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FCA: Vergangenheit trifft Zukunft

FCA

Vergangenheit trifft Zukunft

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    Ins neue Stadion sollte auch ein Museum. Das war jedenfalls der Plan und Wunsch von Walther Seinsch, dem ehemaligen Präsidenten des FC Augsburg, als vor rund zehn Jahren die Planungen für die Fußballarena an der B17 auf Hochtouren liefen. Er wollte die Vereinsgeschichte festhalten, an Spieler und herausragende Ereignisse des Traditionsklubs erinnern und dies alles auch der Öffentlichkeit zeigen.

    Doch das Vorhaben wurde bisher nicht in die Tat umgesetzt, für eine Sammlung von historischen Artefakten war im neuen Fußballtempel schlichtweg kein Platz mehr. Im Zuge der begonnenen Bauarbeiten des neuen Verwaltungsgebäudes neben dem Stadion erinnerte sich Armin Klughammer an das einstige Vorhaben. „Jetzt bietet sich wieder Gelegenheit, an ein Vereinsmuseum zu denken“, sagte der ehemalige Funktionär und FCA-Ehrenrat bei der Jahreshauptversammlung des Vereins vor zwei Wochen.

    Beim Bundesligisten stehen die Verantwortlichen diesem Vorhaben grundsätzlich sehr positiv gegenüber. Wobei Michael Ströll, der kaufmännische Geschäftsführer, gleich etwas einschränkt: „Für ein reines Museum fehlen uns die großen sportlichen Titel, doch ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir viele Exponate aus der Vergangenheit in der neuen Gaststätte im Funktionsgebäude unterbringen.“

    Damit könnte sich auch Armin Klughammer anfreunden. Er selbst würde gerne ein wertvolles Erinnerungsstück beisteuern. Ein Nationalmannschaftstrikot des ehemaligen Nationalspielers Uli Biesinger, der 1954 am „Wunder von Bern“ beteiligt war. Bisher hängt das wertvolle Sporthemd in der Augsburger Geschäftsstelle des Bayerischen Fußball-Verbandes.

    Und auch sonst hat der FCA sicherlich noch wertvolle Erinnerungsstücke zu bieten. An die „Ära Helmut Haller“ in den 1970er Jahren etwa, als der Weltstar aus Italien nach Hause zurückgekehrt war und in der Heimat eine Fußballbegeisterung wie nie zuvor entstand. Oder auch die Siegestrophäen des Nachwuchses. Immerhin gewannen die A-Junioren des Klubs vier Mal den DFB-Jugendkicker-Pokal und durften sich 1993 unter Trainer Heiner Schuhmann sogar als deutscher Meister feiern lassen. Natürlich gehört auch das Euro-League-Gastspiel in der vergangenen Saison dazu, verbunden mit dem großartigen Auftritt der Mannschaft in der legendären Anfield Road in Liverpool.

    In Wort und Bild dokumentiert sind diese Erfolge in dem vom 2010 verstorbenen Werner Klinger geführten Archiv. Dieser hatte über Jahrzehnte hinweg alles gesammelt und penibel geordnet, was über den FCA berichtet wurde. Die wertvolle Sammlung, die aus vielen Ordnern besteht, wurde von der Familie Klingers dem FCA vermacht. „Werner Kemmerling, Archivar beim TSV Schwaben, und die Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle haben alles fein säuberlich sortiert. Jetzt lagert das Archiv in der Arena und wird vom Verein gepflegt“, erklärt Michael Ströll. Er kann sich gut vorstellen, dass viele Elemente daraus künftig auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

    Eine ganze Reihe von Fußballklubs gewährt den Fans bereits mittels Museen Einblick in die Vereinshistorie. Werder Bremen etwa oder der FC Bayern München, der in der Allianz-Arena seit einigen Jahren in der Erlebniswelt Erinnerungen an die vielen Erfolge des Rekordmeisters eröffnet.

    Gleich zwei solcher Einrichtungen existieren in Dortmund. Nahe des dortigen Hauptbahnhofs wurde 2015 das Deutsche Fußballmuseum errichtet, das seither ein echter Magnet für Besucher aus dem In- und Ausland ist. Doch auch Borussia Dortmund verweist auf seine Tradition und Erfolge. Im nördlichen Bereich des Signal-Iduna-Parks errichteten die Westdeutschen 2008 das sogenannte Borusseum, das gestern vor dem FCA-Gastspiel auch dem einen oder anderen Fan des FC Augsburg einen Besuch wert war.

    Im kommenden Jahr feiert der Augsburger Bundesligist seinen 110. Geburtstag. Einen besseren Zeitpunkt, um an die Erfolge des Klubs zu erinnern, könnte es kaum geben. Auch Walther Seinsch würde sich wohl freuen.

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