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Handball: Haunstetter Handballerinnen werden ausgebremst

Handball

Haunstetter Handballerinnen werden ausgebremst

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    Patricia Horner (Mitte) und die Handballerinnen des TSV Haunstetten werden erst im Januar wieder auf Punktejagd gehen können.
    Patricia Horner (Mitte) und die Handballerinnen des TSV Haunstetten werden erst im Januar wieder auf Punktejagd gehen können. Foto: Fred Schöllhorn

    Nun ist es offiziell: Auch die dritte Liga im Handballsport muss coronabedingt den Spielbetrieb bis Ende des Jahres aussetzen. Gleiches gilt für die Jugend-Bundesliga. Das gab der Deutsche Handballbund (DHB) am Mittwoch bekannt. In Augsburg betrifft die Entscheidung das Frauen- und das A-Juniorinnen-Team des TSV Haunstetten, die damit erst einmal bis zum 9. Januar 2021 ausgebremst sind. Erst dann soll der Spielbetrieb wieder erlaubt sein.

    In den unteren Klassen ruht der Spielbetrieb bereits seit Beginn des bundesweiten Teil-Lockdowns vom 2. bis 15. November. Diese Sperre wurde nun für alle bis Januar verlängert. Im Raum stand nur noch die Frage, ob die dritte Liga mit ihren 131 Mannschaften (72 Männer, 59 Frauen) als Profisport eingestuft wird. Damit wäre sie vom Spielverbot nicht betroffen. Doch momentan gibt es für sie keine Sonderregelung. In die Entscheidungsfindung des DHB waren über die Spielkommissionen auch die betroffenen Vereine eingebunden. Darunter der Haunstetter Abteilungsleiter Herbert Vornehm. Der zeigte sich vom beschlossenen Spielverbot wenig überrascht.

    Beim TSV Haunstetten sind die Trainingsstätten seit Ende Oktober zu, da sich die Stadt schon drei Tage früher als der bundesweite Rest in einen Teil-Lockdown begab. So wie dem TSV geht es derzeit einem Drittel der Drittligisten. Andere dürfen jedoch teilweise trainieren. Durch diese Ungleichheiten hat Vornehm wenig Hoffnung, dass die dritte Liga als Profiliga definiert werden könnte. Auch beim TSV sehe es mit einem Profistatus schlecht aus. „Wir haben semiprofessionelle Strukturen“, sagt Vornehm. Es gebe weder Verträge noch Corona-Tests bei den Athleten.

    Enttäuschung bei den Spielerinnen des TSV Haunstetten

    Vorerst stehe die Gesundheit der Spielerinnen im Vordergrund, betont Vornehm. Das Aussetzen der Saison sei daher eine vernünftige Entscheidung. Allerdings sei es für seine Spielerinnen eine herbe Enttäuschung, nach dem Saisonabbruch im März und nur zwei ausgetragenen Spielen im Oktober wieder pausieren zu müssen. „Die Stimmung ist schlecht, die Spielerinnen hängen in der Luft.“ Das Training führen die Handballerinnen nun wieder online jede für sich durch. Ein Ersatz für das Mannschaftstraining sei das aber auf keinen Fall, sagt Vornehm. Zudem stehe noch nicht fest, in welchem Modus die Spiele ab Januar stattfinden werden. Wird der Corona-Test für den Verein verpflichtend? Werden Hin- und Rückrunde getrennt? Spieltage verschoben?

    Abteilungsleiter befürchtet Wettbewerbsverzerrung

    Vornehm hofft, ab Dezember zumindest wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen zu können. Während in Augsburg nämlich die Hallen dicht sind, dürften andere Mannschaften im Bundesgebiet nämlich mit Sonderregelungen trainieren. Der Abteilungsleiter befürchtet Wettbewerbsverzerrung, wenn zum Spielbeginn im Januar Teams mit unterschiedlichem Trainingsstand auf dem Feld stehen.

    „Die Entscheidung hängt von der Stadt Augsburg ab, ob im Dezember die Vereine wieder öffnen dürfen.“ Das wären vier Wochen Vorbereitungszeit – das Minimum für Vornehm. „Bei einer langen Pause steigt die Verletzungsgefahr der Spieler“, warnt der Abteilungsleiter, der als Physiotherapeut arbeitet. Schon mehrere Ausfälle habe es deshalb in dieser Saison gegeben. (mit klan)

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