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FCA: Nicht nur versöhnliche Gesten

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Nicht nur versöhnliche Gesten

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    FCA-Kapitän Daniel Baier und RB-Trainer Ralph Hasenhüttl zeigten nach der Partie in Leipzig Sportsgeist. Sie nahmen sich noch auf dem Spielfeld in den Arm.
    FCA-Kapitän Daniel Baier und RB-Trainer Ralph Hasenhüttl zeigten nach der Partie in Leipzig Sportsgeist. Sie nahmen sich noch auf dem Spielfeld in den Arm. Foto: Nordfoto/Schmalfuss

    210 Punktspiele hat Daniel Baier seit dem Bundesliga-Aufstieg 2011 für den FC Augsburg absolviert. Sich fast acht Jahre als fairer Sportsmann gezeigt. Nur ein einziges Mal hatte der 33-Jährige die Kontrolle verloren, als er sich im September beim 1:0-Heimsieg gegen den RB Leipzig zu einer obszönen Geste hinreißen ließ. RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte in der aufgeheizten Atmosphäre noch auf dem Spielfeld die Entschuldigung von Baier per Handschlag abgelehnt.

    Baier entschuldigte sich etwas später noch einmal in aller Öffentlichkeit, was Hasenhüttl dann auch akzeptierte. Und direkt vor dem Gastspiel am Freitag versicherte er noch einmal, dass das Thema für ihn erledigt ist. „Da ist nichts hängen geblieben. Ich war sehr angetan von seiner aufrichtigen Entschuldigung. Und im Nachhinein würde ich wohl auch nicht mehr so explosiv reagieren, wie ich es damals nach dem Spiel getan habe. Das war auch nicht richtig“, erklärte Hasenhüttl.

    Nach dem 2:0-Erfolg der Leipziger gab es dann noch die direkte Versöhnung. Hasenhüttl und Baier gaben sich die Hand, nahmen sich in den Arm. Baier selbst hofft, dass damit das mediale Interesse abgeschlossen ist. „Ich hab’ mich klar dazu positioniert, dass ich im Hinspiel über das Ziel hinausgeschossen bin, dann wurde meine Entschuldigung angenommen. Ralph Hasenhüttl hat vor dem Spiel alles dazu gesagt. Da gibt man sich die Hand, schaut sich in die Augen. Wir sind alles Männer, da brauchen wir nicht dauernd ein Fass aufmachen. Es war heute auch vor, während oder nach dem Spiel kein Thema.“

    Während sich die Unmutsäußerungen der RB-Fans gegenüber Baier sehr in Grenzen hielten, pfiffen sie hingegen Martin Hinteregger wie schon im Vorjahr über 90 Minuten bei jedem Ballkontakt gnadenlos aus. Der frühere Spieler von RB Salzburg hatte sich über den großen Bruder, RB Leipzig, schon mehrmals kritisch geäußert. Hinteregger hat von 2009 bis 2016 für den Red-Bull-Mutterklub Salzburg gespielt.

    Was ihm besonders ein Dorn im Auge war und ist: dass sich Leipzig in den vergangenen Jahren immer wieder beim Salzburger Personal bediente. RB holte Spieler quasi auf dem internen Dienstweg nach Sachsen. Profis wie Keita, Upamecano, Laimer, Ilsanker, Sabitzer, Gulacsi, Schmitz oder Bernardo sammelten in Österreich erst einmal Spielpraxis und Erfahrung, ehe sie zu Leipzig weitergereicht wurden. Hinteregger selbst hätte diesen Weg im Sommer 2016 auch gehen können, Leipzig wollte den Innenverteidiger holen, doch der wechselte kurz vor Ende der Transferperiode für geschätzte fünf Millionen Euro nicht nach Leipzig, sondern zum FCA.

    Diese Kritik haben viele Leipziger Fans nicht vergessen, wie am Freitagabend zu hören war. Hinteregger ließ sich dadurch aber nicht beeindrucken und zeigte eine gute Leistung. Auch nach dem Spiel gab sich der Innenverteidiger angriffslustig: „Das hat mich sicherlich nicht negativ beeinflusst. Ich war ein bisschen darauf eingestellt. Ich hoffe, dass ich die nächsten Jahre auch noch hier ausgepfiffen werde. Denn das bedeutet ja, dass ich nach wie vor bei Augsburg und in der Bundesliga spiele. Das wäre doch schön. Das pusht mich schon immer ein bisschen. Danke, liebe Leipzig-Fans.“

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