Sepp Maier hat es nicht geschafft, Oliver Kahn sowieso nicht und Lothar Matthäus können sie gleich wieder vergessen. Der Datenanbieter Opta hat jetzt seine Weltmeister-Jahrhundertelf präsentiert und dabei gibt es einige Überraschungen. Opta hat alle Weltmeisterschaften seit 1966 analytisch ausgewertet. Viele Zahlen und Fakten kamen dabei zum Tragen. Spiegel-Online spricht deshalb von der objektivsten DFB-Mannschaft der WM-Geschichte.
Helmut Haller sammelte dabei 520 Punkte (wie auch immer die zustande kamen). Damit ist Haller jedenfalls der uneingeschränkte König im Mittelfeld. Haller schoss bei der Weltmeisterschaft 1966 in England fünf Tore. Es gibt keinen deutschen Mittelfeldspieler, der Haller in Sachen Tore noch das Wasser reichen könnte. Nachdem der im Oktober 2012 verstorbene, ehemalige Spielmacher bei dieser WM auch durchwegs sehr gute Zweikampf- und Passwerte bekam, ist der Augsburger laut Opta nun mal der Beste. Hallers Kollegen im Mittelfeld sind übrigens Bastian Schweinsteiger, Jürgen Grabowski und Thomas Häßler. Im Tor steht Manuel Neuer und die Abwehr steht mit Klaus Augenthaler, Paul Breitner, Franz Beckenbauer und Per Mertesacker relativ sicher. Im Sturm vorne müllerts. Gerd und Thomas wurden von den Analytikern nominiert. Matthäus-Fans werden aufheulen. „Spinnen die, wo is er denn, der Loddar?“ Die Begründung von Opta ist schlüssig: Matthäus hat weder 1982, noch 1986, noch 1990, geschweige denn 1994 ein einziges Tor vorbereitet. Außerdem ließ die große Anzahl seiner WM-Spiele (18 im Mittelfeld) den Torquotienten sinken. Sepp Maier wurde zwar 1974 mit Deutschland Weltmeister, doch er gab zuvor 1970 in Mexiko ein schlechtes Bild ab.
Dort kassierte er acht Tore in sieben Spielen. Bei drei WMs musste Maier in 18 Spielen 19 Mal hinter sich greifen. Also, kein Platz im Jahrhundert-Team. (wla)