Von Andrea Bogenreuther
"Der zeitliche Aufwand im Hauptberuf und in seiner Funktion als Trainer einer Spitzenmannschaft der 2. Volleyball-Bundesliga waren für Herrn Roppel zuletzt nicht mehr zu vereinbaren. Hinzu kommt, dass sich der Zeitrahmen aufgrund des ausgegebenen kurz- und langfristigen Ziels der Verantwortlichen, nämlich einen schlagkräftigen Kader für die 1. Bundesliga aufzubauen, zukünftig sicherlich noch erhöhen wird", teilte Helmut Unverdorben, der Geschäftsführer der SV Augsburg GmbH, die den Spielbetrieb der Zweitliga-Mannschaft organisiert, in seinem Schreiben mit. Dabei hat Nikolaj Roppel seit Jahren seine Arbeit als Trainer hochklassiger Volleyballmannschaften mit seinem Beruf vereinbaren können. Mit den Hochzollerinnen hat der Kuka-Mitarbeiter alle sportlichen, aber auch organisatorischen und juristischen Höhen und Tiefen der vergangenen Jahre erlebt. 2004 übernahm er die Volleyballerinnen, die damals noch als VC Augsburg in der Bundesliga spielten. Er konzentrierte sich trotz der anschließenden Abstiege und zahlreicher Vereins-Querelen immer auf die sportlichen Ziele. Nach dem Neustart unter dem Dach der DJK Augsburg-Hochzoll führte er das Team 2007 aus der Regionalliga zurück in die 2. Liga. Die Mannschaft ist dort aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz notiert, nur durch das Satzverhältnis vom Spitzenreiter SV Lohhof getrennt.
Hört auch Ehefrau Oksana als Spielerin auf?
Ob der Abschied von Trainer Nikolaj Roppel zugleich auch für seine Ehefrau Oksana Roppel das Ende als Spielerin bei der DJK Hochzoll bedeutet, steht noch nicht fest. "Ich muss noch überlegen", ist auch die dreifache Mutter von der aktuellen Situation völlig überrascht. Nikolaj Roppel selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Viel Erfahrung mit Bundesliga-Männerteams
Einen Interimstrainer - bis ein neuer Chefcoach gefunden ist - haben die Verantwortlichen der SVA bereits gefunden. Übergangsweise wird der bisherige sportliche Berater Josef Wolf die Betreuung der Mannschaft übernehmen. Wolf ist in der Volleyball-Szene kein Unbekannter, lange hat er die Männer-Bundesligisten ASV Dachau und SV Lohhof gecoacht und viele Jugendteams zu Meistertiteln geführt. Als Mitglied des Lehrausschusses des Deutschen Volleyballverbands und Referent in der Trainerausbildung greift der wissenschaftliche Mitarbeiter am Sportzentrum der Uni Augsburg auf einen großen Erfahrungsschatz zurück.