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Tennis: Eine seltene Freundschaft

Tennis

Eine seltene Freundschaft

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    Eva Birnerova (links) freut sich mit ihrer Freundin Julia Schruff über den Nachwuchs im Hause Schruff, den kleinen David.
    Eva Birnerova (links) freut sich mit ihrer Freundin Julia Schruff über den Nachwuchs im Hause Schruff, den kleinen David. Foto: Ulrich Wagner

    Der Weg von Eva Birnerova, 27, zu den French Open in Paris führte in diesem Jahr von ihrer Heimatstadt Prag über Augsburg. Bevor der tschechische Tennisprofi versucht, sich ab Dienstag für das Hauptfeld des wichtigsten Sandplatzturniers zu qualifizieren, griff sie gestern für den Zweitligisten TC Augsburg zum Schläger.

    Seit dieser Saison tritt die gebürtige Pilsenerin für Augsburg an. Ausschlaggebend für ihr Engagement beim TCA ist ihre Freundschaft zu der Augsburger Tennisspielerin Julia Schruff. „Wir haben beide zusammen für den TC Benrath gespielt und auf den Autofahrten zu den Spielen in der Bundesliga haben wir uns näher kennengelernt. Dann trafen wir uns auch immer wieder auf verschiedenen Turnieren. Seitdem ist Julia meine Freundin“, sagt Birnerova.

    Eine seltene Freundschaft im großen Turnierzirkus. Dort, wo die jungen Frauen meistens alleine von einem Turnier zum nächsten um die ganze Welt tingeln, kommen sich die Spielerinnen selten näher. Es sind Konkurrentinnen im Kampf um Preisgelder und Weltranglisten- punkte. Doch Birnerova und Schruff verstanden sich auf Anhieb. Und als Schruff bei Birnerova vor dieser Saison anfragte, ob sie für den TCA antreten wollte, sagte die Tschechin sofort zu.

    Teammanager Uwe Nothnagel ist froh, von den guten privaten Beziehungen profitieren zu können. Ansonsten wäre es nicht so leicht gewesen, eine Spielerin wie Birnerova, die in der Weltrangliste auf Platz 117 platziert ist, zum TCA zu holen. „Sie passt nicht nur sportlich, sondern auch menschlich gut zu uns“, sagt Nothnagel. Und wohl auch in das enge finanzielle Korsett.

    Birnerova ist in der Augsburger Tennisszene keine Unbekannte. Als ganz junge Spielerin trat sie Anfang 2000 für den TC Schwaben an, weil sich dort auch ihr Vater Stanislav Birner als Tennisprofi ein Zubrot verdiente.

    Gestern fiel das Freundinnen-Duett aber aus. Julia Schruff musste mit einem Magen-Darm-Virus passen. Sie spielte nur einen Ball, um die ausgeklügelte Aufstellung von Teammanager Uwe Nothnagel nicht durcheinanderzuwirbeln, und gab dann auf. Auch für Birnerova persönlich hatte der fiese Virus Folgen. Anstatt bei Schruff zu übernachten, musste sie ins Hotel. „Vor den French Open habe ich gesagt, sie darf da kein Risiko eingehen“, sagt Schruff. Die ehemalige deutsche Spitzenspielerin hat sich nach der Geburt ihres Sohnes David (4 Monate) aus der Turnierszene („Ich spiele nur noch zum Spaß“) zurückgezogen.

    Sehr zum Leidwesen von Eva Birnerova. „Ich vermisse sie sehr“, erklärte die Tschechin, bevor sie sich von Schruff verabschiedete und sich mit dem Auto auf den Weg nach Paris machte.

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