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Leichtathletik: Countdown für das Rosenaustadion

Leichtathletik

Countdown für das Rosenaustadion

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    LG-Vorsitzender Roland Wegner und Cheforganisator Christian Pfänder sind sich sicher: Die bayerische Meisterschaft kann kommen.
    LG-Vorsitzender Roland Wegner und Cheforganisator Christian Pfänder sind sich sicher: Die bayerische Meisterschaft kann kommen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Für Christian Pfänder von der LG Augsburg war die Ausrichtung des Sprinterabends am Dienstag kein Problem. Rund 150 Athleten waren ins Rosenaustadion gekommen, routiniert zog der Cheforganisator der Leichtathletikgemeinschaft die Veranstaltung mit seinen rund 20 ehrenamtlichen Helfern durch.

    Trotzdem war Pfänder an diesem Abend doch etwas angespannter als sonst. Denn die Wettkämpfe der Sprinter waren die Generalprobe für die bayerischen Meisterschaften der Aktiven und Junioren am 22. und 23. Juli im Rosenaustadion. Knapp 1000 Athleten erwartet die LG.

    Nach Jahrzehnten finden wenigstens die landesbesten Läufer, Werfer und Springer wieder einmal den Weg nach Augsburg. LG-Vorstand Roland Wegner freut sich auf das Wochenende: „Wir waren doch lange nur noch eine Diaspora.“

    Das scheint sich langsam zu ändern. Der erste Schritt war die Gründung der LG 2010. Die Leichtathleten des TSV Schwaben, des TSV Haunstetten, des TSV Inningen, der TSG Augsburg, des TSV Göggingen und der TG Viktoria Augsburg haben sich zusammengeschlossen, um so gebündelt arbeiten zu können. Rund 250 Athleten sind in der LG aktiv. „Das war die letzte Rettung der Leichtathletik in Augsburg“, sagt Wegner martialisch.

    Sportlich hat die LG mit Sprinter Aleksandar Askovic sogar einen Anwärter auf den bayerischen Titel über die 100 Meter. Bei den süddeutschen Meisterschaften am Wochenende in Wetzlar wurde er über 100 Meter Dritter in 10,54 Sekunden und Vierter über 200 Meter in 21,61 Sekunden.

    Auch Wegner selbst war ein passabler Leichtathlet. Für Aufsehen sorgte er aber als Weltmeister (2011) im Rückwärtslauf. Wegner weiß sich zu verkaufen, hatte eine eigene Website. Wegner ist ein Antreiber, einer, der nicht locker lässt, einer, der nervt, aber auch etwas auf die Beine bringt. Jahrelang forderte er die Sanierung der Tartanbahn im Rosenaustadion. 2015 war es dann so weit. 1,2 Millionen Euro kostete dem Steuerzahler der neue rote Laufbelag. „Jetzt müssen wir auch mit Veranstaltungen liefern“, weiß Wegner. Im Juli 2015 hatte er angekündigt, die bayerische Meisterschaft nach Augsburg holen zu wollen. Zwei Jahre später ist es so weit.

    Rund 10000 Euro Etat wird die Meisterschaft wohl kosten. Wegner redet nicht viel über Geld. Aber er ist um jeden Euro, der gespendet wird, froh. „Wir haben nur Kleinsponsoren“, sagt er. Die Anziehungskraft der Platzhirsche FCA und Augsburger Panther spürt auch Wegner bei seiner Suche nach Unterstützern. Die Organisation ist eine logistische Herausforderung für die LG. Über 200 Helfer, auch aus anderen Vereinen, braucht Organisator Pfänder an den beiden Wettkampftagen im Rosenaustadion und auf der Werferanlage des ESV Augsburg (dort findet der Hammerwurf statt). „Wir sind gewappnet“, sagt Pfänder zuversichtlich.

    Das Rosenaustadion bietet eigentlich ideale Bedingungen. Es ist eines der ganz wenigen Stadien in Bayern, das acht Laufbahnen bieten kann. Auch die Atmosphäre sei einzigartig, sagt Wegner: „In so einem Stadion zu laufen, ist geil.“

    Trotzdem, für deutsche Meisterschaften ist das Stadion auch nach der Sanierung untauglich. Im Startbereich der 110 Meter Hürden ist die Tribünenmauer nur Zentimeter von der achten Bahn entfernt, und die ist so nicht nützbar. „Das wurde einfach übersehen“, sagt Wegner. Im Gegensatz zur bayerischen Meisterschaft sind bei nationalen Wettkämpfen aber acht funktionsfähige Bahnen Pflicht.

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