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FCA: Standardsituationen

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Standardsituationen

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    Sebastian Langkamp über allen: Der Augsburger Abwehrspieler köpft hier, vorbei an Hoffenheims Torhüter Tom Starke, den 2:2-Ausgleich.
    Sebastian Langkamp über allen: Der Augsburger Abwehrspieler köpft hier, vorbei an Hoffenheims Torhüter Tom Starke, den 2:2-Ausgleich. Foto: Foto: Ulrich Wagner

    Sebastian Langkamp (24) musste gar nicht lange überlegen. „Mein letztes Bundesligator? Das habe ich 2009 für den Karlsruher SC gegen Leverkusen gemacht.“ So ein Tor kann man auch nicht vergessen. Es war sein bis dato einziges. Und was für eines. Langkamp stand im Dienste des Karlsruher SC, als er in der BayArena Renato Augusto im Mittelkreis mit einer Grätsche stoppte, aus der plötzlich ein Schuss wurde, der über den verdutzten Torhüter René Adler hinweg ins Bayer-Tor segelte. Der KSC gewann Ende April mit 1:0. Am Samstag traf Langkamp wieder.

    Nach einer Ecke von Daniel Baier köpfte er in der 72. Minute zum 2:2-Endstand ein. Ein Tor mit Ansage. „Der Trainer hat es angesprochen, dass wir aus Standardsituationen mehr Kapital schlagen müssen“, erklärte Langkamp nach den aufregenden 90 Minuten im Kraichgau.

    Es war erst der dritte Treffer nach einer Ecke in der ersten FCA-Bundesliga-Saison. Eine zu geringe Ausbeute in der modernen Welt des Fußballs, in dem Erfolgserlebnisse nach einem ruhenden Ball immer wichtiger werden. Dass die Ecke gerade von Daniel Baier getreten wurde, war an diesem Tag kein Zufall.

    Denn beide Spieler gehörten zu den herausragenden Akteuren auf dem Spielfeld. Trainer Jos Luhukay hob sie in seiner Analyse ausdrücklich hervor: „Sebastian hat eine starke Leistung abgeliefert und auch Daniel Baier hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht.“ Beide sind die bisherigen Gewinner der Saison. Überraschenderweise. Dass sich Neuzugang Langkamp, der beim Zweitliga-Kellerkind KSC keine Zukunft mehr sah, eine Liga höher in der Augsburger Innenverteidigung gleich zu der tragenden Säule mit erstaunlichen Offensivqualitäten entwickelte, war genauso wenig abzusehen wie das Comeback von Baier.

    In Liga zwei noch Stammgast auf der Ersatzbank, profitiert er jetzt von der Ein-Stürmer-Taktik von Jos Luhukay, die im Mittelfeld einen zusätzlichen Arbeitsplatz ermöglicht. Und dort kommt Baier, einer der wenigen Kreativköpfe im Arbeiterkollektiv FCA, mit seiner Flexibilität gut zur Geltung. Es gab fast kein Fleckchen Rasen, das Baier am Samstag nicht besucht hätte.

    Beide stehen aber auch als Stellvertreter für die kleinen Fortschritte des FCA auf dem steinigen Weg, in der Bundesliga Fuß zu fassen. Aber wer hätte vor wenigen Monaten noch gedacht, dass sich die FCA-Verantwortlichen über einen Punkt in Hoffenheim ärgern. Es bleibt zu befürchten, dass diese Entwicklung bei nur drei Siegen, aber acht Unentschieden zu langsam vorangeht. „Gut, dass die anderen nicht abhauen. Aber mit 16 Unentschieden ist es schwer, unten rauszukommen“, sagt Torhüter Simon Jentzsch.

    Ähnlich klingt es bei Baier und Langkamp. Baier sagt: „Wir können nicht von Woche zu Woche sagen, ja, nächste Woche haben wir die nächste Chance, wir hatten jetzt schon drei.“ Und auch Langkamp greift auf eine verbale Standardsituation zurück: „Wir haben wieder Moral bewiesen. Aber es ist einfach bitter, dass es wieder nicht zum Sieg gereicht hat.“

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