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Kanuslalom: Eiskanal verbessert Chance auf Welterbe-Titel

Kanuslalom

Eiskanal verbessert Chance auf Welterbe-Titel

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    Erst Denkmal und jetzt noch Welterbe – Stadt und Kanusportler müssen sich immer mehr mit der historischen Dimension des Augsburger Eiskanals auseinandersetzen. Da die Anlage im Jahr 1972 als Austragungsort der Olympischen Spiele berühmt wurde und durch ihre einzigartige Bauweise als bewahrenswert gilt, rückte sie in den vergangenen Monaten verstärkt ins Visier der Architektur-Historiker.

    So prüfte und dokumentierte eine Abordnung des Münchner Landesamts für Denkmalpflege im Februar Slalomstrecke und Gebäude. Nun soll der Eintrag in die Denkmalliste l kurz bevorstehen, hat Hans-Peter Pleitner erfahren, der Präsident des TSV Schwaben und Sprecher der Eiskanal-Allianz, die sich für die sportliche Erhaltung der Anlage einsetzt. Dass der Eiskanal jetzt offiziell in die Weltkulturerbe-Bewerbung der Stadt Augsburg aufgenommen wurde, verstärkt ihre Sorgen. Laut Generalkonservator Professor Pfeil aus München sei der Eiskanal ein Element, das die Bewerbung um den Welterbe-Titel entscheidend beeinflussen könne.

    Für die Unesco-Welterbe-Bewerbung hat die Stadtverwaltung Augsburg bislang 22 besondere Bauten ausgesucht, die die Entwicklung der Augsburger Wasserwirtschaft von den Anfängen bis heute dokumentieren – etwa Wasserkraftwerke wie den Hochablass oder der Galgenablass am Siebentischwald oder die historischen Brunnen und Kanäle der Stadt.

    Für Augsburger Kanusportler hingegen ist weniger die historische Bedeutung des Eiskanals von Belange als viel mehr seine optimale sportliche Nutzung. Um diese beizubehalten, haben die Vereine – der Augsburger Kajak Verein (AKV) und Kanu Schwaben Augsburg – in Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessensgruppen (DKV, Olympiastützpunkt) die Allianz gegründet. „Es gilt, eine Musealisierung der Anlage zu verhindern und eine sport- und veranstaltungsgerechte Weiterentwicklung zu ermöglichen. Dem ist in allen Stadien des Verfahrens Rechnung zu tragen“, betont Allianz-Sprecher Hans-Peter Pleitner, „wir Nutzer der Sportanlage sind der Ansicht, dass dies im Rahmen der stark kulturellen Ausrichtung der Bewerbung derzeit nicht gewährleistet ist“.

    Deshalb ist die Allianz nun an die Stadt Augsburg herangetreten, um in die mit der Bewerbung betrauten Gremien (Beirat, Steuergruppe, Bewerbungsbüro) aufgenommen zu werden. Am 18. April steht im Hinblick auf die Augsburger Bewerbung für die Kanu-Weltmeisterschaft 2022 ein Gespräch mit Oberbürgermeister Kurt Gribl, Sportreferent Dirk Wurm und dem Architekten Professor Klaus Meier an, der die Urheberrechte an den Gebäuden am Eiskanal hält.

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