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Olympia 2018: Olympische Spiele in Deutschland? Das sagen Sportler aus der Region dazu

Olympia 2018

Olympische Spiele in Deutschland? Das sagen Sportler aus der Region dazu

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    Helferinnen zeigen die olympischen Maskottchen Bandabi (links) und Soohorang. Am Freitag beginnen die Winterspiele in Südkorea.
    Helferinnen zeigen die olympischen Maskottchen Bandabi (links) und Soohorang. Am Freitag beginnen die Winterspiele in Südkorea. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Der Wecker von Fabian Piontek wird in den kommenden zwei Wochen öfter mitten in der Nacht klingeln. Wenn es Zeit und Schlafrhythmus zulassen, möchte der Eiskunstläufer einige Medaillen-Entscheidungen der Olympischen Spiele in Südkorea live mitverfolgen. Wegen der achtstündigen Zeitverschiebung finden etliche Wettkämpfe sehr früh statt. Der Eiskunstlauf der Männer, den sich Piontek anschauen möchte, beginnt etwa um zwei Uhr morgens. Andere Wettbewerbe, die den 20-Jährigen interessieren, möchte er aufnehmen und später anschauen.

    Für Piontek würde ein Traum in Erfüllung gehen, würde er selbst einmal bei   Olympia teilnehmen. Ob es so weit kommt, weiß er nicht. „Ich muss einfach schauen, wie es bei mir läuft“, sagt er. Ob als aktiver Sportler oder als Zuschauer: Piontek würde sich unheimlich freuen, wenn Deutschland wieder Austragungsort würde. „Das würde Vorteile für den Nachwuchs bringen“, erklärt er.

    Eiskanal  entwickelte sich zum Anziehungspunkt

    Das sieht auch Andrea Nöll so. Die Skirennfahrerin fährt im Weltcup in der Altersklasse 45 bis 49. Olympische Spiele im eigenen Land würden ihrer Meinung nach einen „wahnsinnigen Entwicklungsschub“ für die Sportarten bedeuten, da mehr Fördergelder fließen würden. Nöll glaubt nicht, dass es wieder einmal Winterspiele in Deutschland geben wird. Dafür seien die Kosten zu hoch. „Sie stehen in keinem Verhältnis zu dem, was ausgegeben werden sollte“, sagt sie. Nöll bedauert diese Entwicklung. Der Augsburger Eiskanal habe gezeigt, dass olympische Anlagen nach Spielen jahrzehntelang ein Magnet für die jeweilige Sportart sein können.

    Mehrheit der Bürger war gegen eine Olympia-Bewerbung

    Wolfgang Renner, Vorsitzender des Augsburger EV, erklärt, dass durch Olympia weniger beachtete Sportarten in den Vordergrund treten würden. Er habe durch den Deutschlandcup im Eishockey gesehen, wie sehr eine Stadt wie Augsburg von internationalen Wettbewerben profitieren kann. Er befürwortet Winterspiele in Deutschland.

    Zuletzt wollten sich München und Garmisch-Partenkirchen für die Winterspiele 2022 bewerben. 2013 lehnte die Mehrheit der Bürger in den betroffenen Städten und Landkreisen eine Bewerbung ab. Ebenfalls dagegen sprach sich der Deutsche Alpenverein (DAV) aus. Ulrich Kühnl, Vorsitzender der Sektion Augsburg des DSV, wollte sich zum Interesse an Olympischen Spielen nicht äußern. Seine Begründung: Bei 14.000 Mitgliedern könne er keine pauschale Aussage treffen.

    Sinkt das Interesse für Olpympia?

    Die Mitglieder des TSV Firnhaberau verfolgen die Winterspiele, erklärt Heiko Nöll. Der Bruder von Skifahrerin Andrea Nöll leitet die Abteilung Ski und Wandern. Mögliche Winterspiele in Deutschland müssen seiner Meinung nach so umgesetzt werden, dass die Sportstätten später genutzt werden können. So kann er sich beispielsweise vorstellen, dass Deutschland, Österreich und die Schweiz gemeinsam Spiele austragen. Dadurch können bereits bestehende Sportstätten – wie zum Beispiel in Innsbruck und Garmisch-Partenkirchen – genutzt werden.

    Sowohl Fabian Piontek als auch Andrea und Heiko Nöll haben festgestellt, dass sich weniger Menschen für das Großereignis interessieren. Laut Piontek ist das auch im Nachwuchsbereich der Fall. Er wünscht sich deshalb, dass in Deutschland, genau wie in den USA, schon Monate vor Olympia darüber berichtet wird. „Nur wenige wissen zum Beispiel, dass Deutschland im Paarlauf Medaillenchancen hat“, erklärt er.

    Die Olympischen Spiele werden kritischer betrachtet

    Andrea Nöll hat beobachtet, dass Olympische Spiele inzwischen kritischer gesehen werden. Unter anderem deshalb, weil Sportstätten nach den Spielen nicht mehr genutzt würden.

    Nichtsdestotrotz freut sich die Skirennfahrerin auf Pyeongchang. Sie will vor allem die Wettbewerbe im Ski alpin, im Skisprung und im Biathlon mitverfolgen. Früher aufstehen wird sie deshalb aber nicht. „Das sind einfach wahnsinnig ungünstige Zeiten“, erklärt sie.

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