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Tennis: „Da kommen Erinnerungen hoch“

Tennis

„Da kommen Erinnerungen hoch“

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    Das Tennisturnier Schwaben Open lockt auch die ehemaligen Augsburger Spitzenspieler an: Weka-Cup-Sieger Christian Weis (links) und Davis-Cup-Spieler Max Wünschig. Beide haben festgestellt, dass sich der Sport in Athletik und Tempo seit ihrer aktiven Zeit sehr verändert hat.
    Das Tennisturnier Schwaben Open lockt auch die ehemaligen Augsburger Spitzenspieler an: Weka-Cup-Sieger Christian Weis (links) und Davis-Cup-Spieler Max Wünschig. Beide haben festgestellt, dass sich der Sport in Athletik und Tempo seit ihrer aktiven Zeit sehr verändert hat. Foto: Jakob Schweyer

    Wenn auf den Tennisplätzen des TC Augsburg die internationalen Jungprofis beim ATP Challenger Turnier „Schwaben Open“ um Weltranglistenpunkte spielen, sind unter den Zuschauern hin und wieder auch Augsburgs einstige Spitzenspieler: Max Wünschig, 68 Jahre, und Christian Weis, 51. Während Wünschig sportlich, wie er selbst schmunzelnd sagt, schon länger im „Ruhesessel sitzt“, ist Weis noch als ambitionierter Freizeitspieler aktiv und wurde im vergangenen Jahr Vize-Weltmeister der AK 50.

    Die erfolgreichste Tenniskarriere eines Augsburgers ist aber wohl Unternehmer Max Wünschig zuzuschreiben. Schließlich nahm der zweifache deutsche Meister 1979 sogar an den French Open teil und spielte im gleichen Jahr im Davis Cup für das deutsche Team gegen Rumänien. Neben zehn Jahren in der Bundesliga war der heute 68-Jährige auch regelmäßig bei ATP-Turnieren im Einsatz – wie seine jungen Nachfolger jetzt bei den Schwaben Open. Geändert habe sich allerdings die Art des Tennisspielens, hat Max Wünschig festgestellt: „Die Jungs haben schon eine andere Kraft und Athletik, als ich das aus meiner Zeit kenne. Das ist gewaltiges Tennis, was da gespielt wird.“

    Wünschig selbst hat auch das erste ATP-Turnier in Augsburg mitbegründet, den legendären Weka Cup. Über mehr als zehn Jahre wurde er in den 80er und Anfang der 90er Jahre beim TCA ausgetragen. Benannt nach dem Verlag von Hauptsponsor Werner Mützel und inspiriert durch den Tennisboom in Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf. Damals herrschte beim TCA stets volles Haus. „Als wir den Weka Cup auf die Beine gestellt haben, war auch der originale Centre Court immer voll belegt mit mindestens 500 Zuschauern, wenn nicht mehr. Die saßen auf den Betonstufen und wir hatten voll bestuhlt“, erinnert sich Max Wünschig. Schon damals war das Turnier ein Sprungbrett für junge Tennisspieler auf ihrem Weg nach oben. „Das Preisgeld war damals geringer, ich meine um die 20000 Mark. Und es war eine Bühne, auf der sich junge Spieler präsentierten, die nach oben wollten“, so Wünschig.

    Tennissport hat sich verändert

    Einer davon stammte aus Augsburg. Es war der junge Christian Weis, der bereits als 17-Jähriger 1987 das Finale erreichte und drei Jahre später als erster und einziger Augsburger das Turnier gewann. Seine Fans pilgerten reihenweise zum TCA. „Ich hatte das Glück, in den damaligen Tennisboom hineinzukommen und deshalb war die Anlage auch bei meinen Spielen beim Weka Cup immer gerammelt voll. Sogar bis zu doppelt so viele Zuschauer als jetzt waren da. Es war wirklich eine tolle Zeit“, erinnert sich Christian Weis an seine Profi-Zeit – in der er in der Weltrangliste bis auf Platz 197 hochgeklettert war. Also auf ganz ähnlichem Niveau wie die heutigen Challenger-Spieler. Dennoch hat auch Weis bemerkt, wie sehr sich der Tennissport verändert hat. „Alles ist schneller und athletischer geworden. Früher war es auch schwer, aber mittlerweile hat sich die Masse an guten Spielern schon sehr vergrößert“, sagt er und kann sich gut vorstellen, wie hart der Konkurrenzkampf heute für die Jungprofis ist.

    Während der Schwaben Open kommt Christian Weis nahezu jeden Tag auf die TCA-Anlage und genießt die Turnier-Atmosphäre ebenso wie den Sport: „Es ist schön, zu sehen, dass in Augsburg wieder einmal so ein Turnier auf die Beine gestellt worden ist. Die Zuschauer sehen mal wieder richtiges Profi-Tennis. Da merkt man schon den Unterschied zu den normalen Punkt- und Mannschaftsspielen. Das hier ist ein anderes Niveau.“

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