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Sport-Historie: Genau vor 20 Jahren: Schwarze Tage für den Augsburger Fußball

Sport-Historie

Genau vor 20 Jahren: Schwarze Tage für den Augsburger Fußball

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    Als der FC Augsburg finanziell am Ende war, retteten unter anderem Präsident Jürgen Treffler (li.) und der inzwischen verstorbene Peter Bircks den Klub vor der Bedeutungslosigkeit.
    Als der FC Augsburg finanziell am Ende war, retteten unter anderem Präsident Jürgen Treffler (li.) und der inzwischen verstorbene Peter Bircks den Klub vor der Bedeutungslosigkeit. Foto: Jaut

    In jenen Tagen hing das Schicksal des FC Augsburg am seidenen Faden. Am 26. Mai 2000, also vor 20 Jahren, platzte der Investorenvertrag zwischen dem damals drittklassigen Regionalligisten und der Infomatec Media AG. FCA-Präsident Heiner Schuhmann und Manager Jürgen Rollmann war klar, dass sie die vom Deutschen Fußballbund (DFB) geforderte Bankbürgschaft in Höhe von drei Millionen Mark nicht hinterlegen konnten. Die Folgen: Der DFB verweigerte wenige Tage später die Lizenz für die Regionalliga, der FCA musste in der Saison 2000/2001 erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der viertklassigen Bayernliga an den Start gehen.

    Dabei schien die Finanzierung der neuen Spielzeit noch einige Wochen zuvor gesichert: "Kein Problem, wir regeln das", hieß es aus der Infomatec-Führungsetage auf Nachfragen. Doch den Worten aus dem Unternehmen folgten keine Taten. Das Ende des Augsburger Spitzenfußballs schien nahe. Auch die Spieler wurden von der Entwicklung überrascht. "Ich kann es nicht glauben, die Aussagen von Infomatec waren doch eindeutig", erklärte Torhüter Christian Krieglmeier damals.

    Trainer Boysen ergriff die Flucht

    Einige Wochen stand die Zukunft des Vereins auf des Messers Schneide. Heiner Schuhmann legte sein Amt nieder, Manager Rollmann kündigte seinen Vertrag fristlos. Auch Trainer Hans-Jürgen Boysen ergriff die Flucht, nur wenige Spieler standen noch zur Verfügung. "Jetzt ist alles aus", klagte der damalige Marketingchef Karl-Heinz Jakel und schämte sich seiner Tränen nicht. Armin Klughammer, Spielleiter im Freistaat, sprach von "ganz schwarzen Tagen" für den Augsburger Fußball.

    Buhlen um Investor Walther Seinsch war erfolgreich

    Doch irgendwann tauchte Licht am Ende des Tunnels auf. Jürgen Treffler übernahm als Präsident, Fritz Bäuml kehrte als Manager an die Donauwörther Straße zurück, Evi Heindl sorgte in der Geschäftsstelle für Ordnung, Karl-Heinz Jakel klapperte die Sponsoren ab und Ex-Präsident Peter Bircks zeigte seine Verbundenheit mit dem FCA. Auch Kapitän Oliver Remmert blieb dem Klub treu. Mit Gino Lettieri (Bayern Hof) übernahm ein junger Trainer die sportliche Leitung, Fußballlehrer Armin Veh hatte den Verantwortlichen Lettieri empfohlen.

    Die neu formierte Mannschaft spielte im bayerischen Oberhaus eine gute Rolle, außerdem war im November 2000 das Buhlen des Vereins um Walther Seinsch erfolgreich. 700.000 Mark soll damals die Deckungslücke betragen haben, trotzdem übernahm der Geschäftsmann aus dem Rheinland die Aufgabe des Vorsitzenden. Er brachte den Verein mit großem Engagement finanziell wieder auf Kurs. "Wir wollen den FCA neu definieren, Fairness, Charakter, Arbeit", erklärte er damals den Mitgliedern. Seinen Worten ließ er Taten folgen.

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