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Kanu: Findet die Kanu-WM 2022 in Augsburg statt?

Kanu

Findet die Kanu-WM 2022 in Augsburg statt?

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    Wird der Augsburger Eiskanal Schauplatz der WM 2022?
    Wird der Augsburger Eiskanal Schauplatz der WM 2022? Foto: Richard Mayr

    Als die kleine Delegation der Kanu Schwaben Augsburg nach 1400 Kilometern und 17 Stunden Autofahrt endlich die WM-Stadt Pau in den französischen Pyrenäen erreicht, gibt es schnell die ersten Verbesserungsvorschläge. "Man merkt gar nicht, dass hier eine WM stattfindet. Mehr Plakate wären nicht schlecht", bemerkt Hans-Peter Pleitner, Präsident des TSV Schwaben Augsburg, dessen Kanu-Abteilung im Jahr 2022 selbst gern Gastgeber der Kanuslalom-Weltmeisterschaft wäre. Bis Dezember müssen die Augsburger ihre Bewerbungsunterlagen fertiggestellt haben, denn bereits im März 2018 soll die Entscheidung des Internationalen Kanuverbands (ICF) über den Austragungsort fallen.

    Zu Informationszwecken traten Schwaben-Präsident Pleitner und der langjährige Kanu-Chef Horst Woppowa deshalb die lange Reise in die französischen Pyrenäen an. Dort, wo sich noch bis Sonntag die besten Kanuten der Welt im Slalom, Wildwasser-Sprint und Boatercross messen. Natürlich wollen die Schwaben dabei auch die deutschen und insbesondere die Augsburger Sportler anfeuern. Zum anderen aber auch wichtige Erkenntnisse gewinnen und erfahren, was von einem WM-Gastgeber mittlerweile alles erwartet wird.

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    Wie die Franzosen zeigen, eine ganze Menge. Beeindruckt registrieren Pleitner und Woppowa das große Athletendorf, das die Gastgeber direkt neben der Wildwasserstrecke errichtet haben. Jede der fast 60 Nationen hat dort einen schicken weißen Zelt-Pavillon bekommen, in dem sich die Sportler umziehen oder ihre persönlichen Dinge aufbewahren können. Mitten in der Zeltstadt gibt es einen Aufenthaltsraum, drum herum sind fein säuberlich die Wettkampf-Boote gestapelt. Auch verschiedene Firmen, Bootsartikelhersteller und Kinder-Erlebnisstände präsentieren ihre Produkte in weißen Pavillons. Dazu gibt es eine Bühne für abendliche Rock-Konzerte. "Die haben hier richtig Platz an der Strecke. Da müssen wir überlegen, wie wir das bei uns gestalten können", kommt Hans-Peter Pleitner angesichts der opulenten Infrastruktur ins Grübeln.

    Hans-Peter Pleitner (links) und Horst Woppowa von den Kanu Schwaben auf Erkundungstour in Pau.
    Hans-Peter Pleitner (links) und Horst Woppowa von den Kanu Schwaben auf Erkundungstour in Pau. Foto: Marianne Stenglein

    Dass es ein gutes Konzept braucht, um den Augsburger Eiskanal, die ehrwürdige Olympiastrecke von 1972, fit für ein solches internationales Sport-Event zu bekommen, ist ihm und seinen Mitstreitern klar. "Wir haben hier vier Tage Zeit zu lernen. Unsere Erkenntnisse werden wir noch in die Bewerbung einfließen lassen", so Pleitner. Am Freitag erwarten sie zudem den Augsburger Sport- und Ordnungsreferenten Dirk Wurm in Pau. Auch er soll sich vor Ort ein Bild davon machen, welche Anforderungen eine WM mit sich bringt.

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    Schließlich brauchen die Kanu Schwaben die Stadt Augsburg unbedingt als Partnerin mit im Boot, wenn die Veranstaltung 2022 in dieser Dimension gestemmt werden soll. Denn dass für eine WM am mittlerweile denkmalgeschützten Eiskanal Investitionen und finanzielle Unterstützung in noch unbezifferter Höhe notwendig sind, ist Stadt wie Verein bereits bewusst. Welche exakten baulichen Veränderungen durchgeführt werden müssen, steht allerdings noch nicht fest.

    Im "Stade d’ Eaux-Vives" (Stadion des fließenden Wassers) in Pau, das anders als der gerade verlaufende Eiskanal in der modernen U-Form gebaut ist, sind für die WM zusätzlich zu den bestehenden Stehwällen hohe Stahltribünen errichtet worden. Sie bieten den Zuschauern einen guten Blick von oben auf den Wasserverlauf. Zwei riesige Videoleinwände, spezielle Kamerastellplätze, ein großer VIP-Bereich, Parkplätze und ein Shuttleservice von früh bis spät in die Innenstadt runden das WM-Angebot der Franzosen ab.

    Schon nach den ersten Eindrücken wissen die Augsburger, dass da eine Mammutaufgabe bis zum Jahr 2022 auf sie zukommt. "Es ist doch klar, dass wir noch einiges zulegen müssen, wenn wir bei den Großen mitspielen wollen", so das erste Fazit von Horst Woppowa.

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