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Trauerfeier: Letzte Ehre im Rosenaustadion

Trauerfeier

Letzte Ehre im Rosenaustadion

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    Sehr persönliche Worte fand FCA-Präsident Klaus Hofmann in seiner Trauerrede für Peter Bircks.
    Sehr persönliche Worte fand FCA-Präsident Klaus Hofmann in seiner Trauerrede für Peter Bircks. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Der schwarze Sarg mit der sterblichen Hülle von Peter Bircks war direkt auf der Mittellinie, vor der Haupttribüne des Rosenaustadions, aufgebahrt. Das Blumenbouquet darauf war in den Vereinsfarben Rot-Grün-Weiß gehalten. Dahinter auf einem Tisch stand ein kleines Porträt des verstorbenen Aufsichtsratsvorsitzenden des FC Augsburg, daneben ein großes schwarz umrandetes Bild. Am Zaun der Gegengerade hing das große Konterfei des FCA-Funktionärs. „Ruhe in Frieden – Peter Bircks“ stand daneben. Auf der Anzeigetafel war das Gründungsdatum des Ursprungsvereins, FC Alemannia, zu sehen: 1907. Es war, als ob die Tafeln der längst verstorbene Wagner Josef, wie früher bei den Spielen des FCA den Torstand, aufgehängt hätte.

    Auf der Tartanbahn vor der Haupttribüne hatten die Familie des Verstorbenen um seine Frau Inge, seine Tochter Katja und seinem Enkel Karl Platz genommen – sowie weitere Angehörige, Verwandte, engste Freunde, die FCA-Führungsriege um den FCA-Vorstandsvorsitzenden Klaus Hofmann und auch die Mannschaft. Abgesagt hatte allerdings der FCA-Ehrenpräsident Walther Seinsch, 77. Mit ihm zusammen hatte Bircks die bisher erfolgreichste Zeit des FCA eingeleitet und gestaltet.

    Wie berichtet war der 66-jährige Bircks am Freitag, 2. November, im Augsburger Zentralklinikum seinen Verletzungen erlegen, die er bei einem Verkehrsunfall in Gersthofen am Mittwoch, 24. Oktober, erlitten hatte. Bircks hatte nach einem Besuch in der Stadthalle zu Fuß die Bahnhofstraße überqueren wollen und wurde von einem Auto erfasst. Den Hergang soll ein Gutachten, das von der Polizei in Auftrag gegeben wurde, klären. Das wird noch einige Monate dauern. Ob der genaue Ablauf jemals ganz rekonstruiert werden kann, ist nicht sicher.

    Es war eine würdevolle Trauerfeier, die um Punkt 15 Uhr mit einer Kerzenzeremonie begann. Viele Weggefährten und Sponsorenvertreter waren gekommen, um Peter Bircks die letzte Ehre zu erweisen. Darunter der Vorstandsvorsitzende des FCA-Hauptsponsors WWK, Jürgen Schrameier. Auch der ehemalige FCA-Manager Andreas Rettig und die ehemaligen FCA-Trainer Armin Veh und Markus Weinzierl nahmen von Bircks persönlich Abschied. Der jetzige Stuttgart-Trainer Weinzierl war tief getroffen. „Peter Bircks war verantwortlich dafür, dass ich zum FCA gekommen bin. Er war derjenige, der mich als Erstes kontaktiert hat.“

    Rund 1000 Menschen trauerten an einem Ort um Peter Bircks, der nicht besser hätte ausgewählt werden können. Das Rosenaustadion ist die alte Heimat seiner großen Liebe neben seiner Frau Inge: dem FCA.

    Darauf wies Klaus Hofmann in seiner emotionalen Abschiedsrede hin: „Peter Bircks sitzt heute nicht mitten unter uns in seinem geliebten Rosenaustadion. Der Vater und Begründer der FCA-Familie ist von uns gegangen“, erklärte Hofmann mit leicht brüchiger Stimme. „Liebes Schicksal, das ist nicht fair“, sagte Hofmann. Bircks beschrieb der FCA-Präsident so: „Er würde sich aufregen, denn Lobeshymnen und salbungsvolle Worte auf ihn waren ihm zuwider. Und das nach 30 Jahren im aufgeregten Fußball-Geschäft, wo Eitelkeiten sehr häufig schneller wachsen als Erfolge. Nichts charakterisiert ihn besser.“

    Oberbürgermeister Kurt Gribl war eines in seiner Ansprache wichtig: „Ich spreche als Oberbürgermeister und Freund.“ Er bezeichnete den Träger des Bundesverdienstkreuzes als „ein leuchtendes Beispiel dafür, was man alles erreichen kann, wenn man für etwas brennt“. Für seinen FCA. Er erwähnte den Bau des Stadions, den Bircks mitverantwortete, und er verwies auf das neue Wir-Gefühl in der Stadt und in der Region Augsburg, das der FCA ermöglichte. Dass Bircks keinen Konflikt scheute, streitbar war, aber niemals unversöhnlich, beschrieb Gribl als „sein ihm eigenes, robustes Verhandlungsgeschick“.

    Nach einer Stunde endete die Trauerfeier mit dem Song „My Way“. Unter der Anzeigetafel entzündete ein Vertreter der FCA-Ultras, wie mit der Familie abgesprochen, als letzten Gruß ein Bengalo.

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