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Tennis: TC Augsburg hat viele Baustellen

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TC Augsburg hat viele Baustellen

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    Die Hallen des TC Augsburg sind alt und marode. Eine Sanierung wäre unrentabel. Doch der geplante Neubau einer Dreifachhalle kommt nicht so recht voran. Es gibt aber einen Lichtblick.
    Die Hallen des TC Augsburg sind alt und marode. Eine Sanierung wäre unrentabel. Doch der geplante Neubau einer Dreifachhalle kommt nicht so recht voran. Es gibt aber einen Lichtblick. Foto: Ulrich Wagner

    Jakob Schweyer ist es gewohnt, Probleme zu lösen. Egal ob im Beruf als Vertriebs-Manager beim Softwareriesen SAP oder in seiner Freizeit als Vorsitzender des TC Augsburg. Doch vor dem Start seiner Regionalliga-Frauen am 1. Mai (der TC Augsburg spielt zu Hause gegen den TC Amberg am Schanzl, Ligakonkurrent TC Schwaben erwartet den 1. FC Nürnberg) hat er Sorgen.

    Schweyer muss gleich zwei Baustellen betreuen. Der Neubau der Tennishalle kommt nur schleppend voran und vor dem Saisonstart am kommenden Wochenende hat Schweyer auch im Leistungssportbereich einige Sorgen. Seit drei Jahren plant der TCA nun schon, die maroden Tennishallen am westlichen Rand des Vereinsgeländes abzureißen und durch eine moderne und zweckmäßige Dreifach–Halle zu ersetzen.

    Nun hat der TCA einen ersten Schritt nach vorne getan. Der Klub erhielt die Baugenehmigung. Doch die Bagger werden in diesem Jahr wohl nicht mehr auffahren. Denn erst muss noch ein Grundstückstausch mit der Stadt realisiert werden. Das gestaltet sich aber schwierig. Zwar hat Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl Schweyer und dem TCA Unterstützung zugesagt, doch im Kompetenzgerangel zwischen diversen Ämtern scheint das keine Rolle zu spielen.

    Und auch die Finanzierung des rund 2,5 Millionen Euro teuren Objektes steht noch nicht. Doch Schweyer gibt sich kämpferisch: „Natürlich gestaltet sich das alles schwierig, aber die Baugenehmigung ist ein Lichtblick für uns.“ Dies teilte er auch den Mitgliedern auf der Jahreshauptversammlung am Montag mit.

    Aber auch im sportlichen Bereich muss Schweyer und seine Kollegen mit Widrigkeiten kämpfen. Die Regionalligafrauen, die am Montag, 1. Mai, in die Saison starten, werden in dieser Saison wohl gegen den Abstieg kämpfen. Selbst in der dritten Liga spielt Geld schon die zentrale Rolle. Zwar ist die TCA-Mannschaft auf dem Papier gut aufgestellt, doch wer an den Spieltagen wirklich antritt, hängt vom Budget ab. Und das ist beim TCA nicht allzu üppig. Spitzenspielerin Anastasia Detiuc ist mehrmals angefragt, wie oft sie für den TCA spielen wird, ist noch nicht sicher. Schweyer sagt: „Wir müssen mit unserem Etat das Optimale rausholen.“

    Eine andere Zielrichtung hat eigentlich das Männerteam in der Bayernliga. Da will der TCA oben mitspielen. So wurde mit Hannes Wagner eine neue Nummer eins zum TCA geholt. An Nummer zwei spielt das derzeit größte TCA-Talent, Lukas Engelhardt. Doch es gibt ein großes Problem: Da die Bayernliga bereits am 7. Mai startet, können Spieler wie Luca Wiedenmann, Constantin Frantzen oder Moritz Gehlhaus, die in den USA studieren, noch nicht antreten. „Wir müssen schauen, wie wir die ersten Wochen überstehen“, erklärt Schweyer.

    Aber es gibt auch positive Nachrichten. Der Breitensport-Sektor boomt, der TCA hat knapp 800 Mitglieder, das Klubheim wurde saniert und mit Eigengewächs Jannick Paul wurde jetzt ein hauptamtlicher Klubmanager eingestellt, um die Aufgaben bewältigen zu können.

    Wesentlich unaufgeregter geht es da beim TC Schwaben zu. Dessen Regionalliga-Frauen sind das sportliche Aushängeschild in Augsburg. Auch in dieser Saison will Schwaben-Chef Anton Huber ganz oben mitspielen. Wie immer setzt er auf die Mischung von jungen deutschen und tschechischen Spielerinnen. Ganz oben steht die Spitzenspielerin Michaela Bayerlova, 18, aus dem schwäbischen Krumbach. „Sie ist jetzt die Nummer 26 in Deutschland“, freut sich Huber. Auch Melanie Schneider, die Nummer drei, habe sich „durch extremen Einsatz und viel Trainingsfleiß unheimlich gesteigert“, findet Huber. Deshalb hat er als Ziel ausgegeben: „Wir wollen oben mitspielen.“ Ein eventueller Aufstieg ist für ihn aber kein Thema. „Als Zweitligist hast du schon einen besseren Werbeeffekt, aber der Mehraufwand ist nicht realisierbar. Wir sind in der Regionalliga gut aufgehoben.“

    Da kann Huber seinen Mitgliedern und Zuschauern auch hochklassigen Tennissport präsentieren, ohne große finanzielle Risiken einzugehen. „Die 2. Liga ist nur interessant, wenn uns ein Gönner finanziell kräftig unter die Arme greift.“

    Aber auch im Männerbereich pirscht sich Huber langsam nach oben. Nach dem Aufstieg in die Landesliga ist Huber gespannt, wie sich seine Mannschaft in der fünft-höchsten Liga schlägt.

    Beim ältesten Augsburger Tennisklub hat man sich vor zwei Jahren aus dem Leistungssport verabschiedet. Jetzt spielen die Männer und die Frauen in der Landesliga und Schießgraben-Chef Roland Odörfer fühlt sich recht wohl damit. „Wir haben uns den Rückzug genau überlegt. Die Frage war: Was können wir uns leisten? Und da sind wir derzeit in der Landesliga genau richtig. Hier haben wir die Möglichkeit, unsere eigenen Talente spielen zu lassen. Dies ist der optimale Übergang in Richtung Leistungssport.“ Das heißt aber nicht, dass man beim TC Schießgraben nicht ehrgeizig ist. In dieser Saison will man sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen oben mitspielen. Odörfer ist optimistisch: „Wir sind gut aufgestellt.“

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