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Kanu-Leistungszentrum: Neubau an gewohnter Stelle

Kanu-Leistungszentrum

Neubau an gewohnter Stelle

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    An alter Stelle entsteht das Kanu-Leistungszentrum neu: Bis Anfang 2012 soll die Anlage so weit fertiggestellt sein, dass die Trainer und Slalomfahrer einziehen und mit der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London beginnen können.
    An alter Stelle entsteht das Kanu-Leistungszentrum neu: Bis Anfang 2012 soll die Anlage so weit fertiggestellt sein, dass die Trainer und Slalomfahrer einziehen und mit der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London beginnen können. Foto: Foto: Michael Hochgemuth

    Seit Olympia 1972 gilt Augsburg als Hauptstadt des Kanuslaloms. Am Eiskanal tüfteln die Trainer die Methoden aus, um im Ernstfall der internationalen Konkurrenz einen Paddelschlag voraus zu sein. Im Kanu-Leistungszentrum an der Olympiastrecke, das von Stadt, Freistaat und Bund finanziert wird, konnten sich viele Goldmedaillengewinner optimal auf ihre Wildwasserrennen vorzubereiten.

    Um die Bedingungen noch ein Stück zu verbessern, entsteht die „Paddelzentrale“ neu. Das alte Gebäude aus Beton und Holz war schadstoffbelastet und entsprach nicht mehr modernen Anforderungen. Das Haus wurde abgebrochen, bis zum Ende des Jahres soll der größere Neubau an alter Stelle fertig sein und an die Kanuten sowie ihre Trainer übergeben werden. „Wir sind im Zeitplan, im November können die Kanuten wahrscheinlich bereits den Kraftraum benützen, zum Jahreswechsel wird das Gebäude samt Innenhof fertig sein“, betont Günter Billenstein, der Leiter des städtischen Hochbauamtes.

    Boom am Bau verteuert das Projekt

    Doch den Bauherren macht der Boom am Bau zu schaffen. Es sei schwer Firmen zu finden, die zu akzeptablen Preisen ans Werk gehen. „Deshalb war es aus Kostengründen nicht möglich, das ursprünglich angedachte Fassadenkonzept mit Eternitplatten umzusetzen“, so Billenstein. Die Gebäudehülle in Anthrazit entsteht nun aus Kalzip, so nennt sich ein Falzsystem aus Aluminium. Dennoch wird der ursprünglich angedachte Kostenrahmen (6,665 Millionen Euro) nicht einzuhalten sein, sagt Billenstein. Er rechnet mit Mehrkosten in Höhe von 400000 Euro und hofft, dass sich Bund und Land auch daran beteiligen. Mit Klaus Pohlen (Leiter des Olympiastützpunkts Bayern) war er diese Woche in München, um im Kultusministerium die Entwicklung des Projekts vorzustellen. Derzeit werden in dem Rohbau am Siebentischwald die Fenster eingebaut. Herta Reitenauer, seit vielen Jahren die Leiterin des Leistungszentrums, gefällt es, dass sich die Pläne für den Neubau weitgehend an dessen Vorgänger orientieren. „Die Ähnlichkeit ist groß.“

    Reitenauer kann in Zukunft Schlafplätze in über 30 Zimmern anbieten. Nur einige davon belegen künftig die Kadersportler, die vor Ort trainieren. Der Großteil ist Gästen vorbehalten, die Geld in die Kasse bringen. „Wir hatten pro Jahr immer zwischen 10000 und 11000 Übernachtungen“, nennt Reitenauer eine wichtige Einnahmequelle. Die Leiterin setzt auch darauf, dass im Neubau die Energiekosten deutlich geringer ausfallen werden. Denn in der Diskussion um Sparmöglichkeiten im städtischen Haushalt haben die Berater der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) auch das Leistungszentrum ins Spiel gebracht. Sie schlagen vor, dass sich die Stadt aus der Finanzierung zurückziehen soll.

    Für Ende Januar sind im neuen Haus bereits die ersten Leistungsdiagnostik-Tests vorgesehen, Mitte Mai folgen die Europameisterschaften auf dem Eiskanal als wichtige Qualifikation für die Olympischen Spiele in London. Dort wollen die Augsburger Kanuten wieder zum großen Schlag ausholen.

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