Der Sport stand bei den Gögginger Handballern vor der Partie gegen den SC Ichenhausen zunächst im Hintergrund: Mit einer Schweigeminute gedachten Spieler, Verantwortliche und Anhänger des TSV Göggingen dem kürzlich verstorbenen Dr. Stefan Kolbinger. Kolbinger, früher selbst beim TSV aktiv, hatte die Handballer seit vielen Jahren unterstützt, als Freund ebenso wie als Arzt. Die Mannschaft war in Gedanken auch bei seinem Sohn, ihrem trauernden Teamkollegen Sebastian Kolbinger.
Mit nur zwei Rückraumspielern mussten die Trainer Florian Pfänder und Andreas Schwendner gegen den abstiegsbedrohten SC Ichenhausen zudem ziemlich improvisieren. Am Ende waren alle froh über den soliden 28:21 (15:11)-Sieg der Hausherren. „Wir haben die vielen Ausfälle überraschend gut kompensieren können“, freute sich Schwendner, der selbst aufgrund einer Grippe nicht einsatzbereit war. „Die Mannschaft hat, vor allem in der Abwehr, eine geschlossene, sehr engagierte und gute Leistung gezeigt“, lobte Pfänder.
Kreisläufer Daniel Greving zeigte seine Rückraumqualitäten, Michael Müller fand vom Siebenmeterpunkt zu alter Stärke zurück, und Raphael Thoms, Spieler der zweiten Mannschaft, stellte sich kurzfristig als Auswechselspieler zur Verfügung. So gelang es den Göggingern, nach einem etwas holprigen Start mit mehreren verpassten Torchancen sich zum Ende der ersten Halbzeit etwas abzusetzen. Auch nach Wiederanpfiff hielten sie die Gäste eine Zeit lang mit vier, fünf Toren auf Abstand. Dann sah allerdings Kreisläufer Paul Zgudziak in der 37. Minute nach unfairem Spiel die Rote Karte und die Personalsituation verschärfte sich. Beim 21:19 wurde das Spiel kurzzeitig noch einmal spannend. Doch Torhüter Benjamin Fischer hielt in dieser Phase wichtige Bälle, und Göggingens Außenspieler Danny Kenne Kenbon machte mit sicheren Treffern die aufkeimende Hoffnung der Ichenhauser zunichte.
So stand am Ende ein sicherer und verdienter Sieg der Gögginger, die sich damit auf den fünften Tabellenrang der Bezirksoberliga vorgearbeitet haben. „Wir können nun sogar noch den vierten Platz erreichen, das wird auch unser Ziel für die verbleibenden beiden Spiele sein“, kündigte Schwendner an.
Am Sonntag, 17 Uhr, sollte beim Tabellenschlusslicht TSV Niederraunau II in jedem Fall ein Sieg drin sein – sofern, so die Hoffnung der Trainer, der Kader wieder mehr Gestaltungsspielraum zulässt. (bale)
TSV Göggingen Fischer, Weber; Greving (4), Karl (1), Katschinski (4), Kenne Kenbon (5), Müller (8/4), Schwendner, Thoms, von Petersdorff (4), Zgudziak (2).