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Sport: Eisige Zeiten für Fußballer

Sport

Eisige Zeiten für Fußballer

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    Eisige Zeiten für Fußballer
    Eisige Zeiten für Fußballer Foto: Hermann Schmid/Symbolfoto

    In den Amateurligen ruht zwar noch der Ball, doch mit den Vorbereitungen auf die Frühjahrsrunde haben viele Klubs schon begonnen – trotz der Eiseskälte. Wie gehen die Klubs damit um? Wo und wann wird trainiert? Wie bringt der FCA die SGL-Arena für das Derby am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Nürnberg auf Vordermann? Wir versuchen diese und weitere Fragen zu beantworten.

    Die Kicker des TSV Haunstetten hielten sich zuletzt hauptsächlich in den Hallen auf. Die Mannschaft hatte sich für die Endrunde um die Stadtmeisterschaft qualifiziert und durfte sich als Titelgewinner feiern lassen. Für gestern Abend war das erste Vorbereitungsspiel auf Kunstrasen beim TSV Neusäß geplant. Doch beide Klubs einigten sich darauf, diesen Test abzusagen. Am Wochenende plant Haunstettens Trainer Dennis Gilg, mit seinen Kickern erstmals zu spielen und im Freien zu trainieren. Dabei will der Coach darauf achten, dass seine Schützlinge warm angezogen sind. Mütze und Handschuhe sind Pflicht, dazu Funktionskleidung. „Ich werde darauf achten, dass alle Spieler gesund durch den Winter kommen“, sagt Gilg.

    Auswirkungen der Kälte auf die Fußballspieler seien gar nicht so dramatisch, wie viele annehmen, meint Professor Dr. Tim Meyer, Arzt der deutschen Nationalmannschaft. Trotzdem sei ein langes Aufwärmtraining wichtig, sagte er in einem Interview auf der DFB-Homepage. „Besonders mit unzureichender Bekleidung kann es passieren, dass die Muskeln nicht auf die gewohnte Betriebstemperatur kommen“, so Meyer. Dann könnten sich die Spieler verletzen.

    Sehr gefragt sind jetzt Kunstrasenplätze. In Augsburg sind die künstlichen Spielfelder noch Mangelware. Was in erster Linie an den Kosten liegt. Rund eine halbe Million Euro muss in den Bau investiert werden. Der TSV Firnhaberau ist der erste und derzeit einzige Sportverein in der Stadt, der im Besitz eines Kunstrasenplatzes ist. Hier kann rund um die Uhr gespielt werden. Nicht nur die Firnhaberauer, sondern auch Umlandklubs, die ein solches Spielfeld besitzen, vermieten ihren Rasen an andere Vereine.

    Auf der Sportanlage Süd wurde vor der Frauenfußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr ebenfalls ein Spielfeld mit künstlichem Grün gebaut. Zwar in erster Linie für die Hockeyspieler des TSV Schwaben, doch auch die Kicker könnten darauf spielen, hat sich ihr Verein doch finanziell an der Erstellung beteiligt. Dafür haben die Schwaben ein bevorzugtes Nutzungsrecht von der Stadt erhalten.

    In diesen Tagen ist allerdings daran nicht zu denken. Der Untergrund ist schneebedeckt und nicht geräumt. „Deshalb ist es zu gefährlich darauf zu trainieren und zu spielen“, klagt Sepp Löffler, der Fußballchef der Schwaben. „Das ist wohl der extremen Kälte geschuldet“, glaubt Sportamtsleiter Robert Zenner, der sich um diese Angelegenheit kümmern möchte.

    Im Norden Augsburgs, auf der Paul-Renz-Sportanlage, der Heimat des FCA wird der Kunstrasen von den Jugendteams zu Trainingszwecken benutzt. Das Spielfeld wurde schon 2001 gebaut und entspricht nicht mehr dem neuesten Stand.

    Die Profis des FCA trainieren derzeit wieder im Rosenaustadion. Dort ist eine Rasenheizung installiert. Doch auch diese spielte gestern Vormittag nicht mehr mit. Bei den arktischen Temperaturen gelang es zunächst nicht mehr, den Rasen von Schnee und Eis zu befreien.

    Die SGL-Arena ist CO2-frei beheizt. Die Rasenheizung des Fußballstadions wird mit zwei Pumpen über die Wärme des Grundwassers betrieben und läuft derzeit rund um die Uhr. „Schließlich soll das Feld im Spiel gegen Nürnberg in einem möglichst guten Zustand sein“, sagt Michael Ströll, der Arena-Chef.

    Doch Ströll und sein Team müssen sich nicht nur um das Rasenrechteck kümmern, sondern auch um schnee- und eisfreie Tribünen, Parkplätze und die Wege zum Stadion. Um die Sicherheit für die Besucher zu gewährleisten, steht in der Nacht vor den Spielen ein Bereitschaftsdienst parat. Im letzten Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern wurde dieser nach den heftigen Schneefällen auch benötigt.

    Und wie sieht es mit der Verpflegung in der Arena aus? „Wir sind gerüstet“, erklärt Jürgen Wasserrab vom Caterer LEW. So wird am Sonntag neben dem üblichen Angebot auch heißer Tee ausgeschenkt.

    Wer’ s mag, der muss auch bei diesen Temperaturen nicht auf ein kühles Bier verzichten. „In den Kiosken bereiten die Zapfanlagen kein Problem“, erklärt Wasserrab. Damit das Bier auch bei den Verkaufsstationen im Freien fließt, werde man die Leitungen isolieren.

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