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Sport und Corona: Corona-Lockerungen: Der Sport in Augsburg wacht langsam auf

Sport und Corona

Corona-Lockerungen: Der Sport in Augsburg wacht langsam auf

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    Immer schön Abstand halten mussten die Spieler der D-3-Junioren des SV Hammerschmiede.
    Immer schön Abstand halten mussten die Spieler der D-3-Junioren des SV Hammerschmiede. Foto: Michael Hochgemuth

    Telefonisch bei der GolfRange Augsburg durchzukommen, ist in diesen Tagen ein Geduldsspiel. "Bei uns ist ganz schön was los", sagt Aylin Geib von der Rezeption trotz des Stresses freundlich. Seit Montag ist Golfspielen im Freien unter Auflagen erlaubt. Und die Golfanlage, die im Augsburger Stadtgebiet liegt, hat darauf sofort reagiert und die Bahnen geöffnet. Da der Inzidenzwert über 50 liegt, ist Sport im Freien mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt.

    "Bei uns besteht ein Flight aus vier Spielern aus maximal zwei Haushalten", sagt Geib und fügt an: "Die Anlage ist so gut wie ausgebucht." Die Golfspieler drängt es auf dem Platz wie einen fast Verdursteten in die Wüstenoase. In den Klubräumen und unter den überdachten Bereichen ist das Tragen einer FFP-2-Maske Pflicht, auf den Bahnen nicht. Allerdings gibt es derzeit eine Einschränkung: Die Bahnen sind aufgrund des Nachtfrostes erst ab zehn Uhr bespielbar.

    Die meisten Tennisplätze sind aufgrund des Nachtfrostes noch nicht präpariert

    Die Temperaturen unter null machen auch Mandi Schabert vom TC Schießgraben Sorgen. "Der Nachtfrost ist derzeit unser größter Feind", sagt der 2. Vorstand und spricht da auch den anderen Augsburger Tennisfunktionären in Augsburg aus der Seele. Denn wenn der Frost bei Plusgraden aufgeht, setzt er die Aschenplätze unter Wasser und so kann auch die Firma, die die 15 Außenplätze auf der Anlage an der Stadionstraße aus dem Winterschlaf erwecken und herrichten soll, derzeit nicht ihrer Arbeit nachgehen. "Wenn wir ein, oder zwei Hartplätze hätten, könnten wir sofort loslegen, so müssen wir einfach noch Geduld haben", sagt Schabert, auch wenn Tennis (Einzel oder Doppel) im Freien nach dem zweiten Corona-Öffnungsschritt erlaubt wäre. Jetzt hofft er, dass bis spätestens 1. April die Plätze spielbereit sind und der Inzidenz-Wert unter 100 bleibt.

    In der C-Jugend spielen 14-Jährige aber auch 15-Jährige - und das ist ein Problem

    Das hofft auch Andreas Kastner, der 1. Vorstand des SV Hammerschmiede. Dort wird hauptsächlich Fußball gespielt. Und das war bis Montag verboten. Jetzt sieht er wenigstens einen kleinen Lichtstreif am Horizont. "Wir haben beschlossen, dass wir mit der G- bis zu D-Jugend wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen." Maximal 20 Kinder sind da bei kontaktfreiem Training erlaubt. Doch wie so oft liegt der Teufel bei solchen Anordnungen im Detail. "Kinder sind ja bis maximal 14 Jahre definiert. Was machen wir aber mit unserer C-Jugend?", fragt Kastner. Dort spielen auch drei 15-Jährige, die im ersten Quartal ihren Geburtstag haben. "Sollen zehn Mann trainieren und die anderen drei schauen mit dem Ofenrohr in das Gebirge?" Kastner hat noch keine endgültige Antwort.

    Am Dienstag durfte die D-3-Jugend (elf bis 13 Jahre alt) zum ersten Mal auf das Nebenfeld. Die Freude war riesig bei den Kindern, auch wenn Trainer Johann Oharek bei der Übungseinheit den Bewegungsdrang der Kinder in genauen Vorgaben kanalisieren musste.

    Schnelltests für Kontaktsportarten sind in der Realität schwierig umzusetzen

    Alle Jugendspieler über 15 und die Seniorenmannschaften müssen sich hingegen noch gedulden. Da geht es der SV Hammerschmiede genauso wie allen anderen Fußballvereinen im Stadtgebiet. Kastner hofft auf den 22. März. Sollte der Inzidenzwert dann in Augsburg weiter zwischen 50 und 100 liegen, wäre ein normales Training möglich, aber nur wenn jeder Spieler einen tagesaktuellen negativen Schnell- oder Selbsttest vorweisen kann.

    Eine fast unlösbare Aufgabe, findet Kastner. Wie soll ein Verein es kontrollieren, wenn ein Spieler den durchgeführten Selbsttest selbst mitbringt? Und wie soll ein Verein es finanzieren, wenn die Spieler quasi vor dem Training am Spielfeldrand getestet werden sollen. Kastner macht eine einfache Rechnung auf: "Wenn ein Verein mit 1000 Mitgliedern jedem Mitglied einen kostenlosen Test pro Woche anbieten will, sind das bei fünf Euro pro Test 5000 Euro in der Woche und 20.000 Euro im Monat. Das ist unbezahlbar."

    Auch die Möglichkeit der kostenlosen Testung in den Testzentren der Stadt sieht er als nicht realistisch an. Und so wartet man beim SV Hammerschmiede erst einmal ab, wie sich die Infektionszahlen entwickeln. Noch halten die Mitglieder zum Verein. Vor Beginn der Corona-Krise vor einem Jahr hatte der SV Hammerschmiede 680 Mitglieder, jetzt sind es 650. "30 Austritte sind normal", sagt Kastner. Was ihm Sorge bereitet: "Uns fehlen die Neuanmeldungen."

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