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Panther: Uvira startet durch

Panther

Uvira startet durch

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    Sebastian Uvira hat einen Lauf. Beim 5:2 der Augsburger Panther in München schoss der Stürmer das letzte Tor in Überzahl. Zwei Tage später beim 5:3 in Wolfsburg wurde ihm das 1:0 gutgeschrieben. Außerdem gelang ihm mit dem 4:1, einem satten Schuss in den rechten oberen Winkel, das schönste Tor des Spiels. Nach 31 Partien hat der Neuling in der Deutschen Eishockey-Liga bereits sieben Treffer und vier Vorlagen auf dem Konto. Er ist im Augenblick sehr zufrieden. „Seit zehn Spielen läuft es gut für mich und ich muss schauen, dass ich meine Konstanz beibehalte“, sagte der Neuzugang aus der Ontario Hockey League, einer nordamerikanischen Juniorenklasse.

    Bereits vor drei Jahren hatten die Panther den Nachwuchs-Nationalspieler unter Vertrag genommen, der sich zunächst jenseits des Atlantiks mit den besten Nachwuchsspielern messen wollte. „Dort spielen einige verdammt gute Leute, die man in zwei bis drei Jahren in der NHL sehen wird“, erzählt der Außenstürmer.

    In dieser Saison will es Sebastian Uvira in der DEL wissen. Und musste sich wie alle erst einmal hinten anstellen. Anfangs durfte der Sohn von Eishockey-Weltmeister Eduard Uvira meist nur im vierten Sturm auflaufen, der zum einen wenig Eiszeit erhält und zum anderen lediglich die Aufgabe hat, das Ergebnis zu halten. Doch angesichts der unglaublichen Verletzungs-Misere wird es vermutlich auch im heutigen Match beim ERC Ingolstadt keinen vierten Block geben. Acht Stammkräfte fallen aus. Neben Michael Bakos. T.J. Trevelyan, Steffen Tölzer, Brian Roloff, Tobias Draxinger, John Zeiler und Peter MacArthur meldete sich gestern auch Torwart Patrick Ehelechner für eine Woche mit einer Mandelentzündung krank.

    Das Pech der Teamkollegen nutzt der gebürtige Freiburger, um sich zu präsentieren. Uvira durfte bereits in der Paradereihe an der Seite von Ivan Ciernik und Mike Conolly stürmen. Auch im Überzahlspiel darf er inzwischen aufs Eis, „weil er dort hingeht, wo es wehtut, nämlich vor das gegnerische Tor“, lobt Larry Mitchell. Wer dem Torhüter die Sicht nimmt oder dort auf Abpraller lauert, bekommt vom Verteidiger gerne mal den Stock ins Kreuz gedrückt oder der Torwart teilt mit seiner Kelle an noch schmerzhaftere Stellen aus. „Sebastian macht das nichts aus. So einen Spieler mag jeder Trainer“, urteilt der AEV-Coach, der den 20-Jährigen auch in der kommenden Saison ausbilden möchte.

    Die Chancen auf einen Verbleib in Augsburg scheinen gut zu stehen. Die Verhandlungen laufen. „Mein Agent und ich sind der Meinung, dass mir ein weiteres Jahr in Augsburg gut tun würde“, sagt Uvira. Über gute Leistungen in der DEL peilt er sein nächstes Ziel an: die deutsche Nationalmannschaft. Nach Einsätzen in der U18 und der U20 „will ich wieder den Adler auf der Brust tragen“. Klubcoach Mitchell hat Bundestrainer Pat Cortina neben Torwart Markus Keller und Verteidiger Patrick Seifert auch Sebastian Uvira als Perspektivspieler für die Zukunft empfohlen.

    Neben seinen technischen Fähigkeiten bringt der Stürmer eine gehörige Portion Selbstvertrauen mit. Manchmal auch zu viel, wie Mitchell meint. Im eigenen Drittel mit der Scheibe zu zocken, das gehe vielleicht in der OHL aber nicht in der DEL. Oder: „: „Nur weil er zwei Tore geschossen hat, schwebt er auf Wolke sieben und lässt dann seinen Gegenspieler im eigenen Drittel laufen“, kritisiert der Coach. Das mag Mitchell nicht und stutzt den 1,89 Meter großen Angreifer wieder auf Normalmaß. Aber die Richtung stimmt derzeit bei Sebastian Uvira und den Panthern.

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