Er zählt zu den Hoffnungsträgern des deutschen Radsports: Georg Zimmermann aus Neusäß bei Augsburg. Das Ziel des 20-jährigen Nachwuchsfahrers ist der Profisport. Die nächste Hürde auf seinem Weg sind die „UCI Road World Championships“ in Österreich. Bevor er dort am Freitag für Deutschland in der U23-Klasse an den Start geht, nahm Georg Zimmermann bereits am vergangenen Sonntag mit seinem „Tirol Cycling Team“ am Mannschaftszeitfahren gegen Teams wie „Sky“ oder „Sunweb“ teil: „Wir durften dort nur starten, weil wir die Lokalmatadoren sind“, so Zimmermann. Mit den Tirolern landete er schließlich auf dem 17. von 22 Plätzen. Für den 20-Jährigen zählte das Erlebnis: „Das war super, vor so vielen Zuschauern zu fahren.“
Zimmermanns Fokus richte sich jedoch nun auf das anstehende Einzelzeitfahren von Kufstein nach Innsbruck, wofür am Freitagmittag (12 Uhr) der Startschuss fällt. Georg Zimmermann blickt selbstbewusst auf das Rennen: „Ich bin seit ein, zwei Monaten topfit. Mein Ziel ist es, unter die ersten zehn zu kommen.“
Die letzten Tage vor dem Zeitfahren stehen für ihn ganz im Zeichen der Regeneration. Zimmermann trainiert lediglich 45 Minuten bis anderthalb Stunden am Tag und lässt sich sonst vom Physiotherapeuten behandeln: „Regeneration und gute Ernährung sind jetzt wichtig!“ 179,1 Kilometer und 2910 Höhenmeter durch bergiges Gelände stehen den Fahrern bevor, eine enorme körperliche Belastung.
E-Racers sind stolz auf ihr Mitglied
Nach dem Rennen ist für Zimmermann die lange Saison beendet. Der 20-Jährige freut sich bereits auf seinen Urlaub: „Ab März startet dann wieder die Vorbereitung bei den E-Racers Augsburg.“ Gerhard Ertl, 1. Vorsitzender der E-Racers, wünscht seinem Schützling eine gute Tagesform am Freitag: „Logisch, wir sind stolz auf den Georg.“
Für Furore im Trikot der Nationalmannschaft sorgte Zimmermann bereits bei der Europameisterschaft im tschechischen Brünn Anfang August: Dort fuhr er auf den siebten Platz – sein bisher größter Erfolg im BDR-Trikot und das beste Ergebnis für den Verband in der U23-Klasse seit Jahren. Dass die Strecke in Österreich dem jungen Schwaben liegen könnte, bewies er auf der „Tour de l’Avenir“, einer zehntägigen Rundfahrt durch Frankreich, die der „Tour de France“ ähnelt. Durch starke Leistungen in den Bergetappen sicherte er sich schließlich den 16. Platz des Wettbewerbs. Top-Sprinter im deutschen Team wie André Greipel, Marcel Kittel oder John Degenkolb, treten das Rennen erst gar nicht an, da ihnen der Kurs Richtung Innsbruck zu bergig sei – „eine Chance für Zimmermann“, den Fokus auf sich zu lenken, so Gerhard Ertl. Er sieht in den jüngsten Erfolgen des Neusässers gute Vorzeichen für das anstehende Rennen und hofft darauf, dass Georg Zimmermann mit einem Erfolg aus Österreich zum Vorbereitungsstart in Augsburg aufschlägt.