Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Judo: Der Augsburger Tareq Jamal fährt zur Judo-WM

Judo

Der Augsburger Tareq Jamal fährt zur Judo-WM

    • |
    Der Augsburger Tareq Jamal ist bei der Judo-WM dabei und träumt jetzt schon von Olympia.
    Der Augsburger Tareq Jamal ist bei der Judo-WM dabei und träumt jetzt schon von Olympia. Foto: Tareq Jamal

    Als Tareq Jamal am vergangenen Sonntag die Auslosung der Judo-WM verfolgte war er erst einmal verwundert. Der Augsburger Judoka ist 2016 aus Syrien über Peiting (Landkreis Weilheim-Schongau) nach Augsburg gekommen und tritt an diesem Mittwoch zu seinem ersten Kampf bei der Weltmeisterschaft in der ungarischen Hauptstadt Budapest an. Dabei trifft er auf den Argentinier Emanuel Lucenti. Dieser hat Jamal gegenüber jedoch einen Vorteil - und der hat mit einem Fehler während der Auslosung zu tun.

    Der Augsburger Judoka Tareq Jamal fährt zur WM nach Budapest

    Denn aufgrund eines technischen Fauxpas wurde Jamal der falschen Gewichtsklasse zugeordnet - was ihm nun Gegner bescherte, die deutlich schwerer sind als er selbst. "Um die zehn Kilo" mache die Panne des Judo-Weltverbandes International Judo Federation (IJF) aus, erklärt Jamal am Telefon. "Und das ist schon sehr viel". Dagegen vorgehen konnte Jamal seiner eigenen Aussage nach allerdings nicht - ihm sei mitgeteilt worden, dass sich an der Ansetzung nun nichts mehr ändern ließe.

    Der Augsburger Tareq Jamal ist bei der Judo-WM dabei und träumt jetzt schon von Olympia.
    Der Augsburger Tareq Jamal ist bei der Judo-WM dabei und träumt jetzt schon von Olympia. Foto: Tareq Jamal

    Da die Kämpfe erst am Sonntag ausgelost wurden, habe er sich auch nicht wirklich auf die schwereren Gegner vorbereiten können. "Ich nehme die Herausforderung trotzdem an und werde mein Bestes geben", sagt Jamal in Gespräch mit unserer Redaktion. Gegner Lucenti sei dabei nicht zu unterschätzen: "Er ist immerhin Gran-Prix-Gewinner und hat einiges drauf".

    Ohnehin war die Vorbereitung unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie nicht einfach, mal war der Kontakt zu anderen nicht erlaubt, mal fiel das Training komplett aus. Als es wieder erlaubt war, trainierte Jamal mit dem deutschen Bundeskader.

    Der Augsburger Judoka Tareq Jamal fährt zur WM nach Budapest

    Für diesen tritt er nun jedoch nicht bei der WM an, sondern für das neu ins Leben gerufene IJF Refugee Team, das ausschließlich aus Geflüchteten besteht. "So habe ich die Möglichkeit, auch internationale Kämpfe zu bestreiten", sagt Jamal - das höchste der Gefühle war bislang die deutsche Meisterschaft. "Mit der WM geht ein Traum in Erfüllung", sagt der 28-Jährige und denkt schon an den nächsten Höhepunkt, denn: Ist Jamal auch international erfolgreich, könnte er seine Chancen auf eine Olympia-Teilnahme erhöhen. "Das wäre der nächste Traum", sagt er.

    Seit dem 6. Juni treten nun 664 Judoka aus 118 Ländern gegeneinander an. Zunächst war die Austragung in der Wiener Stadthalle geplant - aufgrund der Corona-Pandemie sprang nun aber Budapest als Gastgeber ein. Jamal, der zunächst in Augsburg Maschinenbau studiert hat und auch hier arbeitet, ist bereits seit drei Tagen in der ungarischen Hauptstadt und sieht sich gewappnet: "Ich bin bereit", sagt er - trotz aller Verwunderung über die schweren Gegner.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    IOC nominiert 29 Athleten für Olympia-Flüchtlingsteam

    Frühes Aus: Seidl scheitert bei Judo-WM

    Japans Olympiahelden sollen die homogene Gesellschaft auflockern

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden