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Kanuslalom: Zurück im wilden Wasser

Kanuslalom

Zurück im wilden Wasser

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    Im Slalom durchs Wildwasser: Für Sideris Tasiadis beginnt am Wochenende in Markkleeberg die WM-Qualifikation.
    Im Slalom durchs Wildwasser: Für Sideris Tasiadis beginnt am Wochenende in Markkleeberg die WM-Qualifikation. Foto: Fred Schöllhorn

    Es ist das übliche Frühjahrs-Programm bei den Slalomkanuten: Mit vier Rennen – zwei in Markkleeberg bei Leipzig an diesem Wochenende und zwei eine Woche später in Augsburg – werden die Plätze in der Nationalmannschaft vergeben. Die besten drei Fahrer in jeder Bootskategorie können für die Weltmeisterschaft in London (16. bis 20. September) planen. Im vergangenen Herbst hatte Canadierfahrer Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben) bei der WM in den USA gefehlt – allerdings aus freien Stücken.

    Da seine Freundin Claudia schwer erkrankt war, wollte er ihr beistehen. „Es ist ein Auf und Ab“, beschreibt er den Gesundheitszustand seiner Partnerin, „aber sie schafft das“. Vom Deutschen Kanuverband (DKV) bekam der Olympiazweite Tasiadis große Unterstützung. „Ich bin weiter im Kader, obwohl ich bei der WM nicht dabei war.“

    Tasiadis fühlt sich bereit für die erste Herausforderung der Saison. Wie üblich musste sich der angehende Landespolizist im Winter der Berufsausbildung widmen. „Ich kann deshalb nicht so viel trainieren wie ein Sportsoldat.“ Tasiadis war eine Woche in London und der Ausflug nach Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emirate habe ihm in der Vorbereitung auch sehr geholfen. „Ich wollte aber auch mal was anderes machen als die übliche Prozedur im Kraftraum.“ Tasiadis ging deshalb zum Klettern und zum Skaten, bei der Paddelarbeit auf dem Wasser musste er sich an sein neu entwickeltes Boot gewöhnen.

    Die Kanuten versuchen dabei einen Kompromiss zu finden zwischen Drehfreudigkeit in den Kurven und der Geschwindigkeit in der Geradeausfahrt. „Es dauert drei bis vier Wochen bis alles rund läuft. Ich musste meinen Körperschwerpunkt mehr nach vorne verlegen“, beschreibt Tasiadis seine Änderungen im Paddelstil. Ein Weltranglistenrennen in Markkleeberg im März gewann der Schwaben-Kanute mit deutlichem Vorsprung. „Für mich ist es zur Zeit schwieriger auf dem Augsburger Eiskanal zu fahren als in Markkleeberg.“ Da die Heimstrecke wegen Materialprüfungen an den Hindernissen von Algen befreit wurde, hat sich die Strömung verändert. Mit seinem „pumpenden Wasser“ (Tasiadis) ist der Kanal ohnehin immer eine Herausforderung.

    Im Einer-Canadier rechnet der Wildwasserspezialist wie üblich vor allem mit dem Widerstand der drei Leipziger Franz Anton, Jan Benzien und Nico Bettge. Aber auch junge Augsburger wie Frederick Pfeiffer, Franz Strauß (beide AKV) oder Dennis Söter (Schwaben) wollten den Abstand zur Elite verringern.

    Im Kajak-Einer gehört Peking-Olympiasieger Alexander Grimm nach dem Rückzug des ehemaligen Weltmeisters Fabian Dörfler zu den älteren Spezialisten. Der 28-jährige dreimalige Mannschafts-Weltmeister hat nach seinem Triumph in China sein Maschinenbaustudium vorangetrieben. „Bis zum Herbst will ich meine Masterarbeit abgeschlossen haben.“ In zwei Weltranglistenrennen belegte er in diesem Jahr die Ränge zwei (Markkleeberg) und eins (Solkan, Slowenien). Seit Dienstag ist er wieder in Markkleeberg. „Ich mache keine großen Experimente mehr, es geht vor allem darum die Trainingsleistungen zu stabilisieren.“ Ein Problem war am Dienstag der starke Wind, der die Torstangen teilweise unberechenbar machte. „Ich hoffe er lässt nach“, sagt Grimm. Die Rennen auf dem künstlichen Kanal bei Leipzig sind schon unter normalen Umständen schwer genug. Im Kampf um die ersten drei Plätze muss sich der Schwaben-Kanute nicht nur mit Sebastian Schubert (KR Hamm), dem Gesamt-Weltcupsieger, und Hannes Aigner (AKV, Olympia-Bronze 2012) auseinandersetzen.

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