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Schwabencup: Eishockey vor dem Frühstück

Schwabencup

Eishockey vor dem Frühstück

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    Als Kapitän Jürgen Schweinberger den Siegerpokal aus den Händen vom ehemaligen Nationaltorhüter und Panther-Profi Leonardo Conti entgegennahm, brach der Jubel bei den EC Hornissen so richtig los. Es war der Auftakt „einer langen Nacht“ nach dem 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)-Sieg im Endspiel des Eishockey-Schwabencups gegen die Ice Bulls vor 250 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion.

    Für die Hornissen war es in der 18. Saison des Schwabencups erst der zweite Erfolg, nachdem zuletzt der ERC Daltons vier Siege in Folge gefeiert hatte. Diesmal mussten die Daltons sich nach der Niederlage in drei Spielen im Halbfinale gegen die Hornissen mit Rang drei durch ein 6:3 (3:0, 1:1, 2:2) gegen die Egenburg Wikinger begnügen.

    Nach 103 Saisonspielen seit dem 31. Oktober 2015 konnten die Verantwortlichen des Schwabencups, der Liga für Hobbymannschaften, Michael Pruß (Hornissen), Thomas Einfeldt (Daltons) und Daniel Glas (Egenburg), ein positives Fazit ziehen. „Das Niveau wird immer besser, was sich in den Spielen bemerkbar macht. Wir sind sehr zufrieden“, so Michael Pruß, der Vorsitzende des EC Hornissen.

    Neben dem Siegerpokal für Meister Hornissen und einem Pokal für Vizemeister Ice Bulls zeichnete Leonardo Conti auch die herausragenden Spieler der Saison aus. Als bester Torhüter wurde Maximilian Graf von den Hornissen ausgezeichnet. Den Pokal für den erfolgreichsten Torschützen (20 Saisontreffer) sicherte sich Thomas Einfeldt (Daltons), wie auch den als erfolgreichsten Scorer (20 Tore/13 Assists).

    Das Endspiel verlief sehr spannend. „Unser Torhüter hat uns lange im Spiel gehalten. Wir waren im ersten Drittel alle nervös. Vor fünf Wochen hatte bei uns noch keiner an ein Finale gedacht. Mit sieben Siegen in den letzten Spielen haben wir es dann in das Finale geschafft. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber gefeiert haben wir auch den zweiten Platz“, verriet der 32-jährige Benjamin Haala, Topscorer der Ice Bulls.

    Für das Siegerteam der EC Hornissen waren deren Topscorer Tobias Fritz und Zatloukal die Torschützen. Vorsitzender Michael Pruß nach dem Sieg: „Es war ein hartes Stück Arbeit und am Erfolg hat unser Torhüter Benjamin Blümel großen Anteil. Nicht vergessen will ich unsere Torhüterin Barbara Leder, die uns in der Saison half. Wir haben diesmal Glück gehabt und genießen den Erfolg.“ Im Spiel um Rang drei dominierte Titelverteidiger ERC Daltons gegen die Egenburg Wikinger. Michael Gerle, Maximilian Volkmann, Thomas Einfeldt mit seinem 20. Saisontor, Fabian Schweiger, Stefan Süß und Pascal Grunick waren die Torschützen.

    Ein Blick hinter die Kulissen des Schwabencups lohnt sich, denn dort opferten in der abgelaufenen Saison 193 Spieler und Spielerinnen (die 42-jährige Daniela Schälchli im Tor der Icemans, Barbara Leder bei den Hornissen) viel Freizeit und Euros. Gespielt wird zu Zeiten, zu denen sich die meisten noch einmal im Bett umdrehen (Sonntags um 7 Uhr) oder es sich auf der Couch gemütlich machen (20.45 oder 22 Uhr). „Natürlich gehört Idealismus dazu. Bei uns zahlt jeder 250 Euro im Jahr, womit auch die Eiszeiten abgedeckt sind. Da zahlt man in den Stadien schon 150 bis 180 Euro in der Stunde. Da wir ein eingetragener Verein sind und dem BLSV angehören, genießen wir doch Vorteile und zahlen weniger. Zudem sind unsere Spieler alle versichert“, verrät Michael Pruß, der Vorsitzende der 1997 gegründeten EC Hornissen.

    Kein eingetragener Verein sind die Ice Bulls. „Wir überlegen uns gerade den Weg dahin. Auch bei uns zahlt jeder 250 Euro in die Mannschaftskasse. Damit ist alles abgedeckt. Eine Unfallversicherung muss aber jeder selbst abschließen. Probleme, Spieler zu finden, haben wir nicht, das Hobby-Eishockey boomt“, sagt Benjamin Haala. Ein eingetragener Verein sind auch die ERC Daltons, aber noch nicht dem BLSV angeschlossen. „Den Schritt zum BLSV wollen wir machen. Dem Bayerischen Eishockey-Verband kann man aber nur beitreten, wenn man in einer BEV-Liga spielt. Da wir auch ein Trainingslager vor Saisonbeginn absolvieren, das jeder Spieler selbst bezahlt, und Turniere bestreiten, kommen doch einige Kosten zusammen“, gibt Thomas Einfeldt einen Einblick bei den Daltons. Nachdem das Curt-Frenzel-Stadion mit Bahn I und II wieder offen ist, hat sich die Spielsituation zum Vorteil verändert. Dazu stehen noch die Eisstadien in Königsbrunn und Burgau sowie das Eisstadion Haunstetten zur Verfügung.

    In Augsburg gibt es mit der Datschiburg Eishockey Liga (DEBL) noch eine zweite Hobbyliga mit sieben Klubs. Wie sehr das Hobby-Eishockey boomt, zeigen 40 Ligen in Bayern. „Wir hoffen, dass die DEBL in Augsburg sich nicht unserem Angebot verschließt, eine Runde mit Auf- und Abstieg mit unserem Schwabencup zu spielen. Bisher fehlt eine Zustimmung“, sagt Michael Pruß. Es bleibt also vorerst bei neun Teams im Schwabencup. (AZ)

    Endstand 1. EC Hornissen, 2. Ice Bulls, 3. ERC Daltons, 4. Egenburg Wikinger, 5. Gremlins, 6. Icemans, 7. Nachteulen, 8. Meringer Haie, 9. Cracks.

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