Die Vorfreude bei Christian Krieglmeier ist sehr groß. Ein Flutlichtspiel, dazu noch gegen einen namhaften Drittligisten; Fußball-Herz, was willst du mehr? Christian Krieglmeier (31) ist Torhüter beim TSV Gersthofen, der am Freitagabend (19 Uhr) zu Hause in der Abenstein-Arena im Achtelfinale des bayerischen Toto-Pokals den ehemaligen Bundesligisten SpVgg Unterhaching begrüßen kann.
Das „Spiel des Jahres“ für den Tabellenvierten der Landesliga Süd und natürlich auch für Christian Krieglmeier. Nicht nur aus sportlichen Gründen. Denn der in der Nähe von Landsberg wohnende Tormann ist beruflich in Unterhaching tätig und leitet in der Gemeinde vor den Toren Münchens das Fachgeschäft Keeper-Sport. Dort kann er auch ab und an den Schlussmann der Hachinger, Darius Kampa, (34) begrüßen. Beide sind nicht nur Torhüter, sondern haben auch noch eine weitere Gemeinsamkeit. Sie kommen aus der Talentschmiede des FC Augsburg. Als Kampa 1998 zum 1. FC Nürnberg wechselte und dort seine erfolgreiche Bundesliga-Karriere startete, entwuchs Krieglmeier gerade den FCA-Junioren und wurde in der Regionalliga-Mannschaft auf Anhieb zur Nummer eins.
Am Freitag stehen sich nun die beiden gegenüber. „Klar sind die Hachinger Favorit“, sagt Krieglmeier. „Das sehe ich auch so“, fügt Kampa an. „Wir werden dort selbstbewusst, aber nicht überheblich antreten“, fährt er fort, „und das in bester Aufstellung.“
Das hat Trainer Klaus Augenthaler jedenfalls angekündigt. Denn im Pokal sind die Unterhachinger „gebrannte Kinder“, traten in den vergangenen Jahren oft nur mit der zweiten Garnitur an und schieden prompt vorzeitig aus. „Unser Ziel ist die erste Hauptrunde, schon aus wirtschaftlichen Gründen“, erklärt Kampa. So weit denken sie beim TSV Gersthofen nicht.
Die Mannschaft von Trainer Robert Walch, bestückt mit Routiniers wie Stefan Mittelbach, Mark Römer oder Andy Neumeyer und vielversprechenden Talenten, will sich erst mal gegen den Tabellenzehnten der dritten Liga als krasser Außenseiter ordentlich aus der Affäre ziehen.
Übrigens: Eine erfolgreiche Pokalvergangenheit gibt es beim TSV Gersthofen auch. 1980 erreichten die Lechstädter die erste Hauptrunde, schieden allerdings gegen den Zweitligisten OSC Bremerhaven vor 1200 Zuschauern knapp mit 0:1 aus. Mayer, Schnurrer, Baumgartl oder Feiertag hießen damals einige der Protagonisten.
Ein Spiel, das in die Vereinsgeschichte einging. Kommt am Freitag ein weiteres erfolgreiches Kapitel dazu?