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Reform: Neue Regeln, wenig Sinn?

Reform

Neue Regeln, wenig Sinn?

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    Neue Regeln, wenig Sinn?
    Neue Regeln, wenig Sinn?

    Fünf neue Regeln sollen zum 1. Juli laut Weltverband im Handball eingeführt werden. Für wenig sinnvoll hält die ein Augsburger Experte – Herbert Vornehm, Trainer der Zweitliga-Frauen des TSV Haun-stetten. Wir haben ihn um seine Meinung gebeten:

    Der Feldspieler, der fliegend für den Torwart eingewechselt wird, muss kein andersfarbiges Leibchen mehr tragen, darf dann aber den eigenen Torraum nicht betreten.

    Vornehm: Ich bin voll gegen diese Regel und eh kein Freund des siebten Feldspielers. Jeder Spieler darf dann beliebig rein und raus, das könnte ein ziemliches Tohuwabohu geben. Der siebte Feldspieler kommt ja meist nur, wenn die gegnerische Abwehr nicht zu knacken ist oder wenn es eine Strafzeit gibt. Kann man frei wechseln, ist die Strafe nicht mehr so wirksam.

    Neue Regel: Wenn der Schiedsrichter „passives Spiel“ anzeigt, sind nur noch sechs Pässe erlaubt, bevor Zeitspiel abgepfiffen wird.

    Vornehm: Mit dieser Regel gab es schon immer Probleme. Nun wird es noch größere Schwierigkeiten geben, weil die Schiedsrichter mit dem Mitzählen beschäftigt sind und dadurch vielleicht andere Dinge übersehen. Dann wird es wieder Diskussionen und Schulungen zu der Frage geben: Was ist überhaupt ein Pass?“

    Neue Regel: Zeigt der Schiedsrichter nach einem Platzverweis die blaue Karte, wird ein schriftlicher Bericht verfasst und die Disziplinarkommission ist für Sanktionen zuständig.

    Vornehm: Das haben wir doch schon immer gehabt. Nur hieß es bisher Rote Karte mit Bericht. Diese Regel ist völlig unnötig.

    Neue Regel: Grobe Regelwidrigkeiten werden nicht in der letzten Minute, sondern erst in den letzten 30 Sekunden besonders hart geahndet.

    Vornehm:Diese Regelung finde ich gut und sinnvoll. Es hat sich in der Praxis eben gezeigt, dass die meisten schweren Fouls wirklich erst in den letzten 30 Sekunden passieren.

    Neue Regel: Wird ein Spieler auf dem Feld behandelt, darf er erst wieder nach drei abgeschlossenen Angriffen seiner Mannschaft zurück aufs Feld.

    Vornehm:Das sollte mal beim Fußball eingeführt werden! Es ist schon klar, dass mit dieser Regel die Schauspielerei unterbunden werden soll. Aber was bringt das? Ich sehe die Gefahr, dass sich ein verletzter Spieler deshalb nicht behandeln lassen will und sich ein paar Minuten später dann eine noch schwerere Verletzung einfängt.

    Trainer Vornehm hält sich mit seiner Meinung zu den Regeländerungen, die ab 1. Juli auch für sein Zweitligateam gelten, nicht hinterm Berg: „Ich habe den Eindruck, dass da ein Gremium eine Daseinsberechtigung brauchte. Da treffen sich Leute bei irgendeiner Sitzung, vielleicht auf Kreta, und müssen zu einem Ergebnis kommen. Dabei sollten sich alle im Verband lieber damit beschäftigen, wie die Regeln, die es bereits gibt, eingehalten und überprüft werden können. Mir liegt beispielsweise das Thema Schritte sehr am Herzen. Bei den athletischen Sportlern heutzutage, sehen die Fouls gleich immer brutal aus. Aber wenn statt drei Schritte immer wieder fünf Schritte durchgehen, muss man sich nicht wundern. Hier sollten die bestehenden Regeln viel konsequenter durchgesetzt werden.“

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