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Volleyball: Auf der Suche nach Erklärungen

Volleyball

Auf der Suche nach Erklärungen

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    Noch läuft nicht alles rund bei der DJK Augsburg-Hochzoll. Lisa Schnürer (Nummer zwei) und ihre Mitspielerinnen wollen sich mit einem Erfolg zu Hause gegen Fürth Selbstvertrauen zurückholen.
    Noch läuft nicht alles rund bei der DJK Augsburg-Hochzoll. Lisa Schnürer (Nummer zwei) und ihre Mitspielerinnen wollen sich mit einem Erfolg zu Hause gegen Fürth Selbstvertrauen zurückholen. Foto: Michael Hochgemuth

    Beunruhigt wirkt Lisa Schnürer nicht. Schließlich sei ein mäßiger Saisonstart nichts Ungewöhnliches für ihre Mannschaft, meint die 26-Jährige. Selbstredend hätte sie aber auch nichts dagegen gehabt, wären sie und ihre Mitspielerinnen von der DJK Augsburg-Hochzoll erfolgreicher in die 3. Liga Ost gestartet. Zwei Niederlagen nach drei Spielen drücken auf die Stimmung, zuletzt reisten die Volleyballerinnen von Trainer Nikolaj mit einem 0:3 aus Ansbach ab. „Natürlich war es auf der Heimfahrt nicht so lustig“, räumt Schnürer rückblickend ein.

    Dass die Enttäuschung dieser Tage überwiegt, bedingt sich in den hohen Erwartungen, mit denen die Augsburger in die Runde gegangen sind. In der vergangenen Spielzeit verwöhnte die DJK Hochzoll ihr Publikum mit attraktiven Spielen und tollen Ergebnissen, lediglich knapp verpasste sie im Frühjahr die Meisterschaft. Andere Klubs erklärten die Augsburger daher vor Saisonbeginn zum Favoriten, entsprechend ambitioniert steckten Teammanagerin Sonja Zellner und weitere Verantwortliche die Ziele. Verschlechtern wolle man sich schließlich nicht, meinte Zellner. Sprich: Anvisiert wird die Meisterschaft. Vor dem Heimspiel gegen den TV Fürth rückt dieses Vorhaben in den Hintergrund (Samstag, 19 Uhr), nun geht es erst einmal darum, sich mit einem Erfolgserlebnis Selbstvertrauen zurückzuholen. Lisa Schnürer rechnet mit einem Erfolg – sollte die Mannschaft ihr Potenzial abrufen. Genau darin lag zuletzt das Problem. Schnürer sucht nach Erklärungen – und fängt bei sich selbst an. Ihre Leistung in Ansbach habe sie geärgert. „Meine Zuspiele waren schlecht“, sagt sie. Und fügt hinzu: „Eigentlich wollte ich als Kapitän vorangehen.“ Aus dem Geburtstagsgeschenk für Trainer Roppel wurde nichts.

    Ihren Optimismus nährten die Augsburger vor Saisonbeginn aus dem eingespielten Team und den Neuzugängen. Schnürer lässt keine Zweifel aufkommen, beteuert: „Wir haben eine super Mannschaft und einen guten Trainer, der uns aufbaut. Wir müssen im Training mehr Gas geben.“ Noch passt nicht alles zusammen. Wiederholt fielen Spieler verletzt aus, Trainer Roppel fehlten in den Begegnungen Alternativen; im Training Automatismen einzustudieren, war kaum möglich. Schnürer betont aber: „Auch wenn unser Start nicht der Hit war. Wir werden die Köpfe nicht hängen lassen.“

    Positiv: Gegen Fürth entspannt sich die Personalsituation. Lediglich Franziska Slomka wird fehlen. Die Mittelblockerin laboriert an einer typischen Volleyballverletzung, einem Bänderriss im Sprunggelenk. Schnürer warnt obligatorisch vor dem Gegner aus Fürth, der sich weitestgehend aus der Nürnberger Mannschaft der vergangenen Saison zusammensetzt. „Wir dürfen sie nicht unterschätzen.“ Die Tabelle verrät indes, dass die Gäste aus Mittelfranken ohne Punkt Tabellenvorletzter sind. Alles andere als ein Augsburger Erfolg käme somit einer Überraschung gleich.

    Inzwischen zählt Lisa Schnürer zu den erfahrenen Stützen im Team. Dass sie als Kapitän fungiert, spiegelt sich darin wider. Die Zuspielerin hat vor rund sechs Jahren jene aufregende Zeit miterlebt, in der der Verein nach Höherem strebte und der arabische Investor Schalal Habib gar vom deutschen Meistertitel in der ersten Liga sprach. Letztlich entsprangen Schulden, Entlassungen, Insolvenz und Gerichtsverhandlungen diesem Größenwahn, mühsam erholte sich die DJK davon.

    Inzwischen hat sich der Verein gänzlich neu aufgestellt. Die Mannschaft setzt sich nicht mehr aus Profis, sondern aus ambitionierten Amateurspielern zusammen, die im Sport einen Ausgleich zum Berufsalltag sehen. Schnürer etwa arbeitet nach abgeschlossenem BWL-Studium als Beraterin an der FOM, der Hochschule für Berufstätige.

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