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Interview: 600 Tonnen Sand auf dem Rathausplatz

Interview

600 Tonnen Sand auf dem Rathausplatz

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    Martin Doller
    Martin Doller

    Am 1. und 2. August werden die bayerischen Meisterschaften im Beachvolleyball im Fribbe-Bad und auf dem Rathausplatz ausgetragen. Sie als Vorsitzender der DJK Augsburg-Hochzoll sind schwer in die Organisation eingebunden. Wie hat es der Verein geschafft, die Titelkämpfe nach Augsburg zu holen?

    Zum ersten Mal haben wir uns von der DJK Augsburg-Hochzoll schon 2009 für die Austragung beworben. Dazu kam es aber nicht. Danach war eine Austragung durch den Innenstadt-Umbau nicht mehr möglich. Im November 2014 kam der Bayerische Volleyballverband (BVV) von sich aus auf uns zu. Daraufhin haben wir sofort bei der Stadt Augsburg angefragt und der Stadtrat hat kurz nach Neujahr seine Zustimmung gegeben. Seitdem laufen die Vorbereitungen.

    Ist das ein großer organisatorischer Aufwand?

    Ein sehr, sehr großer. Zum einen wegen der Auflagen des Verbandes. Zum einen wegen der Auflagen, es müssen ja beispielsweise sanitäre Anlagen am Rathausplatz beschafft werden. Zum anderen wegen der Organisation einer Tribüne mit 1000 Plätzen. Wir waren durch die plötzliche Bewerbung recht spät dran, sodass wir im Februar deutschlandweit keine Tribüne in dieser Größenordnung mehr auftreiben konnten. Zum Glück hat uns eine Firma aus der Region ausgeholfen. Zudem muss natürlich auch der Sand angeliefert werden. Insgesamt werden ungefähr 600 Tonnen Sand benötigt, da eine gewisse Sandtiefe vorgeschrieben ist. 24 Lkw-Ladungen werden wir brauchen. Am 27. Juli wird mit dem Aufschütten der Spielfelder begonnen, danach wird die Tribüne aufgebaut. Am Donnerstag geht es mit den Jugendturnieren los. Wir sind besonders stolz darauf, dass fast die gesamte Arbeit ehrenamtlich erfolgt.

    Haben Sie Unterstützung von der Stadt erfahren?

    Wir sind überglücklich, dass die Stadt uns dieses Event ermöglicht. Gerade das besondere Ambiente des Rathausplatzes wird uns von den letztjährigen Austragsorten unterscheiden. Zuerst gab es Überlegungen, das Ganze zum Beispiel im Wittelsbacher Park aufzuziehen, jedoch sind wir sehr froh, dass es nun der Rathausplatz geworden ist.

    Wie finanziert sich das Ganze?

    Wir finanzieren die Meisterschaften ausschließlich über Sponsoren. Ansonsten hoffen wir, dass wir durch den Verkauf von Verpflegung auch noch ein bisschen Geld in die Kasse spülen können.

    Was für Kosten haben Sie?

    Zuerst einmal freuen wir uns, dass wir den Sand nicht nur für den Event verwenden müssen. Denn durch die Erweiterung unserer Anlage im Fribbe wird der Sand nach der Veranstaltung dann dort weiterverwendet. Ansonsten ist vor allem die Tribüne kostspielig. Mit Auf- und Abbau sind wir da bei 30000 Euro. Dazu kommen noch die sanitären Anlagen, das Sicherheitspersonal und so weiter. Insgesamt liegen wir zwischen 50000 und 60000 Euro. Mit dem Verkauf von Wurstsemmeln allein ist das nicht finanzierbar.

    Waren Sponsoren leicht zu finden?

    Da es eine überregionale Veranstaltung ist, war es nicht allzu schwer, Sponsoren auf das Event aufmerksam zu machen. Am Ende einen Vertrag abzuschließen, war aber nicht einfach. Viele haben schlechte Erfahrungen gemacht, sodass sie erst einmal misstrauisch waren. Am Ende haben wir es aber gut organisiert und alles hat geklappt. Unterm Strich war das nicht leicht.

    Wie läuft das für die Zuschauer? Müssen sie Eintritt bezahlen?

    Wir haben auf dem Rathausplatz zwei Felder und im Fribbe drei. Auf dem Rathausplatz werden sich der Centre Court und das Feld zwei befinden. Der Besuch kostet keinen Eintritt, allerdings hoffen wir natürlich, dass wir mit dem Verkauf von Verpflegung ein paar Einnahmen tätigen können. Wenn das Wetter mitspielt, rechnen wir mit vollen Tribünen. Die Prognosen sind im Moment recht gut.

    Wer nimmt aus Augsburger Sicht teil? Was darf man sportlich erwarten?

    Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen wollen Spieler aus Augsburg und der Region ums Podium mitkämpfen. Bei den Frauen dürften die Chancen für unseren Verein wohl etwas größer sein, denn dort starten mit Sonja Auer und Birgitta Sieber zwei erfolgreiche DJK-Spielerinnen. Die Titelverteidigerin Sabrina Karnbaum und ihre neue Partnerin Natascha Niemczyk vom FTSV Straubing gehören ebenso wie Kathrin und Kristin Standhardinger vom SV Lohhof zum Kreis der Favoritinnen. Bei den Männern treten Alexander Hurler und Florian Schweikart für die DJK an. Allerdings war Hurler verletzt und musste mehrere Wochen pausieren, sodass das Duo nun eine schlechtere Position in der Rangliste hat. Dadurch trifft es früher auf die Top-Teams. Favoriten sind hier die Titelverteidiger Konstantin Schmid und Fabian Wagner vom TSV Grafing.

    Was erwarten Sie sich von dem Event?

    Wir wollen den Beachvolleyball-Sport gut präsentieren. Wir hoffen natürlich, die Jugend anzuziehen. Dafür sind die Meisterschaften natürlich eine super Plattform. Außerdem wollen wir Augsburg überregional mal mit einem anderen Sport präsentieren als Fußball oder Eishockey. Für die Zukunft wäre es natürlich das Größte, wenn die Smart-Beach-Tour, also die deutschlandweite Tour des Deutschen Volleyball-Verbands auch einmal in Augsburg gastieren würde. Aber das sind im Moment nur Träumereien. Jetzt schauen wir erst einmal auf den August und hoffen, dass alles gut über die Bühne geht. InterviewMaximilian Dumberger

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