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Handball: Bittere Lektion

Handball

Bittere Lektion

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    Im ersten Heimspiel des neuen Jahres verpassten die Handballerinnen des TSV Haunstetten um Haaresbreite einen Sieg über den Bundesliga-Absteiger HSG Bensheim/Auerbach. Die Niederlage war umso bitterer, weil die Gastgeberinnen die meiste Zeit in Führung lagen. Doch dem zu geringen Druck im Angriff in den letzten Minuten des Spiels war es geschuldet, dass Haunstetten die Punkte wieder einmal ganz knapp mit 19:21 verlor (9:8).

    Auch wenn die Zuschauer in der proppenvollen Albert-Loderer-Halle das Ergebnis lautstark würdigten und beklatschten, ließen die Spielerinnen trotzdem enttäuscht die Köpfe hängen. „Wenn man keine Tore schießt, dann ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen“, kommentierte die mit sechs Toren erfolgreichste Haunstetter Werferin Patricia Horner später die Partie.

    Als ersten Schritt ins neue Jahr wartete auf die Rot-Weißen mit den starken Bensheimerinnen auf dem fünften Tabellenplatz eine große Herausforderung. So war von der ersten Minute an die Nervosität auf beiden Seiten zu spüren. Zu vorsichtige Angriffe, unnötige Fehler und harte Verteidigungsarbeit zeugten vom taktischen Schlagabtausch. Die erste Halbzeit brachte deshalb nicht so viele Tore, bot dafür aber mehr hervorragende Aktionen in der Abwehr. „Die Defensive war in der ersten Halbzeit überragend, dazu noch Sabrina Müller“, lobte Rückraumspielerin Patricia Horner ihre Mannschaft und besonders die Torhüterin, die im Laufe des gesamten Spiels zwölf klare Torchancen des Gegners verhinderte.

    In der zweiten Halbzeit verstärkten die Haunstetterinnen ihr Engagement noch. Einige schnelle Treffer von Patricia Horner und Sabrina Duschner stellten einen Drei-Punkte-Vorsprung (15:12) sicher. Doch dann schien den Gastgeberinnen plötzlich die Puste auszugehen. Die Flames aus Bensheim witterten ihre Gelegenheit. Sie warfen Tor um Tor und drehten die Partie. Die Rot-Weißen waren machtlos. Sie bemühten sich, ein Loch in der Bensheimer Deckung zu finden, doch diese hielt dicht. Die Schüsse aus der Distanz verfehlten ihr Ziel oder endeten in den Händen der nahezu fehlerlos agierenden Bensheimer Torhüterin.

    Und die Zeit lief davon. „Am Ende wollten wir einfach zu viel. Wir wollten unbedingt Tore machen, statt konzentriert weiterzuspielen“, gestand Horner. Das nutzten die Gegnerinnen aus. Fünf Minuten vor dem Abpfiff gingen die Gäste aus Bensheim mit 19:18 in Führung, fackelten auch bei den nächsten Abschlüssen nicht lange und konnten sich Augenblicke später über einen 21:19-Sieg freuen.

    „Der Gegner war heute cleverer als wir“, fasste TSV-Trainer Herbert Vornehm die Geschehnisse zusammen. „Unser Angriffsspiel war nicht so gut, wir haben zu schlecht geworfen.“ Obwohl damit das letzte Spiel der Vorrunde nicht erfolgreich ausging, ist der Coach mit der ersten Hälfte der Saison trotzdem sehr zufrieden. „2014 war natürlich Spitze für uns und ich bin froh, dass wir schon einige Punkte haben. Wir müssen aber immer weiter arbeiten“, sagte Vornehm.

    Auch ein Vater, der mit seinem Kind nach dem Spiel die Albert-Loderer-Halle verließ, suchte nach Worten, um seinem fragenden Nachwuchs die bittere Lektion zu erklären, die da gerade abgelaufen war. Nach einem Moment des Nachdenkens sprach er das aus, was wohl auch die Haunstetter Spielerinnen aus der Partie mitnehmen werden: „Weißt du, eine Führung ist noch lange kein Sieg.“

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