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Sanierung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle in Augsburg verschlingt weitere 13 Millionen Euro

Sportpolitik Augsburg

Sporthallen-Sanierung verschlingt weitere 13 Millionen Euro

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    Fünf Millionen Euro hat die Stadt in den vergangenen zehn Jahren bereits in die denkmalgeschützte Erhard-Wunderlich-Sporthalle gesteckt, jetzt sind weitere 13 Millionen Euro erforderlich, um das Gebäude vor dem Verfall zu retten.
    Fünf Millionen Euro hat die Stadt in den vergangenen zehn Jahren bereits in die denkmalgeschützte Erhard-Wunderlich-Sporthalle gesteckt, jetzt sind weitere 13 Millionen Euro erforderlich, um das Gebäude vor dem Verfall zu retten. Foto: Ulrich Wagner

    Die kurze Warnung kam zur rechten Zeit. Bevor sie über die Situation der Erhard-Wunderlich-Sporthalle berichtete, gönnte sich Augsburgs Sportamtsleiterin Petra Keller eine kleine Prise Sarkasmus: "Bitte anschnallen und festhalten", gab sie den Sitzungsmitgliedern des Augsburger Sportbeirats auf den Weg, bevor sie die dramatische wie finanziell herausfordernde Situation rund um die aus den 60er Jahren stammende, denkmalgeschützte Sportstätte schilderte. 

    Denn nicht genug damit, dass die Stadt in den vergangenen zehn Jahren bereits mehr als fünf Millionen Euro in die Sanierung der Halle gepumpt hat. Nun sind schnellstmöglich weitere 13 Millionen Euro nötig, um das Gebäude vor dem drohenden Verfall zu retten. "Es ist so dramatisch, dass das keine 15 Jahre mehr warten kann", machte Keller die Dringlichkeit deutlich. 

    Laut eines neuen Fachgutachtens muss die Betonsanierung der Sporthalle dringend angegangen werden. An der Außenfassade seien bereits starke Betonschäden wie Abplatzungen und Wassereintritte festgestellt worden, die dazu beitragen, dass der darunterliegende Betonstahl immer weiter korrodiert. Besonders im Bereich der Stützenfüße unterhalb der Geländeoberkante. Diese Schäden müssten zwingend innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre behoben werden, da sie sich sonst ausbreiten und dies in einen "irreparablen Bauwerksverfall führen würde", so das Gutachten. Doch nicht nur an der Außenfassade besteht Handlungsbedarf, auch die Sanierung der Stützen und der Stahlbetonteile im Inneren sei nötig. Dazu komme ein Austausch von undichten Fenstern, Glasflächen und Dachelementen, die derzeit das Eindringen von Feuchtigkeit begünstigen. 

    Betonsanierung in der Augsburger Erhard-Wunderlich-Halle wird in drei Bauabschnitte eingeteilt

    Mit Blick auf die umfangreichen Arbeiten hat die Sportverwaltung um Sportreferent Jürgen Enninger nun einen ergänzenden Sanierungs-Zeitplan entworfen, der vom Sportbeirat zustimmend zur Kenntnis genommen wurde, der nun aber noch am Montag in der nächsten Sitzung des Sportausschusses genehmigt werden muss. So ist geplant, die für die Betonsanierung benötigten 13 Millionen Euro in drei Bauabschnitte einzuteilen, um sie überhaupt finanzierbar zu machen und auf die Haushalte der nächsten Jahre zu verteilen. 

    Im ersten Bauabschnitt in Höhe von 1,665 Millionen Euro sollen die dringendsten Arbeiten wie die Sanierung der Stützenfüße unterhalb der Geländeoberkante erledigt werden, im zweiten Bauabschnitt mit Gesamtkosten von 3,927 Millionen Euro (bereinigtes Netto) folgen die Betonfassade, die Stützen über der Geländeoberkante und die Verglasung. Der dritte Bauabschnitt über 7,153 Millionen Euro umfasst schließlich die Betonsanierung im Inneren sowie im Unter- und Erdgeschoss. Ein exakter zeitlicher Rahmen steht noch nicht fest, da die Gelder für die Maßnahmen erst genehmigt und in die städtischen Etats aufgenommen werden müssen. Die Haushaltsmittel für die ersten beiden Bauabschnitte sollen für 2025/2026 angemeldet werden. 

    Der Basketballer des TV Augsburg tragen künftig ihre Punktspiele in der Erhard-Wunderlich-Halle aus

    Schließlich besteht mit Blick auf den fortschreitenden Verfall Handlungsdruck. Noch sei es nicht gefährlich, versichern Keller und Enninger, doch es sei keine Option, in dieser Sache untätig zu bleiben. Zumal die Halle stark frequentiert ist. Ab der neuen Saison tragen auch die Basketballer des TV Augsburg ihre Ligaspiele dort aus und auch die Hockeyspieler des TSV Schwaben Augsburg haben dort ihre Trainings- und Spielzeiten. Generell ist die Halle eine der intensivst genutzten Sportstätten in Augsburg. 

    Um diesen umfangreichen Trainings- und Spielbetrieb aufrechterhalten zu können, hat die Stadt in den vergangenen Jahren fünf Millionen Euro investiert. Die flossen in die Erneuerung des Brandschutzes (600.000 Euro), in Heizung und Lüftung, in einen neuen Kellerraum, in die Sanitäranlagen im Westen sowie in die Erneuerung der Elektro-, Wasser und Gasversorgung (3,56 Millionen Euro). Bis zum Herbst sollen hier die letzten Arbeiten abgeschlossen sein, damit zumindest statt der bisher genehmigten 199 Personen dann wieder rund 2600 Personen in der Halle zugelassen sind. Mit den 1,1 Millionen Euro, die bisher für die Sanierung der Sanitäranlagen im Osten noch fehlten, wähnte sich die Sportverwaltung dann fast am Ende der umfangreichen Sanierungsarbeiten - bis nun mit einem großen Paukenschlag das Gutachten zur Betonsanierung folgte. 

    Sanierung der Flutlichtanlage im Augsburger Rosenaustadion kostet 1, 7 Millionen Euro

    Sanierung Flutlichtanlage im Rosenaustadion: Auch in der zweiten legendären wie denkmalgeschützten Sportstätte in Augsburg, dem Rosenaustadion, ist Handlungsbedarf angesagt. Hier muss die Flutlichtanlage saniert werden, um den hochklassigen Amateur-Fußballmannschaften einen Spielbetrieb am Abend zu ermöglichen. Neben dem FCA II wird künftig auch der Regionalliga-Aufsteiger TSV Schwaben Augsburg das Stadion für verschiedene Partien nutzen. Ersten Kostenschätzungen zufolge beläuft sich die Maßnahme mit dem Austausch der Flutlichtmasten, der Ertüchtigung der Fundamente und dem Austausch der Beleuchtung mit der Umrüstung von Quecksilber-Dampflampen auf LED auf rund 1,729 Millionen Euro. 

    Auch wegen neuen Verbandsverordnungen ist es notwendig geworden, die in die Jahre gekommene Flutlichtanlage zu erneuern. So hat der Bayerische Fußballverband (BFV) seine Auflagen für die Regionalliga-Saison 2024/2025 verschärft und fordert aufgrund von TV-Übertragungen künftig eine Flutlicht-Anlage mit einer Leistung von mindestens 400 Lux. Kommunen und Vereine haben hier eine Karenzzeit von einem Jahr bekommen, sonst erhalten die Mannschaften keine Spielerlaubnis. Eine Haltung, die im Augsburger Sportbeirat sowohl von den Vereinsvertretern als auch von der Sportverwaltung kritisch gesehen wird. "Die Verbände bekommen aber schon Gegenwind von den Vereinen und Kommunen", versicherte Sportamtsleiterin Petra Keller. Die Erneuerung der Flutlichtanlage will die Stadt dennoch angehen, denn vom verbesserten Licht im Stadion profitiert nicht nur Fußball, sondern auch die Leichtathletik. 

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