Der Bann ist gebrochen: Im fünften Anlauf holten sich die Zweitliga-Handballerinnnen des TSV Haunstetten bei der TG Nürtingen mit 21:15 (8:7) ihren ersten Sieg und feierten gleichzeitig auch die ersten Punkte der Runde. „Schön war’s nicht“, waren sich die beiden Trainer Eidt (Nürtingen) und Herbert Vornehm (Haunstetten) bei ihrer Spielanalyse schnell einig, was den Gästen an diesem Abend angesichts des erfreulichen Ergebnisses aber völlig egal war.
In der torarmen Partie zeigten beide Mannschaften von Beginn an Nerven und leisteten sich deshalb auch einige Aussetzer. Zu Beginn erwischte es die Gastgeber, die nach einem furiosen 3:0-Start von Haunstetten wie gelähmt wirkten. Sie bissen sich an der starken Haunstetter Defensive inclusive einer glänzenden Torsteherin Sabrina Müller fest. Beim 5:1-Stand für den TSV Haunstetten nach zwölf Minuten folgte Nürtingens erste Auszeit. Diese bewirkte, dass die Gastgeberinnen tatsächlich besser ins Spiel kamen. „Da haben wir uns ganz schön aus dem Rhythmus bringen lassen und der TG ein paar leichte Treffer gestattet“, gestand Haunstettens Abwehrchefin Annika Schmid. Als der TSV eine gute Möglichkeit zum 9:6 liegen ließ, verkürzten die Einheimischen mit dem Pausenpfiff etwas schmeichelhaft auf 7:8.
Und sieben Minuten nach Wiederanpfiff war es passiert: Nürtingen netzte zur 11:10-Führung ein und alles schien wieder den gewohnten Gang zu gehen. Aber Haunstetten kam zurück – wie: bis zur 49. Minute ließen die Augsburgerinnen keinen Gegentreffer mehr zu und legten trotz zweier Auszeiten der Nürtingerinnen selbst einen 7:0-Lauf hin. Dieser fulminante Schlussspurt überraschte selbst Trainer Vornehm: „Da haben wir nicht nur Kampfgeist, sondern auch Charakterstärke bewiesen.“ Dies zeigten seine Schützlinge dann unverdrossen noch bis zum Spielende und gingen gekonnt und hochverdient als Sieger hervor.
Zum ersten mal war die kürzeste Auswärtsfahrt fast zu kurz, um im Bus unterwegs von Baden-Württemberg nach Hause den Prämierenerfolg auch gebührend feiern zu können. (hv)
TSV Haunstetten Müller, Frey (Tor); Schmid (6/3), Putzke (4), Irmler , Duschner (je 3), Hochmair, Cappek (je 2), Königsmann (1), Bohnet, Niebert A., Knöpfle