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Leichtathletik: Ihre Energie gilt dem Werfer-Nachwuchs

Leichtathletik

Ihre Energie gilt dem Werfer-Nachwuchs

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    Sie feiert bald ihren 82. Geburtstag, hat mehrere künstliche Gelenke in ihrem Körper und steht doch fast jeden Abend auf dem Trainingsplatz oder in der Sporthalle. Die Augsburgerin Almut Brömmel ist Leichtathletin aus Leidenschaft. Früher als aktive Sportlerin, die in der Disziplin Speerwurf zweimal an Olympischen Spielen teilgenommen hat, heute als engagierte Trainerin für den Augsburger Werfernachwuchs. Aufgrund ihrer ehrenamtlichen Verdienste um den Sport erhält die Athletin des TSV Göggingen am Mittwoch im Rokokosaal der Regierung von Schwaben eine besondere Auszeichnung. Von Staatssekretär Johannes Hintersberger wird ihr das Ehrenzeichen für im Ehrenamt tätige Frauen verliehen.

    „Früher hat das eigene Training dominiert. Aber jetzt gebe ich mein Wissen gern weiter. Das sollten mehr Leute machen“, sagt die 81-Jährige, die seit 1988 in Augsburg wohnt und bis heute als Übungsleiterin und Trainerin alle Altersklassen beim TSV Göggingen und der LG Augsburg betreut.

    Dabei ist Almut Brömmel gar keine waschechte Augsburgerin, sondern in Markranstädt (Sachsen) als älteste von vier Töchtern geboren. Über den Vater kam sie schon als Kind zum Werfen, was den Grundstein für eine eindrucksvolle sportliche Karriere legte. Gekrönt von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Melbourne (1956) und Rom (1960). Gerne erinnert sie sich an ihre „wunderbaren Reisen um die Welt“.

    Von jedem Wettkampf kann Brömmel kleine Anekdoten erzählen. Wie etwa vom denkwürdigen Flug nach Melbourne 1956, bei dem die Maschine, in der sie saß, einen Motorschaden hatte und umkehren musste. Erst nach stundenlanger Verspätung kamen die deutschen Sportler in der Olympiastadt an und mussten sofort zum Training. Weil ihr Armmuskel daraufhin streikte, kam Favoritin Brömmel während der Spiele nicht annähernd an ihr sonstiges Leistungsvermögen heran. „Eine größere sportliche Enttäuschung gab es für mich nicht“, erinnert sich Brömmel.

    Doch das hat sie längst abgehakt, ihre ganze Energie gilt heute dem Werfernachwuchs des TSV Göggingen und der LG Augsburg. Darunter liegt ihr das Trio Jasmin Seiler, Felix Strauch und Daniel Friedrich besonders am Herzen. Drei junge Athleten, die es unter Brömmels Anleitung in ihren Altersklassen bis zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft gebracht haben. „Diese Kinder sind eifrig und wollen Leistung bringen. Mit ihnen macht das unheimlich Spaß“, freut sich Brömmel. Weil sie und ihre Trainerkollegen von der LG Augsburg aus den vielen Talenten gern noch bessere Sportler machen möchten, beklagt sie allerdings die derzeitigen Trainingsbedingungen in Augsburg. „Wir freuen uns wahnsinnig, dass das Rosenaustadion für Springer und Läufer wieder hergerichtet worden ist, aber wegen der Rasenheizung dürfen wir dort weder Speer noch Diskus werfen.“

    So muss Brömmel ihre jungen Werfer auf verschiedene Trainingsstätten aufteilen und ist beim Speer- und Diskuswurf auf die Sportanlage Süd beschränkt, die an manchen Tagen aus allen Nähten platzt. „Manchmal ist es so voll, dass wir eine Wurfanlage doppelt besetzen und von rechts und links werfen“, beklagt Brömmel die Situation.

    Und was wünscht sie sich noch zur Verbesserung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit? Einen Vereinsbus, antwortet Brömmel ganz spontan. Damit durch die gemeinsamen Fahrten zu Wettkämpfen das Zusammengehörigkeitsgefühl ihrer jungen Talente gestärkt wird.

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