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Radsport: Augsburger Rad-Profi Marco Brenner: "Ich hab noch nie so viel gelitten"

Radsport

Augsburger Rad-Profi Marco Brenner: "Ich hab noch nie so viel gelitten"

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    Ungewohnte Rolle: Marco Brenner (Mitte) fährt hinterher.
    Ungewohnte Rolle: Marco Brenner (Mitte) fährt hinterher. Foto: Roth

    Als es am dritten und letzten Tag der Tour des Alpes-Maritimes zum letzten Mal einen der teuflischen Anstiege in den Ligurischen Alpen hinaufging, da konnte Marco Brenner, 18, einfach nicht mehr. „Ich konnte bei dem hohen Tempo einfach nicht mehr folgen.“ Fast 500 anspruchsvolle Kilometer durch die französischen Seealpen im Hinterland von Nizza hatten ihren Tribut verlangt.

    Am Ende der 136 Kilometer langen Schlussetappe mit dem Ziel in Blausasc hatte der junge Radrenn-Profi im Trikot des DSM-Rennstalls über 25 Minuten Rückstand auf Sieger Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo). Der Italiener sicherte sich auf den letzten Metern der Königsetappe auch den Gesamtsieg der dreitägigen Rundfahrt mit fünf Sekunden Vorsprung auf den Kanadier Michael Woods (Israel Start-Up Nation). Marco Brenner belegte am Ende Platz 88 im Gesamtklassement mit 34 Minuten und 25 Sekunden Rückstand.

    Top-Stars sind bei der UAE-Tour am Start, Bergexperten bei der Tour des Alpes

    „Ich habe noch so viel gelitten und hatte noch nie solche Schmerzen“, gab der Augsburger Jungrad-Profi nach seinem ersten Profi-Einsatz für den Worldtour-Rennstall DSM zu. Es war auch eine Premiere, die es in sich hatte. Denn nach der langen Corona-Pause ist der Radsport-Kalender weiter ausgedünnt. So nützten viele Topteams den Dreitagesklassiker, um die Form ihrer Bergfahrexperten zu überprüfen, während die Sprinter und Top-Stars bei der flachen UAE-Tour an den Start gingen.

    Der Italiener Gianluca Brambilla gewann das Etappenrennen.
    Der Italiener Gianluca Brambilla gewann das Etappenrennen. Foto: Luc Claessen, Getty Images

    Marco Brenner hat seine Wurzeln bei den E-Racers Augsburg

    „Ich denke, den Sprung von den Junioren zu den Profis hätte ich nicht mit einem härteren Rennen machen können“, resümierte Brenner, der bei den E-Racers Augsburg mit dem Radsport begann. . Während bei den Juniorenrennen Berganstiege meist nur fünf oder sechs Minuten dauern, musste Brenner sich bei seinem ersten Einsatz in der Weltelite zwischen 40 und 50 Minuten die Berge hochquälen.

    Dazu kam, dass er, der in den Juniorenrennen meist den Ton angab, erstmals im Team mit seinen jungen Kollegen kraftraubende Helferdienste zum Beispiel für DSM-Bergspezialist Martijn Tusveld (Niederlande) leisten musste. „Wir mussten Tempo machen, Löcher zufahren und schauen, dass unsere Topfahrer an den Bergrampen in einer guten Position waren“, beschreibt Brenner seinen neuen Alltag. Und die DSM-Helfer machten ihren Job ausgezeichnet. Am Ende durfte sich Tusveld das Trikot des Bergbesten überziehen. Das war auch ein Verdienst von Brenner.

    Der zog am Ende seines ersten Profi-Einsatzes ein halbwegs positives Fazit. „Es lief so wie erwartet. Ich bin jetzt nicht übermäßig gut, aber auch nicht übermäßig schlecht gefahren. Hauptsache das Team war mit mir zufrieden.“

    Doch trotz aller Strapazen ist er von seinem neuen Arbeitsplatz begeistert: „Ich finde dieses Leben echt cool.“ Am Montag war er aus Frankreich nach Augsburg zurückgekommen, am Dienstag absolvierte er auf dem Rad ein leichtes Regenerationstraining, ehe er am Freitag schon wieder zum nächsten Rennen nach Belgien fliegt. Brenner ist für das Eintagesrennen Kuurne–Brüssel–Kuurne nominiert.

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