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Kampfsport: Nikki Adler will um einen großen WM-Titel boxen

Kampfsport

Nikki Adler will um einen großen WM-Titel boxen

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    Ihrem Arbeitgeber, der Deutschen Post, hat Nikki Adler viel zu verdanken. Über acht Jahre arbeitete die Augsburger Boxerin für das Unternehmen, wurde in der „heißen Zeit“ der Vorbereitung auf Wettkämpfe immer wieder freigestellt, sodass sie dieser Zeit sechs Weltmeistertitel gewinnen konnte. Doch im kommenden Jahr will es die 30-Jährige noch einmal wissen und sich vollkommen auf das Boxen konzentrieren. Das Angestelltenverhältnis bei der Post wird sie zum 31. Dezember beenden. „Das war kein leichter Schritt für mich. Ich wollte ja immer eine berufliche Sicherheit, und die hatte ich ja bei der Post“, sagt Adler. Der Grund für ihren Entschluss liegt in der jüngeren Vergangenheit. Im August dieses Jahres kassierte Adler beim WM-Kampf in Amerika gegen die ehemalige Olympiasiegerin Clarissa Shields in Detroit eine empfindliche Niederlage. In der 5. Runde wurde der Kampf zugunsten von Shields abgebrochen.

    Nach dieser Niederlage setzte bei Adler ein Denkprozess ein. „Mir ist dann bewusst geworden, das funktioniert so nicht“, so Adler. Sie meint damit, dass sich Beruf und Profisport nicht vereinbaren lassen. „Wenn du dich mit der Weltspitze messen willst, dann musst du zweimal am Tag trainieren“, sagt sie überzeugt. Und Brief- und Paketzusteller bei der Post, das schlaucht. „Man darf die Leute, die den Job machen und egal bei welchem Wetter Pakete und Briefe austragen, bewundern. Aber du kannst nicht zwei Dinge machen“, meint Adler. „Es ist schon heftig, morgens um 4 Uhr früh aufzustehen und dann am Nachmittag noch zu trainieren“, so Adler weiter.

    Damit ist auch klar, dass die Augsburgerin noch lange nicht ans Ende ihrer sportlichen Karriere denkt. Nach ihrer Niederlage sind ihr nur noch zwei WM-Gürtel geblieben. Allerdings nur jene von den kleinen Verbänden, der GBU und WIBF. Für die ehrgeizige Adler ist das ein schwacher Trost: „Ich will auf alle Fälle noch einmal um einen großen Titel boxen.“

    Eine Gegnerin in Adlers Preisklasse wäre dabei die fünffache Weltmeisterin aus Dortmund, Christina Hammer. Zumal zwischen den beiden Boxerinnen eher ein „zickiges Verhältnis“ besteht. Christina Hammer saß zuletzt in Amerika bei Adlers Kampf am Ring und überreichte Siegerin Shields den WM-Gürtel.

    Adler hatte damals unserer Zeitung erzählt, dass Hammer fast in jedem Interview gegen sie hetzen würde. Markige Sprüche gehören zum Profibox-Business. Adlers Kampfansage kommt wenig überraschend: „Vielleicht will sie es ja einmal mit mir aufnehmen, damit sie endlich ihre große Klappe hält.“

    2018 könnte jedenfalls ein spannendes Jahr für Nikki Adler werden. Seit längerem trainiert sie im Studio des mehrfachen Kickbox-Weltmeisters Guido Fiedler, Zeit zum Training hat sie ab Januar genügend. Adler lacht und betont: „Ich greife noch einmal voll an. Es gibt immer noch viel zu gewinnen.“

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