Bis zum 28:28 blieb es spannend, erst danach brachte die DJK mit zwei guten Aufschlägen den Satzgewinn nach Hause (30:28).
Als aber die Gäste wiederum den vierten Durchgang mit 25:18 gewannen, musste der Tiebreak alles entscheiden. Die verletzte Teammanagerin Sonja Zellner verteilte zur Beruhigung der Nerven die letzten Halloweensüßigkeiten an die Fans, dann ging es los. Und nun zeigten die DJK-Mädels endlich, wovon Naglova zuvor gesprochen hatte. Schnelle Angriffe, clevere Finten, sicheres Spiel am Netz – so führten die Gastgeberinnen sicher mit 11:4. Beim 14:7 fehlte ihnen nur noch ein winziger letzter Schritt, als die Annahme wieder versagte. Dazu kamen kugelfeste Blöcke der Estinger und schon stand es 14:12.
Weil dann aber den Gegner das Glück verließ, schafften die Augsburgerinnen den Punkt zum 15:12 und retten so den zweiten Heimsieg. „Der Kopf hat gewonnen“, brachte es Sonja Zellner nüchtern auf den Punkt. „Wir sind nicht so groß wie die gegnerischen Spielerinnen. Darum mussten wir uns einen anderen Weg suchen und klüger spielen.“
Auf den ersten Auswärtssieg muss das Team von Coach Roppel zwar immer noch warten, eine neue Chance gibt es aber schon nächsten Sonntag in Lohhof. „Ich hoffe, dass wir dort gewinnen können, dass der Knoten endlich platzt“, so Zellner.
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