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Sportbeirat: Augsburger Schwimmer drängen auf ein 50-Meter-Becken

Sportbeirat

Augsburger Schwimmer drängen auf ein 50-Meter-Becken

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    Wenn das Spickelbad in Hochzoll saniert wird, fallen für zwei bis drei Jahre die sechs 25-Meter-Bahnen und das Lehrschwimmbecken als Trainings- und Schwimmflächen für Schulen, Vereine und Öffentlichkeit weg.
    Wenn das Spickelbad in Hochzoll saniert wird, fallen für zwei bis drei Jahre die sechs 25-Meter-Bahnen und das Lehrschwimmbecken als Trainings- und Schwimmflächen für Schulen, Vereine und Öffentlichkeit weg. Foto: Lea Binzer

    Es könnte eines der bedeutendsten Projekte im Augsburger Sportstätten-Bau werden: ein 50-Meter-Hallenbad, das einer Bezirkshauptstadt gut zu Gesicht stehen würde, aber in diesen Zeiten auch einen finanziellen Gewaltakt bedeuten würde. Trotzdem treiben die Augsburger Schwimm- und Wassersportvereine die Kommunalpolitik weiter an, sich nicht nur mit diesem Thema zu befassen, sondern endlich einen konkreten Standort zu suchen, die Machbarkeit zu prüfen und dafür auch Gelder bereitzustellen.

    Die Augsburger Bäder-Situation und der dringende Wunsch nach mehr Wasserfläche war jetzt wieder Thema im Sportbeirat. Das beratende Gremium aus Vereins- und Verbandsvertretern sollte dem Sportausschuss, der am 12. Juli tagt, eine Beschlussempfehlung hinsichtlich des weiteren Vorgehens geben. Dass ein 50-Meter-Hallenbad für eine Stadt wie Augsburg ein erstrebenswertes Ziel sein müsse, war unstrittig. Doch Finanzierung, Ort und Zeitrahmen gaben Anlass für eine rege Diskussion. Zudem kündigte die Sportverwaltung an, die bereits begonnene Sanierung der übrigen Hallenbäder trotz der Überlegungen für ein 50-Meter-Bad fortzusetzen.

    Das Plärrerbad (Bild), das ausschließlich Augsburger Vereine und Schulen nutzen, ist mittlerweile saniert, nun soll das Spickelbad auf den neuesten Stand gebracht werden.
    Das Plärrerbad (Bild), das ausschließlich Augsburger Vereine und Schulen nutzen, ist mittlerweile saniert, nun soll das Spickelbad auf den neuesten Stand gebracht werden. Foto: Ulrich Wagner

    Sanierung Augsburger Plärrerbad ist abgeschlossen, jetzt soll das Spickelbad folgen

    Gemäß des vor zehn Jahren erstellten Bäder-Masterplans und der vor drei Jahren entstandenen Machbarkeitsstudie Bäder steht nach Auskunft von Ulrike Greiffenberg vom Sport- und Bäderamt nach dem abgeschlossenen Plärrerbad für 2022 bis 2024 die Sanierung des Spickelbads an. Weil durch die Corona-Pandemie ungewiss sei, in welchem Zeitraum sich das 50-Meter-Hallenbad realisieren lasse, müsse die Sanierung der Bestandsbäder weitergeführt werden.

    Dabei war man beim Standort für das 50-Meter-Hallenbad schon vorangekommen. Als realisierbar und gut erreichbar erwies sich bisher der Standort an der am Plärrer, im Sportbeirat rückte auch Göggingen wieder in den Fokus – in Form eines Neubaus an der Stelle des jetzigen alten, sanierungsbedürftigen Hallenbads. Vor allem Bernd Zitzelsberger, CSU-Stadtrat und Vorsitzender der Schwimmabteilung des Post SV Augsburg, könnte sich mit dieser Lösung anfreunden. Er hatte schon vor zwei Jahren die Arge „50-Meter-Hallenbad“ mit ins Leben gerufen, der sich nahezu alle Schwimm- und Wassersportvereine der Stadt angeschlossen haben. Zitzelsberger forderte auch im Sportbeirat eindringlich, die vertiefte Planung für das 50-Meter-Hallenbad an den möglichen Standorten weiterzuverfolgen, um eine Eröffnung zumindest bis 2025/26 anzustreben.

    Es fehlt an Wasserflächen in der Stadt Augsburg

    Im Hinblick auf die Sanierung des Spickelbads, den dringend notwendigen Schwimmunterricht nach der Corona-Pandemie und die aktuell sowieso schon zu geringen Wasserflächen in Augsburg sei es unbedingt geboten, beide Planungen weiterverfolgen. „Wir brauchen in Augsburg perspektivisch mehr Wasserfläche“, sagte er. Zumal bei einer Sanierung des Spickelbads mit weiteren „erheblichen Einschränkungen für die Öffentlichkeit, die Schulen, die Vereine und die Schwimmausbildung zu rechnen ist“, betonte Zitzelsberger.

    Werde das meist voll belegte Spickelbad für die Renovierungsarbeiten geschlossen, würden über zwei bis drei Jahre hinweg etwa 40 Prozent der benötigten Schwimm- und Trainingsflächen in Augsburg wegfallen. „Sechs 25-Meter-Bahnen und ein Lehrschwimmbecken“, gibt Zitzelsberger zu bedenken. Deshalb riet er der Stadt, zusätzlich zu den Sanierungsplänen Alternativen zu überlegen – etwa in Form einer zeitweise Traglufthalle über einem der Freibäder, was ein Schwimmtraining im Winter ermöglichen würde.

    Geeigneter Standort für das Augsburger 50-Meter-Hallenbad wäre die Schwimmschulstraße

    Mit seinem Vorschlag, das 50-Meter-Hallenbad mit einem Abriss/Umbau des bestehenden Bades in Göggingen zu kombinieren stieß er nicht bei allen Sportbeiratsmitgliedern auf Zustimmung. Der Standort Schwimmschulstraße wird eher präferiert, etwa durch Cornelia Beck, die die Schulen im Sportbeirat vertritt. „Wenn wir das Göggingen zumachen, verlieren wir wieder Wasserflächen. Deshalb plädiere ich vor allem wegen der guten Erreichbarkeit für die weiterführenden Schulen für den Plärrer-Standort“, sagte sie. Hans Wengenmeir, Stadtrat Bürgerliche Mitte und Vorsitzender des Polizei SV Augsburg, sprach sich ebenfalls dafür aus, „die bestehenden Bäder so lange wie möglich am Leben zu erhalten und so schnell wie möglich zusätzlich das 50-Meter-Bad anzugehen“. Auch Sportbeiratsvorsitzender Hans-Peter Pleitner befürwortete die große Lösung mit Sanierung und Neubau. „Wenn wir an der Schwimmausbildung unserer Kinder festhalten wollen, müssen wir diesen Beschluss treffen.“

    So lautete die einstimmig beschlossene Vorgabe an den Sportausschuss, die Planungen zum 50-Meter-Hallenbad mit Bereitstellung von Planungsgeldern zu vertiefen und die Sanierung des Spickelbads weiterzuverfolgen.

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