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FCA-Gegner: Favre weckt den Mythos Gladbach

FCA-Gegner

Favre weckt den Mythos Gladbach

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    Früher war alles besser. Im Fußball sowieso. Vielleicht lag es daran, dass es noch keine „Event-Parasiten“ gab und die Sportart noch viel mehr Herz und Seele hatte. Das sind zumindest einige Gründe, warum der etwas ältere, gemeine Fan immer ein bisschen in Erinnerung schwelgt. Und Erinnerung ohne Borussia Mönchengladbach geht in diesem Zusammenhang überhaupt nicht.

    Im Nachhinein muss man vielleicht sogar sagen, dass dort der ehemalige Trainer Hennes Weisweiler in den frühen 1970er Jahren den deutschen Fußball renovierte und revolutionierte. Mönchengladbach war eine Hausnummer, die sich mit insgesamt fünf deutschen Meisterschaften (1970, ’71, ’72, ’75, ’76) schmückte und dabei Kombinations- und Power-Fußball vom Allerfeinsten ablieferte. Borussia Mönchengladbach ist kein Verein, sondern ein Mythos.

    Im Fußball der Neuzeit war die Borussia dann doch drauf und dran, irgendwann zu einer „grauen Maus“ zu verkommen. Zumindest so lange, bis Lucien Favre kam. Seit der Trainer am 14. Februar 2011 das Ruder übernommen hat, erlebt der Klub am Niederrhein zumindest eine kleine Renaissance. Er weckte die Lust am Spiel, die man schon lange verschüttet glaubte. Zunächst rettete der immer bescheidene Favre den Klub sensationell vor dem Abstieg und in dieser Spielzeit führte der Schweizer den Klub fast ganz nach oben. Lange war die Borussia ein Meisterkandidat. Favre erklärt unserer Zeitung vor der Partie am morgigen Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg, warum es nicht ganz gereicht hat: „Wir haben 56 Punkte und jeder dieser Punkte ist verdient. Das ist eine tolle Leistung und wir können auf unsere Saison stolz sein. Aber vergessen Sie bitte nicht, wo wir herkommen.“ Der 54-Jährige schlüsselt noch einmal auf: „Wir haben in der vergangenen Saison sechs Monate auf Platz 18 gestanden. Wenn man so will, waren wir schlechter als Augsburg dieses Jahr. Das würde bedeuten, Augsburg müsste nächstes Jahr an der Tabellenspitze mitspielen. Da müssen wir realistisch bleiben.“

    Vielleicht hinkt der Vergleich mit dem FC Augsburg, dennoch hat Favre vor dem FCA großen Respekt: „Für Augsburg ist der Klassenerhalt ein genauso großer Erfolg wie für Borussia Dortmund die deutsche Meisterschaft. Mein Kollege Jos Luhukay macht dort gute Arbeit. Wie schwer es ist, gegen Augsburg zu spielen, haben wir bei der 0:1-Niederlage im Hinspiel gemerkt.“ Deshalb rechnet der Borussen-Coach auch mit einer ganz schweren Aufgabe: „In der Bundesliga ist jedes Spiel schwierig. Jeder kann gegen jeden gewinnen, das macht die Liga so faszinierend. Augsburg hat den Klassenerhalt noch nicht gesichert und wird um jeden Punkt kämpfen. Wir kennen das aus eigener Erfahrung aus der letzten Saison und wissen, was auf uns zukommt.“

    Aber auch für Borussia Mönchengladbach ist diese Saison noch nicht Geschichte. Die zwei Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Schalke 04 könnte man durchaus noch gutmachen. Dann würde sich Gladbach direkt für die Champions League qualifizieren.

    Aber davon will Favre noch gar nichts wissen: „Mich interessiert nur das Spiel gegen Augsburg. Darauf bereiten wir uns vor. Und so werden wir es auch mit dem letzten Saisonspiel in Mainz tun. Und dann werden wir sehen, ob unsere Resultate und die von Schalke uns noch den Sprung auf Platz drei ermöglichen.“

    Der VfL Borussia Mönchengladbach lebt also wieder – auch das ist eine dieser schönen Geschichten der 49. Bundesliga-Saison.

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