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Nachwuchsfußball: In Bergheim regiert Real Madrid

Nachwuchsfußball

In Bergheim regiert Real Madrid

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    Wenn Fußball-Trainer Ivan Guerrero seine Ansprache hält, hören die jungen Kicker aufmerksam zu. Zum zweiten Mal hat die Fußballschule von Real Madrid in Bergheim Station gemacht.
    Wenn Fußball-Trainer Ivan Guerrero seine Ansprache hält, hören die jungen Kicker aufmerksam zu. Zum zweiten Mal hat die Fußballschule von Real Madrid in Bergheim Station gemacht. Foto: Annette Zoepf

    Aus allen Richtungen flitzen die Kinder heran und lauschen den Worten des spanischen Fußball-Trainers Ivan Guerrero. Auf sein Zeichen bilden sie einen Kreis und stecken die Köpfe zusammen. „Un, dos, tres... Hala Madrid!“, brüllt Guerrero den Schlachtruf der Real-Fans. Die Kinder stimmen mit ein.

    Im Fußball-Trainingscamp in Bergheim ist alles Real Madrid. Das Wappen der Königlichen prangt auf den strahlend weißen Trikots, den Bällen, sogar auf den Trinkflaschen. Auf den Rücken der Kinder steht Ronaldo, Bale oder Kroos.

    Die Teilnehmer sollen Real Madrid in seiner ganzen Professionalität wahrnehmen. Erleben, wie beim elfmaligen Champions-League-Sieger gearbeitet wird, erzählt Jugendcoach Guerrero, der für die Königlichen um die ganze Welt reist und die Nachwuchs-Stützpunkte besucht.

    Dabei gehe es nicht darum, die Marke Real Madrid zu bewerben, sagt Stefan Kohfahl, der die Idee zur königlichen Fußballschule hatte. Auch die Suche nach Talenten sei nicht das Hauptmotiv hinter den Fußballschulen. Wirklich wichtig sei nur, dass die Kinder in der Fußballschule Spaß haben und etwas lernen, betont Kohfahl. „Alles andere ist ein netter Nebeneffekt“, sagt er und wendet sich dem Trainingsfeld zu.

    74 Kinder haben sich in Bergheim angemeldet. Die meisten kommen aus der Region Augsburg. Viele mit dem Hintergrund, die spanischen Trainer auf ihr Können aufmerksam machen zu wollen. Das wissen die Verantwortlichen. Kein Wunder, schließlich haben die besten Kicker die Chance, ein Wochenende bei Real Madrid zu verbringen.

    Ein Hauch von Real Madrid in Bergheim

    Im Bergheimer Training lässt Guerrero acht Kinder in zwei Teams gegeneinander auf vier Mini-Tore spielen. Rot gegen blau. „Die Hemdchen testen wir heute zum ersten Mal“, sagt Kohfahl. Sie sind mit LED-Lampen versehen. Die Trainer können jederzeit ihre Farbe wechseln. Auch die der Tore. Mit dieser Übung zeige sich, welche Fußballer sich besonders schnell auf neue Spielsituationen einstellen können.

    Real Madrid lässt sich seine exklusive Ausstattung teuer bezahlen. Für fünf Tage müssen Eltern 219 Euro überweisen. Ob es den hohen Preis Wert ist? „Auf jeden Fall“, findet Silke Dörner, die die Einheiten von der Tribüne aus beobachtet. Ihr Sohn Tim sei mit der Fußballschule total zufrieden. „Es gefällt ihm, dass die Übungen hier anspruchsvoller sind als sonst im Training“, sagt Dörner. Dass Real Madrid hinter dem Projekt steckt, sei bei der Wahl des Trainingslagers auch von Bedeutung gewesen.

    Ein höherer Anspruch, mehr Disziplin – „das königliche Fußballcamp ist keine Ferienfreizeit“, betont Gründer Stefan Kohfahl. „Wir vermitteln hier Teamgeist und Disziplin in professionellem Umfeld“, führt der Leiter der Fußballschule aus und demonstriert gleich, was er meint. „Entweder du bist still, oder du gehst raus“, ruft er einem motzenden Kicker zu, der sich kleinlaut fügt.

    Zum zweiten Mal hat Real sein Lager in Bergheim aufgeschlagen. Im Vorjahr sei die Camp-Leitung den Kindern zu streng gewesen, erzählt Uwe Eh, der Jugendleiter des SV Bergheim. Jetzt sei alles gut. Finanziell bleibe für den gastgebenden Verein nichts hängen. Dafür profitiere Bergheim auf anderem Wege: „Unsere Trainer schauen sich hier die ein oder andere Übung ab“, sagt der Jugendleiter.

    Und auch wenn in Bergheim für fünf Tage Real Madrid regiert, lassen sich davon nicht alle verrückt machen. Der 12-jährige Simon Rock hat sich nicht wegen der Königlichen für die Fußballschule entschieden, sondern weil es Spaß macht, „neue Leute kennenzulernen und intensiv zu trainieren“. Die Wahl seiner Lieblingsklubs haben die fünf Tage nicht beeinflusst. Er drückt in Zukunft weiter dem FCA und Manchester United die Daumen.

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