Von einem Aufstieg wollen die Volleyballerinnen der DJK Augsburg-Hochzoll nichts wissen. Darum haben sie sich nicht um eine Lizenz für die 2. Liga bemüht. Der Klassenerhalt ist ebenso wenig ein Thema, nachdem die Mannschaft von Trainer Nikolaj Roppel unbeeindruckt Gegner schlägt und in der Tabelle auf dem zweiten Platz steht. Folglich steuern die Hochzoller vier Spieltage vor Schluss in der 3. Liga Ost auf einen unaufgeregten Saisonausklang hin. Könnte man meinen.
Sonja Zellner, Spielerin und Managerin bei der DJK, sieht das anders. Von Motivationsproblemen sei die Mannschaft weit entfernt, meint sie. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und unseren zweiten Tabellenplatz verteidigen“, sagt sie vor dem Heimspiel gegen die Bundesligareserve des SV Lohhof (Samstag, 19 Uhr).
Da die Hochzoller nun seit drei Jahren in der 3. Liga Ost beheimatet sind, können nur mehr wenige Mannschaften die Augsburger überraschen. Zellner erzählt, man habe zu den einzelnen Vereinen einen Bezug. Damit meint sie keine ausgesprochene Rivalität, mit mögen oder nicht mögen habe dies nichts zu tun, betont Zellner. Sondern damit, dass der Charakter einer Mannschaft bekannt ist. „Man kennt sich einfach aus vielen Begegnungen“, sagt Zellner.
Lohhofs Bundesligaunterbau beschreibt sie als technisch gut ausgebildet, die Spieler hätten trotz ihres teils jugendlichen Alters schon Erfahrungen im höher klassigen Bereich gesammelt. Und dann ist da noch die Spielertrainerin: Claudia Mürle, 39, hat eine Augsburger Vergangenheit und verfügt über reichlich Erstligaerfahrung, mit der sie ihrem jungen Team in brenzligen Situationen zur Seite steht. Überdies hat sie nichts von ihren Zuspielqualitäten eingebüßt.
Auch in der 3. Volleyball-Liga hat die ausufernde Verwissenschaftlichung des Sports längst Einzug gehalten. Mit Videoanalysen stellen sich die Teams auf den kommenden Gegner ein, vier Spiele der Lohhofer haben die Hochzoller daher mit Bewegtbildern begutachtet. Zellner und Co. wissen jetzt, welche Angreiferin wohin schlägt. Zumindest theoretisch. Mit den eigenen Stärken will die DJK dagegenhalten. Zellner beschreibt: „Mit Teamgeist. Mit Cleverness. Und mit viel Druck im Aufschlag.“ Dadurch soll Lohhof die Chance genommen werden, die Spielzüge überlegt einzuleiten.
Hinter dem VfL Nürnberg, der als Meister in die 2. Liga aufsteigen wird, ranken sich mehrere Mannschaften um den zweiten Tabellenplatz. Augsburg (23 Punkte) und den Tabellensechsten Eiselfing trennen lediglich vier Zähler. Bei einem weiteren Erfolg gegen Lohhof – im Hinspiel siegte die DJK nach Sätzen 3:1 – wäre ein erster Konkurrent abgeschüttelt. Blieben noch der Tabellendritte TV Altdorf und der Tabellenvierte Dresdner SSV.
Die Voraussetzungen könnten kaum besser sein. Einerseits sind alle Spieler am Samstag dabei, andererseits sind sie nach ihrem spielfreien Faschingswochenende ausgeruht. Und Motivationsprobleme gibt es ja auch keine.