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Fußball: Baier spricht Klartext

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Baier spricht Klartext

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    „Wenn du in Leipzig ohne Fans antrittst, ist das schade für uns als Mannschaft.“Im Gespräch mit Medienvertretern erklärt Daniel Baier, wie er zum Fanboykott zum Leipzig-Spiel steht. Der FCA-Kapitän hätte sich mehr Unterstützung seitens der Fans gewünscht.
    „Wenn du in Leipzig ohne Fans antrittst, ist das schade für uns als Mannschaft.“Im Gespräch mit Medienvertretern erklärt Daniel Baier, wie er zum Fanboykott zum Leipzig-Spiel steht. Der FCA-Kapitän hätte sich mehr Unterstützung seitens der Fans gewünscht. Foto: Ulrich Wagner

    Die Bundesligisten FC Augsburg und RB Leipzig pflegen seit Jahren ein spezielles Verhältnis. Verantwortliche beider Klubs lassen keine Gelegenheit aus, ihre gegenseitige Abneigung zu zeigen. So zählt FCA-Präsident Klaus Hofmann zu den schärfsten Kritikern des Fußballkonstrukts, das auf den Millionen eines Brause-Herstellers basiert. Die Augsburger Ultras leben ihre Feindschaft zu Leipzig wiederholt dadurch aus, dass sie Auswärtsspiele ihres Klubs in Leipzig nicht besuchen. Dies alleine genügt ihnen allerdings nicht. Nicht nur sie selbst boykottieren die Partie bei RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr), auch andere Fans sollen dem Treiben in Sachsens Metropole gefälligst fernbleiben. Sollten dennoch FCA-Fans im Leipziger Stadion anwesend sein, sollten sie wenigstens auf Fahnen, Schals und Trikots in Rot-Grün-Weiß verzichten. So der Aufruf.

    FCA-Kapitän Daniel Baier, der bei einem Heimspiel im September 2017 mit einer obszönen Geste für einen Eklat sorgte, zeigt einerseits Verständnis für das Ansinnen der aktiven Fanszene. Der 34-Jährige bekräftigt aber auch, wie sehr die Anhänger durch ihre Anwesenheit und Anfeuerung zum Erfolg beitragen können. Baier: „Wir spielen natürlich lieber mit unseren Fans im Rücken. Ihnen muss bewusst sein, dass sie ein wichtiger Teil für uns sind.“ Gerade das Dortmund-Spiel hätte gezeigt, welche Kräfte die lautstarke Unterstützung freisetzen könne, meint Baier. „Wenn du in Leipzig ohne Fans antrittst, ist das schade für uns als Mannschaft.“

    Bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten sparten sich die meisten aktiven Fans aus Augsburg das Auswärtsspiel des FCA. Stattdessen organisierten sie ein Alternativprogramm. Beim jüngsten Auswärtsspiel veranstalteten sie im Businessbereich der Arena mit der AG Soziales und dem Bayerischen Roten Kreuz eine Blutspende. Vor zwei Jahren hatte die Fanszene unter dem Motto „Keine Sau fährt nach Leipzig“ einen Traditionsspieltag im Rosenaustadion organisiert. Statt ihre Profis feuerten die Ultras die U23 in der Partie gegen Greuther Fürth II an.

    FCA-Trainer Baum hält es wie sein Kapitän Baier. Einerseits bemüht er sich, Verständnis für den Boykott der Szene Fuggerstadt aufzubringen. „Ich kann verstehen, wenn man sich mit jemand anderem nicht identifizieren kann“, erklärt Baum. Dass er sich mehr Unterstützung in der schwierigen Partie gegen den Tabellendritten wünschen würde, verhehlt der 39-Jährige allerdings nicht – mit Blick auf die weiterhin angespannte Tabellensituation. Baum betont: „Wir brauchen jeden Fan, der die Reise am Wochenende mitmacht. Weil es darum geht, dass wir nächste Saison wieder Bundesliga spielen.“ Nach dem Erfolg des VfB Stuttgart gegen Hannover 96 scheint zumindest der direkte Abstieg weniger ein Thema zu sein. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, deren zwei auf den Relegationsplatz.

    Nach schwankenden Leistungen in den vergangenen Wochen wollen Baum und sein Team in Leipzig den Auftritt gegen Dortmund bestätigen. Kapitän Baier kann sich nicht erklären, warum er und seine Mitspieler sich so wechselhaft präsentieren. Warum sie gegen Bayern oder Dortmund überzeugen und gegen Bremen oder Freiburg ein jämmerliches Bild abgeben. Baier verwehrt sich allerdings dagegen, dass der Mannschaft teils der Wille fehle. „Wir haben immer die Lust und die Einstellung. Wenn ich der Mannschaft etwas nicht absprechen kann, dann ist es das.“

    Erschwert wird die Vorbereitung auf die Leipzig-Partie durch die Abwesenheit etlicher Profis. Konstantinos Stafylidis, Jan Moravek und Julian Schieber fehlten zu Wochenbeginn jeweils wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel.

    Nicht zur Verfügung stehen werden in Leipzig auf jeden Fall die gesperrten André Hahn und Reece Oxford sowie Alfred Finnbogason und Jeffrey Gouweleeuw. Eine Rückkehr Gouweleeuws und Finnbogasons rückt zwar näher – sie trainierten individuell auf dem Rasen –, die Partie in Leipzig kommt für sie aber zu früh. "Kommentar

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