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Handball: Zu viel Hektik

Handball

Zu viel Hektik

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    So hatten sich die deutschen U-17-Handballerinnen ihr zweites Länderspiel gegen Frankreich nicht vorgestellt: Hektische Spielzüge, überhastete Torwürfe und unnötige Ballverluste führten dazu, dass die Testpartie gestern Abend vor rund 500 Zuschauern in der Haunstetter Albert-Loderer-Halle mit 24:27 (6:11) verloren ging. Besonders enttäuschend war dieses Ergebnis für die einzige Augsburgerin im Team, die 16-jährige Sarah Irmler aus dem Nachwuchs des gastgebenden TSV Haunstetten. Nicht nur ihre Mitspielerinnen, sondern auch Haunstetter Vereinskameradinnen, Freunde und Familie waren hinterher bemüht, Trost zu spenden. Trotzdem musste sie sich bei der Analyse noch ein paar Tränen von der Wange wischen: „Wir waren einfach zu nervös. Jeder wollte unbedingt etwas Großes reißen, wir haben zu viel gewollt. Der Kopf hat nicht gepasst“, suchte Irmler nach Gründen für die Niederlage vor ihrem Heimpublikum.

    Dabei standen die Vorzeichen gut für einen weiteren Sieg der deutschen Handballerinnen. Am Mittwochabend hatten sie Frankreich schon mit 27:25 geschlagen. Es war die erste von drei Partien im Rahmen eines fünftägigen Projekts des Deutsch-Französischen Jugendwerks, das den sportlichen und kulturellen Austausch fördert und den beiden Nationen hervorragend in die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2014 passt.

    Dass die Französinnen ihre Lektion nach der Niederlage in Schwabmünchen gelernt hatten, zeigten sie in Haunstetten eindrucksvoll. Kaum waren die mit Inbrunst gesungenen Nationalhymnen verhallt (anders als nach den technischen Problemen in Schwabmünchen gab es diesmal auch Musik vom Band), nahm eine temperamentvolle Partie ihren Lauf.

    Den deutschen Mädchen, bei denen Sarah Irmler von Beginn an spielte, gelang zwar schon nach 27 Sekunden der erste Treffer, danach aber übernahmen die Französinnen mehr und mehr das Kommando. Ab dem Zwischenstand von 3:3 baute Frankreich seine Führung stetig aus. Auch dass Trainer Frank Hamann beim 3:6-Rückstand die bis dahin höchst engagiert, aber glücklos agierende Sarah Irmler vom Feld nahm, brachte keine Kursänderung. Begünstigt durch die vielen Abspielfehler der deutschen Spielerinnen und ihrer miserablen Torausbeute ging Frankreich bis zur Pause mit 11:6 in Führung.

    Nach der Pause läuft es besser

    Erst nach der Pause ließen die deutschen Frauen ihr Können aufblitzen, als sie, angetrieben von einer immer treffsicherer werdenden Luisa Sturm, den Rückstand auf zwei Punkte (14:16) verkürzten. Trotzdem blieben die Probleme im deutschen Abschluss, was Frankreich weidlich ausnutzte (18:24). Erst kurz vor Schluss witterten die DHB-Mädchen noch einmal Morgenluft, als Sarah Irmler drei Minuten vor Schluss das 22:25 und Jill Sievert gleich darauf das 23:25 gelang. Doch die Französinnen ließen sich nicht mehr verunsichern und machten mit 27:24 den Sack zu.

    „In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Tore vergeben, aber in der zweiten Halbzeit sind wir, auch dank der tollen Kulisse, wieder zurückgekommen. Kämpferisch hat die Mannschaft nie aufgegeben, sie hatte Wurfpech und war zu ungeduldig“, analysierte Nationalcoach Frank Hamann die Partie – und ist gespannt, ob seine Mädchen genauso schnell lernen wie die Französinnen. „Jetzt steht es im direkten Vergleich 1:1. Schauen wir, was das Spiel am Sonntag bringt.“

    Deutschland Jochims, Frey – Rode (1), Ingenpaß, Sievert (4), Reimer (5), Sturm (7), Mitovic (3), Hoffmeister, Körner (1), Irmler (1), Bölk (1), Wieder, Heinke (1), Naleschinki

    Nächstes U-17-

    Deutschland – Frankreich am Sonntag um 16 Uhr in Gräfelfing (Würm-Arena)

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