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Turnen: Stars zum Anfassen

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Stars zum Anfassen

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    Sie ist der große Star der Turnweltmeisterschaft in Stuttgart: Simone Biles aus den USA.
    Sie ist der große Star der Turnweltmeisterschaft in Stuttgart: Simone Biles aus den USA. Foto: Marijan Murat, dpa

    Simone Biles schwebte – über dem Boden, durch die Halle, meilenweit vor der Konkurrenz. Zum Auftakt der Turnweltmeisterschaft in Stuttgart am Samstag zeigte die US-Amerikanerin ihren „Triple-Double“, einen doppelten Rückwärtssalto mit drei Schrauben. Die 22-Jährige ist die erste Turnerin, der dieses Element bei einer Weltmeisterschaft gelang. Deshalb wird es künftig ihren Namen tragen: Simone Biles. Die amtierende Weltmeisterin ist der Superstar ihres Sports, sozusagen der Cristiano Ronaldo des Turnens. Elf Weltmeistertitel. In Stuttgart will sie ihren zwölften Titel verteidigen. Am Dienstag turnte sie zunächst beim Team-Finale der Frauen. Dieses Event, mehr oder weniger direkt vor der Haustür, ließen sich Turner des TSV Schwaben Augsburg nicht nehmen.

    Florian Schreiber sitzt gerade in der S-Bahn in Stuttgart. „Ich bin auf dem Weg zur Turn-WM und sehe heute Simone Biles“, sagt er am Telefon. Der Augsburger Turner und Trainer ist die vergangenen Tage fast täglich mit Sportlern der Schwaben vor Ort gewesen. „Gerade für die Jüngeren ist das ein Traum, ihre Vorbilder zu sehen.“ Und die seien für die Nachwuchsturner nahbar, gerade im Vergleich zu anderen sportlichen Großveranstaltungen. Eine Simone Biles oder das deutsche Aushängeschild Lukas Dauser würden durch die Halle spazieren. „Das sind einfach noch Stars zum Anfassen“, beschreibt Schreiber die Attitude der Turner.

    Florian Schreiber hat bereits Europameisterschaften miterlebt. Bei der WM sei das Niveau aber noch einmal höher. Gerade Leistungen wie die von Simone Biles, aber auch etlicher anderer Turner seien für viele Sportler nahezu unerreichbar. „Da müssten zunächst die Eltern voll dahinterstehen, der Turner müsste mehr als viel trainieren und es gehört noch eine Portion Glück dazu.“ Entmutigend sei so ein Besuch für seine Schützlinge aber nicht – eher das Gegenteil. Solche außergewöhnlichen Leistungen zu erleben, sporne die meisten an, sagt Schreiber. Am Freitag habe er beispielsweise zusammen mit seiner Tochter den Auftakt der Turn-WM mitverfolgt. „Sie war am Abend Feuer und Flamme auf das Turn-Training.“ Doch könnte die Turnweltmeisterschaft einen Hype in Deutschland auslösen? Die Vizepräsidentin des Bayerischen Turnverbands, Christine Königes verneint. „Die Leistungen der Sportler bei der Weltmeisterschaft motivieren aber Kinder dazu, durchzuhalten“, sagt sie.

    Florian Schreiber kann im Kampf um die Goldmedaillen am Dienstag zwar keinen deutschen Sieg bejubeln, da das Frauen-Team nicht für das Finale qualifiziert ist. Dennoch glaubt er an die eine und andere deutsche Medaille, etwa von Elisabeth Seitz. Sie holte bereits bei der letzten Turn-WM eine Bronzemedaille für ihre Barrenkür. Das Team-Finale der Frauen gewannen übrigens die US-Amerikanerinnen. Die Bestleistung des Tages absolvierte Simone Biles.

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